
Auch wenn Lexus durchaus als konservative Marke wahrgenommen wird, kommen die Produkte doch eher progressiv gekleidet daher: Da sieht man verspielte Fensterlinien und markante Sicken. Die und noch andere gestalterische Merkmale wie nicht zuletzt der ausdrucksstark angelegte Kühlergrill schaffen es, das Auto selbst in einem zurückhaltendem Farbton spannend aussehen zu lassen. Bleibt die Frage, ob dieser Einschlag auch innen fortgesetzt wird. Ganz klar – ja. Lexus ist einfach anders, wie an der Innenarchitektur erkennbar wird. Allein schon der Style, in dem die Instrumente gehalten sind, zeugt von Individualismus. Die eigenständige Tachografik, mit welcher der Lexus Informationen an den Fahrer kommuniziert, erfrischt – und kann durchaus als funktional durchgehen. Zwar packen die Techniker viele Daten in den Mittelteil des Instrumentes, der von der Betriebsstrategie bis zu den Bordcomputer-Weisheiten diverse Dinge anzeigt. Aber die in großen Ziffern dargestellte Geschwindigkeit ragt hervor, und das ist auch gut so.
Noch eine weitere Disziplin bestreiten die Japaner übrigens anders. Es geht um den Antrieb. Schon seit Jahrzehnten setzt der Toyota-Konzern auf das sogenannte leistungsverzweigte System, bei dem Verbrenner und Elektromaschine(n) in einem Planetengetriebe zusammengefasst werden. Vorteil ist, dass man niemals eine Zugkraftunterbrechung befürchten muss. Außerdem erfolgt der Übersetzungswechsel stufenlos und maximal sanft. So beschleunigt auch der RX 450h ansatzlos aus jeder Lebenslage heraus und macht gut Druck dank 309 PS Systemleistung in diesem Fall. Diese Power setzt sich wie folgt zusammen: 185 Verbrenner-PS entstammen einem kultiviert laufenden Vierzylinder mit 2,5 Litern Hubraum. An elektrischer Leistung gibt es 182 PS für die Vorderachse plus 54 PS für die Hinterachse aus einem eigenständigen Aggregat. Lädt man den rund 18 kWh großen Akku komplett auf, rollt der RX knapp 70 Kilometer rein elektrisch nach kombiniertem WLTP-Verbrauch.
Bleibt die Preisfrage. Ab 63.025 Euro netto startet der Businessklässler und bietet dafür verdammt viel Ausstattung. Darunter beispielsweise eine elektrisch öffnende Heckklappe, LED-Scheinwerfer, Navi, Rückfahrkamera und sogar Tempomat mit adaptiver Steuerung. Außerdem erfreut der luxuriöse Asiate inzwischen mit einem ziemlich großen Touchscreen in der Mittelkonsole, auf dem derweil sogar Apple CarPlay respektive Android Auto laufen. Insofern kommt der Lexus erfreulicherweise ohne Zusatzausstattung aus und geht demnach als wohlfeiles Angebot durch. Das eine oder andere Gadget könnte gerade für Flotten interessant sein, weshalb Lexus zum Mehrpreis von netto 1.680 Euro die Business Line anbietet. Dann gibt es diverse Assistenten on top, darunter auch den Querverkehrwarner hinten. Außerdem fallen die LED-Scheinwerfer mit diesem Package adaptiv aus. Leben retten kann definitiv die Ausstiegswarnung. Ihr Sensor erkennt herannahende Auto- sowie vor allem jedoch Radfahrer und blockiert dann das Öffnen der Türen – auf diese Weise können so manche Crashs mit potenziell schwerwiegenden Verletzungen verhindert werden.