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Wer einen Toyota Mirai fährt, dem sind die Blicke vieler Passanten sicher. Aber nicht wegen seines Wasserstoffantriebs, sondern weil der Japaner einfach eine stattliche Erscheinung ist. Dass unter dem Blech eine Brennstoffzelle steckt, sieht man ihm gar nicht an. Aber erfrischend, dass Toyota einen solchen Technologieträger nicht als SUV platziert, sondern als klassische Limousine. Sei es drum, und wenn Flottenmanagement schon ein absolut seltenes Brennstoffzellen-Fahrzeug thematisiert, dann muss einmal gesagt werden, dass es sich hierbei natürlich ebenfalls um ein elektrisch angetriebenes Auto handelt. Der Unterschied: Statt simpler Batterie gibt es eine Brennstoffzelle, die die im Wasserstoff gespeicherte chemische Energie in elektrischen Strom umwandelt. Der wiederum treibt einen Elektromotor an. Insofern macht die Art des Stromspeichers die Differenzierung und nicht der Antrieb – ein Aspekt, der keineswegs immer jedem klar ist. Mit diesem Wissen im Hinterkopf birgt das Vorankommen mit dem Mirai also keine großartigen Überraschungen mehr. Der 182 PS starke Viertürer fährt flüssig und geschmeidig, doch dazu später mehr.

Zunächst sei die Frage behandelt, wo Wasserstoff überhaupt getankt werden kann. Denn während bei reichweitenschwachen Elektroautos eher die „Reichweitenangst“ eine Rolle spielt, könnte beim Brennstoffzellenwagen die „Tankstellenangst“ grassieren. Allzu viele Zapfsäulen gibt es nämlich noch nicht. Kein Wunder angesichts der wenigen Autos, die aktuell in Deutschland unterwegs sind. An knapp unter einhundert Stationen lässt sich demnach Wasserstoff nachfüllen – und dort dauert die Betankung lediglich fünf Minuten. Da könnten Besitzer batterieelektrischer Vehikel fast neidisch werden. Der Mirai kommt mit einer Wasserstofffüllung laut Werk bis zu 650 Kilometer weit nach WLTP-Disziplin. Das muss er natürlich auch, solange das entsprechende Versorgungsnetzwerk noch dünn ist. Aber hier bewegt sich etwas.

Doch nun aber ab hinter das Steuer des exotischen Japaners. Die Kommandozentrale ist eigentlich so beschaffen, wie es bei Toyota üblich ist. Viel Bildschirmfläche bieten die Ingenieure aus Nagoya, überdies einen guten Mix aus Menüsteuerung und Bedienung per klassischer Taste (beispielsweise für die Klimaautomatik). Gestartet wird natürlich auch hier per Knöpfchen. Allerdings ist die Geräuschkulisse beim Wasserstoffantrieb eine andere als beim batterieelektrischen Auto. Es surrt, klickt und klappert dann und wann – die Funktionalität der Brennstoffzelle ist eben doch komplexer als die reine Stromversorgung eines Elektromotors aus einem klassischen Batteriespeicher. Eine Batterie hat der übrigens souveräne, aber nicht übermäßig sportliche (9,2 Sekunden bis 100 km/h) Mirai natürlich auch – etwas über eine Kilowattstunde Strom wird als Puffer gespeichert. Zu den Kraftstoffkosten: Je Kilogramm Wasserstoff (es wird nach Gewicht abgerechnet) muss der Flottenbereiter etwa zehn Euro netto einplanen – damit kommt der Mirai in der gemittelten WLTP-Betrachtung ein bisschen weiter als 100 Kilometer. Mindestens 55.453 Euro netto verlangt Toyota für den Mirai in der Basisausstattung. Serienmäßig sind LED-Scheinwerfer, Navigationssystem, Rückfahrkamera, schlüsselloses Schließsystem, Sitzheizung und Tempomat mit adaptiver Steuerung. Die Förderbedingungen beim Wasserstofffahrzeug entsprechen darüber hinaus denen, die auch beim BEV gelten. Somit winken 4.500 Euro bei der Anschaffung und eine Dienstwagensteuer auf Grundlage des halbierten Brutto-Listenpreises.