
Wer erstmals vor den Nio ET7 tritt, könnte denken, dass es sich um eine neue Luxuslimousine aus Europa handele. Da steht ein eleganter Tourer mit unglaublich nobler Ausstrahlung. Futuristische LED-Tagfahrlichter inmitten schneidiger Linien bürgen ebenso für Wiedererkennung wie die dezent abfallende Dachlinie, um einen Schuss „Coupé“ in den gelungenen Design-Cocktail europäischen Stils zu mixen. Sieht also schon mal sexy aus, innen auch? Kann man wohl sagen. Feine Dekorelemente aus Rattan sowie nachhaltige Mikrofaser-Materialien machen einen guten Eindruck. Außerdem dürfen sich technologieaffine Menschen auf einen großen, mittigen Amoledscreen freuen, der als Kommandozentrale dient. Physische Tasten dagegen haben so gut wie ausgedient, mal abgesehen von den Lenkradtasten oder dem Knöpfchen für die Warnblinkanlage.
Inzwischen ist die Neugierde groß, wie der ET7 wohl fährt. Die Specs machen jedenfalls schon Appetit – nicht weniger als 654 PS (auf zwei Achsen verteilt) sorgen für Vortrieb. Also schnell den Programmwahlschalter – eine Art Walze – auf „D“ bewegen, und los gehts. Erst auf wirklich freier Strecke sollte man sich wagen, das rechte Pedal ein bisschen tiefer in Richtung Bodenblech zu drücken, denn der 5,10 Meter lange Luxusliner schiebt wirklich gewaltig. Bis 100 km/h sollen weniger als vier Sekunden vergehen, bei 200 Sachen ist dann Schluss. Damit die Batterie zügig wieder Saft bekommt, ließen sich die Macher von Nio etwas Besonderes einfallen lassen: Überall im Land sollen Stationen entstehen, wo Nio-Fahrer binnen fünf Minuten ihre leere gegen eine volle Batterie tauschen können. Ansonsten kann ganz konventionell auch mit Gleichstrom per CCS-Anschluss geladen werden. Ab 58.739 Euro netto startet der Allradler. Ansonsten locken flexible Abomodelle (ab etwa 1.008 Euro netto monatlich).