Toyota Mobility Foundation und Stadt Vichy fördern inklusive Mobilität
Die Toyota Mobility Foundation (TMF) setzt sich gemeinsam mit der französischen Stadt Vichy für mehr Inklusion ein: In Zusammenarbeit mit drei Start-ups sollen die Bedingungen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität verbessert werden. Die neu gegründete Partnerschaft unterstreicht das Engagement der TMF, integrative Mobilitätslösungen zu fördern, damit sich jeder mühelos und unabhängig bewegen kann.
Nahezu 30 Prozent der Bevölkerung in der EU sind in ihrer Mobilität eingeschränkt. Sie können sich nicht frei bewegen, ohne auf viele Hindernisse zu stoßen. Die Folge sind ein Gefühl der Isolation, der Verlust von Autonomie und sogar Gesundheitsrisiken. Mit der Förderung von Kooperationen und Innovationen arbeiten die TMF und ihre Partner daran, diese dringenden Probleme anzugehen und eine besser zugängliche und integrative Welt für alle zu schaffen.
Das Projekt wird ein Vermächtnis der inklusiven Mobilität hinterlassen, das über die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris hinausgeht. Als weltweiter Mobilitätspartner des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) wird Toyota mehr als 2.600 elektrifizierte Fahrzeuge zur Verfügung stellen, um den Transport bei den Veranstaltungen zu unterstützen und so eine inklusive und nachhaltige Mobilität zu ermöglichen.
„Unser Ziel geht über die Paralympischen Spiele in Paris hinaus. Wir wollen ein dauerhaftes Vermächtnis an integrativen Mobilitätslösungen hinterlassen, die es Menschen mit eingeschränkter Mobilität ermöglichen, sich frei und selbstbewusst zu bewegen“, erklärt Monica Perez Lobo, Direktorin der Toyota Mobility Foundation Europe. „In enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und Gemeinden wollen wir nachhaltige Lösungen entwickeln, die über den Rahmen unseres ersten Engagements hinaus Bestand haben.“
Die neue Partnerschaft bringt verschiedene Stakeholder zusammen: Neben der Stadt Vichy, die sich für Barrierefreiheit stark macht, wurden drei Start-ups im Rahmen des Toyota Open Labs ausgewählt – die Innovationsplattform unterstützt aufstrebende Unternehmen dabei, zu wachsen und zu einer nachhaltigen Zukunft beizutragen. Die jetzt beteiligten Start-ups Andyamo, Evelity und Genny Factory werden ihr Fachwissen bündeln, um ganzheitliche Ansätze zur Verbesserung der Navigation und des Zugangs für Personen mit eingeschränkter Mobilität in städtischen Umgebungen zu entwickeln.
Das Projekt wird auf dem Trainingscampus „Le CREPS“ angesiedelt, einer 9,2 Hektar großen Anlage im Herzen des Sportgeländes von Vichy, das auch als Trainingsstätte für die olympischen und paralympischen Mannschaften auf ihrem Weg nach Paris dient. Die Anlage wird genauso für die Indoor- und Outdoor-Navigation für Menschen mit eingeschränkter Mobilität kartografiert wie die wichtigsten Routen in die Stadt Vichy. Dabei wird die vernetzte persönliche Mobilitätstechnologie von Genny Factory eingesetzt, um die Kartierungsfähigkeiten auf unterschiedlichem Terrain zu verbessern. Dadurch wird das erste vollständig angepasste GPS für Menschen mit eingeschränkter Mobilität entwickelt – eine Lösung, die als Best-Practice-Beispiel für andere Orte adaptiert werden könnte.
Aktuelles Magazin
Ausgabe 3/2024
„Vichy setzt sich sehr dafür ein, die Zugänglichkeit und Mobilität aller Einwohner zu verbessern. Wir sind stolz darauf, mit der Toyota Mobility Foundation und den ausgewählten Start-ups zusammenzuarbeiten, um innovative Lösungen zu entwickeln, die die Inklusion fördern und die Lebensqualität von Menschen mit eingeschränkter Mobilität verbessern“, so Frédéric Aguillera, Bürgermeister von Vichy und Präsident von Vichy Communauté.
Als erste ganzheitliche Lösung für Menschen mit Aktivitätseinschränkungen werden allgemeine Herausforderungen und Unsicherheiten angegangen, mit denen diese Personen außerhalb ihrer Wohnung konfrontiert werden. Durch die Kombination von barrierefreier Outdoor- und Indoor-Navigation und der Verfeinerung der gesammelten Informationen zielt das Projekt darauf ab, Menschen mit und ohne Mobilitätseinschränkungen während ihrer gesamten Reise umfassend zu unterstützen.
„Unser Ziel ist es, die Mobilität aller zu verbessern, insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Wir wollen Verkehrsbetreibern und MaaS-Anbietern dabei helfen, die Mobilität zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fördern, indem wir die besten zugänglichen und präzisen Routen berechnen“, erklärt Sebastien Guillon, CEO & Mitbegründer, Andyamo.
„Evelity bietet Schnittstellen, Routen und Hinweise, die sich an jedes Benutzerprofil anpassen lassen. Unser Ziel ist es, Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder mit Behinderungen eine bessere Orientierung und Navigation an komplexen Orten des täglichen Lebens zu ermöglichen, indem wir eine Anwendung zur Mobilitätsunterstützung einsetzen“, so Sylvain Denoncin, Präsident und CEO der Groupe Okeenea.
„Um sich frei und unabhängig in einer Fußgängerzone oder in einer Halle zu bewegen, muss man mindestens einmal dort gewesen sein. Die Technologie von Genny Zero kartiert kontinuierlich die Position und das Terrain und gibt Informationen über zu navigierende oder zu meidende Bereiche weiter. Genny ZERO ist ein stilvoll gestalteter persönlicher Transporter für alle Benutzer, der über eine redundante selbstbalancierende Technologie verfügt“, ergänzt Paolo Badano, CEO und Gründer von Genny Factory.
Aktuelles Magazin
Ausgabe 3/2024
Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2025
Ähnliche Artikel
Vermischtes
Seit 100 Jahren Qualität und Innovation: Aral feiert Jubiläum und treibt Mobilitätswende voran
<p>Vor 100 Jahren, im Frühjahr 1924, schlug die Geburtsstunde einer der bekanntesten und traditionsreichsten Marken Deutschlands. Mit einem Festakt in der Bochumer Jahrhunderthalle feierte Aral am Donnerstag (27. Juni) sein Markenjubiläum, das mit der Erfindung des ersten Super-Kraftstoffs der Welt 1924 einherging. Bundeskanzler Olaf Scholz gratulierte dem Unternehmen im Rahmen einer Videobotschaft vor rund 500 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Mit rund 2.400 Standorten ist Aral heute größter Anbieter in Deutschland, dem wichtigsten europäischen Tankstellenmarkt. Seit 2002 ist Aral die Tankstellenmarke von bp in Deutschland.</p>
Vermischtes
CUPRA führt als First Mover eine Mixed Reality Experience im Handel ein
<p>Der CUPRA Tavascan ist zum Greifen nah: Pünktlich zum Vorverkaufsstart können potenzielle Kund*innen ab Ende Juni das vollelektrische SUV-Coupé in der CUPRA Garage in ihrer Nähe hautnah erleben – und zwar auf eine ebenso innovative wie emotionale Art und Weise. Zwei Monate bevor das Modell in die Showrooms kommt, besteht nun die Möglichkeit, den CUPRA Tavascan im Rahmen einer Mixed Reality Experience virtuell kennenzulernen und zu entdecken – von innen und von außen.</p>
Vermischtes
Big in Japan: Die Toyota Collection präsentiert die coole Welt exotischer JDM-Typen
<p>JDM – dieser Code setzt bei Fans japanischer Automobile Endorphine frei, denn auf dem „Japanese Domestic Market“ bietet Toyota eine spektakulär-vielfältige Bandbreite von über 100 Baureihen an, die hierzulande unbekannt sind. Von plüschig-luxuriösen Vans wie dem Toyota Alphard über den majestätischen Century, das Hightech-Coupé Soarer, die legendären AE86-Geschwister Trueno und Levin bis zum Will Vi, entwickelt für die modebewussten Millennials, ist alles dabei. Coole Typen, die im Mittelpunkt des nächsten Public Openings der Toyota Collection stehen: Am Samstag, 6. Juli, feiert die einzigartige Fahrzeugsammlung auf dem Gelände von Toyota Deutschland (Toyota-Allee 2, 50858 Köln) von 10 bis 14 Uhr einen Japan-Tag mit exotischen JDM-Typen zum Staunen. Und zum Genießen gibt es originale „Sweets from Japan“. Der Eintritt zum Public Opening ist frei.</p>
Vermischtes
INRIX Traffic Scorecard 2023: Deutsche Autofahrer stehen länger im Stau als vor Corona
<p>INRIX, Inc., ein weltweit führender Anbieter von Verkehrsdaten und -analysen, hat seine jährliche Verkehrsstudie, <i>die Global Traffic Scorecard 2023</i>, veröffentlicht. Demnach standen Autofahrer in Deutschland im vergangenen Jahr durchschnittlich 40 Stunden im Stau, drei Stunden mehr als im Vorjahr.</p>
Vermischtes
Euromaster veranstaltet Franchise-Tagung auf Mallorca: Netzwerk wächst erfolgreich
<p>Die KFZ- und Reifenservice-Werkstattkette Euromaster hat ihre Nationaltagung für Franchise-Partner erstmals im Ausland auf Mallorca abgehalten. Das Interesse an der dreitägigen Veranstaltung war enorm: 200 Teilnehmer repräsentierten nahezu alle deutschen und österreichischen Partner-Betriebe. Im Mittelpunkt standen die Strategie für 2024 und 2025, Handlungsempfehlungen sowie das Thema Arbeitssicherheit, das bei Euromaster einen hohen Stellenwert hat.</p>
Ausgewählte Artikel
Home
Und Up! dafür
<p> <img alt="" src="https://www.flotte.de/files/UserFiles/vw-up.jpg" style="width: 250px; height: 167px; " /></p> <p> <strong>Endlich mal wieder ein pfiffiger Kleinstwagen aus dem Hause Volkswagen, nachdem der Fox das Amt des Einsteigers lange genug würdig vertreten hat. Zeit für einen Neubeginn – einer mit durchgängig drei Zylindern, wenig Kraftstoffkonsum, interessanten technischen Lösungen und futuristischen Designzügen. Flottenmanagement testete den Cityflitzer dort, wo er seinen größten Trumpf, seine Maße also, am besten ausspielen kann: mitten im römischen Verkehrschaos.</strong></p> <p> Volkswagens größte Neuheit fällt dieses Jahr ganz klein aus – wenn auch nur in puncto Abmessung: Mit einer Länge von 3,54 m überragt der Fronttriebler den 75er Urpolo zwar um rund drei Zentimeter, was die Brisanz seiner Kompaktheit aber in keiner Weise schmälert. Schmal dafür soll der Verbrauch des stylischen Flohs sein: Nur 4,2 Liter Super genehmigt sich der 60 PS starke Basisdreizylinder – das 75 PS-Aggregat mit gleichem Hubraum trinkt lediglich 500 ml mehr. Der Punch reicht für städtische Gefilde durchaus, zumal angesichts einer Leermasse von unter einer Tonne fast so etwas wie ein quirliges Naturell entsteht. Zusammen mit dem charakteristischen Tonfall des Benziners kommt ein attraktives Gesamtpackage heraus. Nur 8.277 Euro netto verlangen die Wolfsburger für ihr jüngstes Kind.</p> <p> Dafür gibt es zwar etliche Annehmlichkeiten wie Antiblockiersystem, Airbags, ESP und Servolenkung – wer jedoch nach Höherem strebt, muss rund 2.000 Euro mehr in die Hand nehmen, um in den Genuss von Klimaanlage, Leichtmetallrädern sowie Radio zu kommen. Ganz von der innovativen Seite zeigt sich der Up! mit dem City-Notbremssystem – grundsätzlich zwar kein neues Feature, sehr wohl aber bisher einmalig in diesem Segment. Inklusive Bordcomputer, Parksensoren und Tempomat kostet der Crash-Verhinderer im Paket (Drive Pack Plus) moderate 496 Euro. Maps + More heißt das portable Navi (298 Euro), und gegen einen Mehrpreis von 210 Euro erhält der Kunde gar den Luxus einer Sitzheizung. Statt Diesel wird der Konzern den Kleinen übrigens als Erdgas-Variante mit 68 PS und einem CO2-Ausstoß von lediglich 78 g/km bringen, während im Jahre 2013 die Elektro-Ausführung folgt – wenn das nicht elektrisiert.</p>
Home
A.T.U-Fuhrpark-Treff
<p> Am 15. November 2011 findet der sechste A.T.U-Fuhrpark-Treff im Schokoladenmuseum Köln statt. Unter anderem wird es in Anlehnung an das Thema UVV-Prüfung, das beim letzten Fuhrpark-Treff auf der Themenliste stand, einen Praxisbericht geben. Ebenfalls aufgegriffen wird das Thema Winterreifen, zusätzlich wird zum Thema Bußgeldfallen und Verkehrsverstöße im Winter referiert. Anmeldungen zum A.T.U-Fuhrpark-Treff sind bis zum 04. November 2011 über Guido Grewe, Großkundenbetreuung, per Telefon (0162 / 270 1239) oder per Mail (<a href="mailto:guido.grewe@de.atu.eu">guido.grewe@de.atu.eu</a>) möglich. </p>
Home
Alphabet präsentiert AlphaCity
<p> <img alt="" src="https://www.flotte.de/files/UserFiles/AlphaCityNutzerinbeimCheck-inDetailCopyrightAlphabet.jpg" style="width: 250px; height: 181px; " /></p> <p> <strong>Corporate Car Sharing Lösung ergänzt Unternehmensmobilität </strong></p> <p> Der Fuhrparkmanagement- und Leasing- Dienstleister Alphabet präsentiert AlphaCity – das erste Corporate Car Sharing auf Leasing-Basis in Deutschland. Der Service ist eine ergänzende Mobilitätslösung für den effizienten und flexiblen Einsatz eines Fahrzeug-Pools. Unternehmen können Premium-Fahrzeuge der BMW Group leasen und ihren Mitarbeitern einfach im Car Sharing zur Verfügung stellen. Die Basis dafür ist eine selbst entwickelte intelligente Telematik- und Fleet-Management-Plattform auf Grundlage bewährter BMW Technologie. Das Plus: Die Fahrzeuge können beruflich und gegen Gebühr privat genutzt werden. Unternehmen können ihren Mitarbeitern ein attraktives Angebot machen und die Gesamtkosten der Fahrzeuge signifikant und nachhaltig senken. Alphabet launcht AlphaCity international: Der Service startet zeitgleich in Deutschland, Frankreich und England. Ab 2012 erfolgt die Markteinführung in 15 weiteren Ländern. </p> <p> Mit AlphaCity können Unternehmen ihren Mitarbeitern ohne großen Aufwand Zugang zu Premium-Fahrzeugen der BMW Group ermöglichen. Die Verwaltung des Pools erfolgt über eine zentrale Telematik- und Fleet-Management-Plattform, die alle Prozesse wie Buchung, Verwaltung, Abrechnung und Bezahlung abdeckt. Über offene Schnittstellen zu Controlling- und Buchhaltungssystemen lassen sich Nutzungskosten minutengenau zu den betrieblichen Kostenstellen verbuchen. Die Unternehmen können zudem die Fahrzeuge für die private Nutzung beispielsweise außerhalb der Geschäftszeiten freigeben. Die Preise für die Freizeitnutzung lassen sich individuell und flexibel festlegen. Ihre Abrechnung ist über die Kreditkarte oder eine Gehaltsverrechnung möglich. </p> <p> Registrierte Mitarbeiter können die Fahrzeuge selbstständig online und mobil buchen. Eine individuell geregelte Reservierungsfrist sowie Sperrzeiten für die Privatnutzung machen stets klar, wann welche Fahrzeuge für welchen Gebrauch verfügbar sind. Die Wagen werden schlüssellos über einen RFID-Chip auf dem Führerschein geöffnet, wodurch gleichzeitig die geforderte Kontrolle der Fahrerlaubnis erfolgt. Durch den vordefinierten Nutzerkreis und Abfragen zu Zustand und Sauberkeit des Fahrzeugs vor jeder Nutzung reguliert sich das Angebot selbst. Zu AlphaCity gehört zudem ein Full-Service-Paket mit u.a. Reinigung, Tankkarten-Management, Versicherung und Reifendienst. </p> <p> „AlphaCity ist eine innovative Mobilitätslösung, die auf veränderte Bedürfnisse von Unternehmen und Mitarbeitern eingeht“, sagt Marco Lessacher, Vorsitzender der Geschäftsführung von Alphabet Deutschland. „Unsere Kunden wollen mehr Flexibilität und Effizienz, sie suchen deshalb nach neuen Wegen. Intelligente Konzepte wie unser Corporate Car Sharing Angebot bieten ihnen eine Antwort. Als Ergänzung zum klassischen Fuhrpark hilft AlphaCity Unternehmen dabei, ihre Kosten zu senken. Gleichzeitig können Mitarbeiter beruflich und privat Premium- Fahrzeuge nutzen. Das gibt ihnen mehr Freiheit, motiviert und entspricht veränderten Mobilitätsbedürfnissen. Als Full-Service Lösung reduziert AlphaCity dabei den Aufwand für Unternehmen und Verantwortliche.“ </p>
Aktuelles
Zur Ungeeignetheit eines Kraftfahrers wegen Übermüdung - Schlafapnoiker
<p> Nicht jegliche Ermüdung eines Kraftfahrer führt zur Bejahung der Tatbestandsvoraussetzung des § 315 c 1 Nr.1 b StGB (Gefährdung des Straßenverkehrs). Zu verlangen ist vielmehr ein solcher Übermüdungszustand, der für den Beschuldigten die erkennbare Erwartung eines nahenden Sekundenschlafs mit sich bringt. Auch lässt sich allein mit dem Umstand, dass der Kraftfahrer Schlafapnoiker ist, nicht die Annahme der Ungeeignetheit i.S. von §§ 111a, 69 StGB begründen.</p> <p> <em>LG Traunstein, Beschluss vom 08.07.2011, Az. 1 Qs 226/11</em></p>
Aktuelles
Zum Nachweis eines manipulierten Verkehrsunfalls
<p> Nach gefestigter Rechtsprechung obliegt dem Geschädigten, die Verursachung des geltend gemachten Schadens durch das gegnerische Fahrzeug und das Ausmaß des unfallbedingten Schadens darzulegen und zu beweisen. Der Nachweis einer die Haftung ausschließenden Manipulation obliegt dem Schädiger oder dem Haftpflichtversicherer. Dabei bedarf es zum Nachweis einer Kollisionsabsprache allerdings keiner lückenlosen Gewissheit im Sinne einer mathematischen Beweisführung. Es reicht vielmehr die Feststellung von Indizien aus, die in lebensnaher Zusammenschau und praktisch vernünftiger Gewichtung den Schluss auf ein kollusives Zusammenwirken zulassen, das die Rechtswidrigkeit der angeblichen Rechtsverletzung ausschließt. Es kommt nicht darauf an, dass bestimmte, nach ihrer Anzahl und/oder ihrer äußeren Entscheidungsformel immer gleiche Beweisanzeichen festgestellt werden müssen. Entscheidend ist stets die Werthaltigkeit der Beweisanzeichen in der Gesamtschau, nicht die isolierte Würdigung der einzelnen Umstände. Dabei mögen in diesem Sinne geeignete Indizien bei isolierter Betrachtung jeweils auch als unverdächtig erklärt werden können</p> <p> Unter Auswertung des Sachvortrags der Parteien und des Ergebnisses der Beweisaufnahme und aller sonstigen Umstände liegen in ihrer Gesamtheit so viele gewichtige Anzeichen für einen fingierten Unfall vor, dass der Senat bei lebensnaher Betrachtung von dem Vorliegen eines manipulierten Verkehrsunfalls überzeugt ist.</p> <p> Für das Vorliegen eines abgesprochenen Verkehrsunfalls spricht, dass der Kläger und der Beklagte zu 1) sich bereits vor dem Unfall gut kannten, ein Treffen an der späteren Unfallstelle mit den beiderseitigen Fahrzeugen zuvor abgesprochen war und das persönliche Verhältnis der unfallbeteiligten Parteien sowohl gegenüber der Polizei als auch gegenüber dem beklagten Haftpflichtversicherer zunächst verschwiegen wurde. Selbst im vorliegenden Rechtsstreit wurden die private Bekanntschaft der unfallbeteiligten Parteien sowie der Anlass für das Zusammentreffen an der Unfallstelle zunächst nicht offengelegt, sondern erst auf entsprechende Vorhalte der beklagten Haftpflichtversicherung sowie auf Nachfragen des Gerichts offenbart.</p> <p> Der Einwand, man habe das persönliche Verhältnis nicht offenbart, um nicht unter den Verdacht eines fingierten Unfalls zu geraten, ist als reine Schutzbehauptung zu werten. Ein redlicher Beteiligter an einem Unfall hätte sich von Anfang an um eine wahrheitsgemäße und vollständige Darstellung des Geschehens bemüht, gerade wenn besondere Umstände – wie hier die Verabredung am Unfallort – objektive Zweifel hätten hervorrufen können. Bei einer Offenlegung des gesamten Geschehens hätte – ggf. auf Anforderung der Versicherung - eine umfassende Beweissicherung stattfinden können.</p> <p> <em>OLG Köln, Urteil vom 19.07.2011, Az. 4 U 25/10</em></p> <p> <strong>Die Entscheidung kann in der Rechtsprechungsdatenbank (NRW-Entscheidungen) im Volltext kostenlos abgerufen werden. </strong></p> <p> <strong>Link: <a href="http://www.justiz.nrw.de/Bibliothek/nrwe2/index.php">http://www.justiz.nrw.de/Bibliothek/nrwe2/index.php</a> </strong></p>
0 Kommentare
Zeichenbegrenzung: 0/2000