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Audi bietet ein durchgehend solides und wenig verspieltes Modellprogramm. Will heißen: Bei den Ingolstädtern gibt es weder Schnörkel im Design noch bei den Fahrzeugklassen. So verzichten die Oberbayern weitgehend auf Crossover, die segmentmäßig irgendwo zwischen den Stühlen stehen. Stylisches Design, ja, aber klare Kante und Linie. Und vor allem klassische Fahrzeugkategorien vom Kompakten bis zur Oberklasse. Darunter selbstverständlich auch der Kombi und das SUV. Auch die Elektromobilität treibt der Konzern voran mit aktuell zwei Volumenmodellen, dem Q4 sowie dem Q8 e-tron. Mit dem künftigen Q6 e-tron Sportback werden die Ingolstädter ihr elektrisches Portfolio erweitern und dann womöglich doch einen Crossover im Programm führen. Es bleibt also spannend.

Audi zeigt klare Kante, so könnte man es zumindest ausdrücken, wenn man auf das klare Design abhebt. Aber auch bei den Segmenten ist die Marke mit den vier Ringen klar. Kombi, Limousine und SUV – dazwischen gibt es wenig bei den Bayern. Jedenfalls nicht im flottenrelevanten Bereich, die Sportwagen lassen wir schließlich außen vor. Und natürlich könnte man kurz ins Grübeln kommen, wenn man den A5 Sportback betrachtet – doch nein, hier handelt es sich im Grunde um eine klassische Limousine mit Fließheck, das wird schnell klar. Antriebsseitig gibt es ebenfalls keine Überraschungen bei Audi. Der Diesel, inzwischen mild hybridisiert, dominiert aktuell noch, aber das wird sich ändern. Mit Q4 sowie Q8 e-tron haben die Ingolstädter längst eine Ansage gemacht im Bereich der volumenstarken Elektromobilität.

Mit dem angekündigten Businessklässler Q6 e-tron wird das Portfolio elektrisch angetriebener Modelle erweitert und womöglich eine Ausnahme in das Modellprogramm Einzug halten: Es könnte sich um einen Crossover handeln. Dazu sollte es im Laufe des Jahres aber noch weitere Infos geben. Bereits klar ist, dass der obere Mittelklässler auf dem sogenannten „Premium Platform Electric-Chassis“ (PPE) basieren wird. Diese Plattform wird unter anderem eine 800-Volt-Technologie enthalten und damit hohe Ladegeschwindigkeiten ermöglichen. Auch andere Derivate (wie etwa ein klassischer Kombi) sind denkbar angesichts verschiedener Concepts, darunter auch der Avant e-tron.

Und mit dem activesphere concept zeigt Audi, dass der Konzern weiterhin bestrebt ist, maximale Eleganz mit höchstem Luxus zu verbinden. Nachhaltigkeit, das zeigen die Ingolstädter ebenfalls, kann und muss nicht bloß über einen einzigen Weg erreicht werden. Daher hält der Autohersteller mehrere Modelle vor, die mit CNG, also ganz klassisch: Erdgas, betrieben werden. Allerdings erzeugt Audi eine entsprechend der ausgelieferten CNG-Flotte passende Menge an synthetischem CNG, das mithilfe von regenerativ erzeugtem Strom hergestellt wird.

 

KURZINTERVIEW

CARSTEN KORTÜM

Leiter Verkauf an Großkunden Audi AG

E-Mail: carsten.kortuem@audi.de

Flottenmanagement: Audi hat bereits drei starke Produkte mit elektrischem Antrieb im Köcher – welchen Stellenwert hat das BEV mittlerweile für die Marke, insbesondere im Flottensegment?

Carsten Kortüm: Für uns bei Audi ist klar: Die Zukunft ist elektrisch. Bis 2026 werden wir mehr als 20 vollelektrische Modelle anbieten. Ab dem gleichen Jahr bringt Audi nur noch vollelektrische Modelle neu auf den Markt. Dieses Commitment zur Elektromobilität kommt gut bei unseren Kund_innen an, genauso wie unser attraktives Produktportfolio. Im vergangenen Jahr haben wir die Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge im Markt Deutschland um fast 88% gesteigert. Einen großen Anteil daran hatte unser Geschäft im Flottenkundenbereich.

Flottenmanagement: Die Förderung von Plug-in-Hybriden wird beendet, und viele Audi-Modelle mit dieser Technik sind aktuell nicht lieferbar. Wird der PHEV bei Audi dennoch ein Comeback feiern? Zumal das Thema Dienstwagensteuer in diesem Kontext interessant ist.

Carsten Kortüm: Wir verfügen nach wie vor über einen sehr erfreulichen Auftragsbestand, den wir sukzessive abarbeiten. Aufgrund einiger Einschränkungen bedingt durch die Versorgungssituation ist das Produktionsvolumen aktuell für die Audi PHEV-Modelle auch noch einige Monate im Jahr 2023 ausgeschöpft. Vertriebs- und Produktionsteam arbeiten gemeinsam daran, das Angebot so bald wie möglich wieder öffnen zu können. Auch ohne die staatliche Förderung sind unsere PHEV-Modelle ein attraktives Angebot für unsere Kund_innen. Marktforschungsstudien zeigen, dass neben Aspekten wie den Gesamtbetriebskosten auch Nachhaltigkeit weiterhin ein relevantes Entscheidungskriterium ist.

Flottenmanagement: Welche Innovationen sind im Bereich Infotainment geplant, von denen vor allem Flottenkunden profitieren

Carsten Kortüm: Audi arbeitet im Volkswagen Konzern an einem attraktiven Infotainment-Angebot ausgerichtet auf die spezifischen Bedürfnisse der Flottenkunden. Im Vordergrund stehen hier maximale Individualisierung und Konnektivität der Fahrzeuge. Insbesondere für die Steuerung und das Management von größeren Flotten, wird es entsprechende Lösungen geben.

Flottenmanagement: Audi ist nach wie vor breit aufgestellt im Dieselbereich. Wie steht der Konzern in diesen Zeiten zum Selbstzünder, bleibt er weiter wichtig in der Flotte und wenn ja, wie lange?

Carsten Kortüm: Mit der Unternehmensstrategie Vorsprung 2030 haben wir einen klaren Plan zur Elektrifizierung definiert. In elf Jahren wollen wir global ausschließlich ein rein elektrisches Portfolio anbieten. Die Geschwindigkeit der Transformation hinsichtlich Elektromobilität ist in den globalen Märkten allerdings unterschiedlich. Und schlussendlich entscheiden unsere Kund_innen. In der Übergangsphase zur reinen Elektromobilität bieten wir weiterhin ein differenziertes Portfolio aus elektrischen Antrieben und Modellen mit hocheffizienten Verbrennungsmotoren an. Bei Fahrzeugen mit Dieselmotoren verspüren wir im Markt Deutschland weiterhin eine konstante Nachfrage unserer Flottenkunden.