Jubiläumsevent

Nach einer Dekade Fuhrpark-Lounge herrschte fast schon eine familiäre Stimmung auf der diesjährigen Veranstaltung in Mühlheim-Lämmerspiel bei Frankfurt am Main. Die Gastgeber, die Eurogarant AG, New Projects und Audatex AUTOonline, hatten dafür gesorgt, dass sich die Gäste in vertrauter Runde über die neuesten Entwicklungen in der Branche austauschen konnten. Wie in jedem Jahr stand eine Vielzahl von interessanten Vorträgen zu den unterschiedlichsten Themen im Zentrum der Veranstaltung.

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Als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Dienstwagenfahrer führt der Flottenmanager viele Gespräche. Immer öfter tauscht er sich auch mit Experten wie Daniel Franzinelli aus. Franzinelli ist Datenschutzbeauftragter und Informatiker. Daher weiß er, im Gegensatz zu den meisten anderen Autofahrern, was in den Bordcomputern moderner Fahrzeuge so alles abläuft, gesammelt und weitergeleitet wird. Dies sei Fluch und Segen zugleich, findet der Experte für Datenschutz. Auf der einen Seite erhöhen viele Systeme die Sicherheit im Straßenverkehr oder steigern den Komfort. Auf der anderen Seite kollidieren diese in vielen Fällen mit dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung des Fahrers. „Der Fahrer sollte nicht mal eben so nebenbei Datenschutzregelungen zustimmen.“

Fast schon philosophisch und provokant wurde es bei dem Vortrag von Georg Hensch, Geschäftsführer der 1A! Die Medienwerkstatt GmbH. „Wir sind keine rationalen Wesen“, lautete beispielsweise die einleitende These des Referenten. „Das, was wir Vernunft nennen, ist evolutionär noch kaum ausgebildet. Das allermeiste läuft im emotionalen Bereich ab“, erläuterte der Marketingexperte weiter. Probleme ergeben sich häufig im zwischenmenschlichen Bereich.

Auch hier ist der Fuhrparkleiter als Vermittler zwischen Dienstwagenfahrer und Unternehmen gefragt. Auch der dritte Vortrag von Carglass begann überraschend. Denn Dieter Dworaczek, Key-Account- Manager im Bereich Leasing und Flotten, leitete seinen Vortrag mit dem Satz ein: „Wir werden heute nicht über Glas sprechen.“ Tatsächlich ging es um die Assistenzsysteme hinter der Scheibe. Bei jedem Scheibenwechsel muss beispielsweise die Frontkamera für die Verkehrszeichenerkennung neu kalibriert werden. Allein aufgrund dieses Mehraufwands ist eine Scheibenreparatur oft sehr viel kostengünstiger und schneller.

Zum Abschluss des ersten Vortragstages ging es um Golf ... allerdings nicht um das Kompaktklassemodell aus Niedersachsen, sondern um den Sport. Die ehemalige Profigolferin Stefanie Eckrodt zeigte anschaulich die Parallelen zwischen dem Sport, der in der Hauptsache mit dem Kopf gespielt wird, und dem beruflichen Alltag des Flottenmanagers auf.

Nach einem ausgiebigen gemeinsamen Abendessen und dem anschließenden Besuch der Hotelbar war es am Tag danach keine leichte Aufgabe, den ein oder anderen noch etwas müden Fuhrparkleiter mit einem Vortrag über Flottenversicherungen zu erreichen. Doch Nicole Fischer und Rainer Klein von der Allianz meisterten diese Herausforderung und berichteten unter anderem von neuen Versicherungsfeldern und internationalen Versicherungsprogrammen. Eine globalisierte Welt mit vielen internationalen Konzernen bedeutet längst nicht, dass Flottenversicherungen über Landesgrenzen hinweg einfach umgesetzt werden können. „Wichtig ist vor allem eine langfristige Zusammenarbeit in diesem Feld“, betonte Nicole Fischer, „denn eine internationale Flottenversicherung stellt man nicht einfach in einem Jahr auf.“

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Mit viel Witz und Charme brachte Dr. Matthias Schwarz, wie schon in den Jahren zuvor, Ansätze zur zwischenmenschlichen Konfliktlösung im Fuhrpark dar. Der sehr amüsante Vortrag war genau die richtige Unterhaltung nach den inhaltlich umfangreichen Vorträgen der beiden Tage. Im Anschluss daran stellte Michael Müller die Mobilitätsstrategie 2020 von Daiichi Sankyo vor. Diese sieht im Kern vor, ein Mobilitätsbudget für die Mitarbeiter einzurichten. Das Modell des Pharmaunternehmens könnte in der Flottenbranche bald Schule machen. Denn viele Unternehmen streben eine flexible Mobilität an, um Kosten zu sparen und modernen Anforderungen gerecht zu werden.

Zum Abschluss der zweitägigen Fuhrpark-Lounge führte der Moderator Joachim Otting, seines Zeichens Rechtsanwalt, interessante Fälle der Rechtsprechung zum Thema fiktive Abrechnung und provozierte Unfälle aus. Auch in diesem Jahr konnten die Gäste der Fuhrpark-Lounge zufrieden die Heimreise antreten. Die Veranstalter ließen schon durchblicken, dass im nächsten Jahr wieder eine Veranstaltung geplant sei ...

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