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Slowenien liegt von Berlin aus knapp 1.000 Kilometer oder circa zehn Stunden Fahrtzeit entfernt. Das Land besitzt nur eine Fläche von rund 20.273 Quadratkilometern. Damit ist es etwas größer als Rheinland-Pfalz. Gleichwohl gibt es auf kleinem Raum einiges zu entdecken. So bietet Slowenien eine landschaftliche Vielfalt von Stränden bis hin zu den Gipfeln im Hochgebirge. Die abwechslungsreiche und gut geschützte Natur lädt natürlich zu zahlreichen Aktivitäten im Freien ein wie etwa entspanntem Wandern oder Spazieren in der facettenreichen Landschaft, die auch als das grüne Herz mitten in Europa bezeichnet wird. Aber auch Fans aktiver Outdoorsportarten kommen auf ihre Kosten: In den zahlreichen Wäldern kann man mit dem Mountainbike die unterschiedlichsten Touren unternehmen oder im Soča-Tal auf einem der schönsten Flüsse Europas Wassersportarten wie Rafting betreiben. Das Flusstal, geprägt von kleinen und großen Wasserfällen, Stromschnellen und engen Felsschluchten, stellt ein Paradies für Naturliebhaber dar, der blau-grüne Strom ist außerdem aufgrund der Marmorata-Forelle bei Anglern beliebt. Wintersportler hingegen können in den Skigebieten der Julischen Alpen im Nordwesten des Landes ihrer Leidenschaft nachgehen. Hier erhebt sich mit dem Triglav auch der höchste Berg Sloweniens, der als eines der Nationalsymbole auch auf der Flagge des Landes abgebildet ist. Der Nationalpark mit gleichem Namen begeistert zudem mit traumhaften Bergseen und idyllischen Almwiesen. Maribor, die zweitgrößte Stadt des Landes, ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Besonderheiten Nordostsloweniens zu entdecken. Hier erwarten einen Thermal-und Mineralquellen in über 20 Kurorten, in denen man sich entspannen kann.

Automobilindustrie und Elektromobilität
Das Revoz-Autowerk in Novo Mesto ist das einzige verbliebene slowenische Unternehmen, welches Automobile anfertigt. Es befindet sich zu 100 Prozent im Besitz von Renault, hier werden die neuen Clio und Twingo Modelle des Herstellers produziert. Dagegen hat die Automobilindustrie, besonders durch die Zulieferbranche, mit über 20 Prozent den größten Anteil am Export Sloweniens (wovon zwei Fünftel nach Deutschland gehen) und stellt ein Zehntel des Bruttoinlandprodukts dar. Somit ist sie einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes mit über 400 Unternehmen und mehr als 25.000 Beschäftigten. Bei den etwa 55.000 verkauften Neuwagen des Jahres 2021 zählen Volkswagen, Renault und Škoda zu den drei beliebtesten Marken des Landes. Bei den rein elektrisch angetriebenen Modellen rangiert der Volkswagen ID.4 an erster Stelle, gefolgt vom Tesla Model 3 und Renault Zoe. Interessant daher, weil Slowenien ab dem Jahr 2025 die Neuzulassungen von Verbrennungsmotoren einschränken will: Ab diesem Jahr soll ein Abgasgrenzwert von 100 Gramm CO2 pro Kilometer gelten, ab 2030 nur noch 50 Gramm. Diese Forderung erfüllen derzeit nur Elektroautos, womit das Land das EU-Gesetz zur ausschließlichen Neuzulassung von Elektroautos fünf Jahre vorziehen würde. Doch wie sieht es mit der Elektromobilität in Slowenien aus? Auch wenn der Anteil von etwa 3,19 Prozent im Jahr 2020 durch die 2.000 Neuzulassungen im Jahr 2022 weiter gestiegen sein dürfte, stellen E-Autos immer noch einen geringen Anteil aller Kraftfahrzeuge des Landes dar. Doch Slowenien, das sich als grünes Land und sehr umweltfreundlich sieht, fördert die Elektromobilität: Auch wenn der größte Teil des Landes von Naturschutzgebieten bedeckt ist, soll eine gute Ladeinfrastruktur aufgebaut werden. Im Moment gibt es etwa 364 Standorte mit rund 1.400 Ladepunkten. Das macht durchschnittlich 1,6 Elektroladestationen pro 100 Straßenkilometer, im europäischen Vergleich landet Slowenien damit vorerst nur im hinteren Feld.

Strafen und Pflichten sowie Autobahngebühren in Slowenien
Das Tempolimit beträgt innerorts 50 km/h, außerorts 90 km/h, auf Schnellstraßen 110 km/h und auf den Autobahnen 130 km/h. Wird die Geschwindigkeit um mehr als 20 km/h überschritten, droht ein Bußgeld von mindestens 80 Euro. Bei mehr als 50 km/h sind 500 Euro und mehr fällig, das tut schon weh. Wer mit mehr als 0,5 Promille fährt (für Fahranfänger mit weniger als zwei Jahren Fahrerfahrung und Fahrer unter 21 gilt 0,0 Promille) muss mit einem Bußgeld zwischen 300 und 1.200 Euro rechnen, ab 1,1 Promille kann zusätzlich ein Fahrverbot drohen. 300 Euro Bußgeld sind es auch bei Rotlichtverstößen, wobei in Slowenien bei Gelb gehalten werden muss. Das Telefonieren während der Fahrt schlägt mit 120 Euro zu Buche. Zu beachten ist bei den Strafen: Wird sofort an Ort und Stelle bezahlt oder erfolgt die Bezahlung innerhalb von acht Tagen, wird 50 Prozent Rabatt gewährt. Auf dem Autobahnnetz des Landes von 540 Kilometern muss eine Mautgebühr entrichtet werden, die Vignette ist dabei seit letztem Jahr nur noch elektronisch verfügbar. Für einen Pkw bezahlt man für eine Woche 15 Euro, für 30 Tage 30 Euro und eine Jahresvignette kostet 110 Euro. Von Deutschland kommend führt die schnellste Route über den Tauern- und Katschbergtunnel sowie den Karawankentunnel, diese sind jedoch sondermautpflichtig.