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Mercedes A-Klasse, und Facelift? War da etwa eines? Ja, aber man muss in der Tat genau hinsehen, um die Unterscheide zu identifizieren. Das ist eigentlich ein gutes Zeugnis für die Designer, die es geschafft haben, den Kompakten lange frisch zu halten. Neu ist jedoch der Kühlergrill mit ganz vielen kleinen Mercedes-Sternchen als Stilelemente. Die fallen allerdings nur ins Auge, wenn man nah rangeht und genau auf die Struktur im Grill achtet. Außerdem haben die Gestalter der Motorhaube markante Powerdomes verpasst. Als Heckabschluss dient neuerdings ein ausdrucksstarker Diffusor, um die A-Klasse sportlicher auftreten zu lassen als früher. In Falle des A 250 4Matic kann man sagen, dass die Sportlichkeit auch für den Antriebsstrang gilt. Immerhin leistet der 2,0 Liter große Vierzylinder 224 PS und steht damit so gut im Futter wie vor wenigen Jahren noch Oberklassen mittlerer Motorisierung. Insofern darf man wohl auch von einem ausgeprägten Spaßfaktor sprechen. Das will natürlich ausprobiert werden. Also rein in den Allradler und auf den schwarzen Startknopf tippen.

Dass der Benziner eher zurückhaltend klingt, war zu erwarten. Allenfalls im oberen Drehzahlbereich entwickelt er ein sportliches Timbre was aber normal und auch richtig ist. Der Kompakte ist ein bisschen der Wolf im Schafspelz – sportlicher geht ein Modell unterhalb von AMG überhaupt nicht. Demnach sprintet er binnen 6,3 Sekunden auf Landstraßentempo. Wie sich das anfühlt? Ziemlich druckvoll, und so presst es die Passagiere ordentlich in die Sitzmittelbahnen aus alcantaraähnlichem Stoff. Und der sieht ebenso nobel aus wie das Interieur mit einer Dekor-Kombination aus Klavierlack und wertig wirkendem Metall. Dass jetzt zusätzlich 14 elektrische Pferdchen boosten, bekommt der Fahrer übrigens nicht mit – außer, dass der Verbrenner öfter mal abgeworfen wird, um Kraftstoff einzusparen. Bei Lastanforderung springt er aber blitzschnell wieder an. Als Infotainment-Angebot hat es den typischen Widescreen, auf dem zahlreiche Menüs zur Beherrschung der meisten Fahrzeugfunktionen ebenso laufen wie eine Smartphone-Integration, damit die User ihre gewohnte Oberfläche ihres Telefons auch auf dem großen Fahrzeugscreen nutzen können. Das erspart das Auseinandersetzen mit den Menüs, wobei man sagen muss, dass sich die A-Klasse maximal intuitiv bedienen lässt – hier ist man binnen weniger Minuten im Thema.

Da braucht es für das Studium der umfangreichen Preisliste schon einen Tick länger. Zum Glück bekommt man für die 41.460 Euro netto, die ein Mercedes A 250 4Matic kostet, schon viel Ausstattung serienmäßig mit auf den Weg. So gibt es neben leistungsfähigen LED-Scheinwerfern auch Features wie Lordosenstütze (wichtig für geschundene Rücken von Langstrecken-Fahrern) plus Rückfahrkamera. Bestimmte Komfort- und Sicherheitsextras sind allerdings nicht ohne Aufpreis realisierbar. Allerdings nimmt Mercedes beispielsweise für den aktiven Tempomat einen fairen Obolus: Er kostet nämlich lediglich 400 Euro. Und auf dieses Extra sollten jene Kunden keinesfalls verzichten, die häufiger weite Strecken zurücklegen. Für die Smartphone-Integration möchte Mercedes übrigens 300 Euro extra sehen.