
Die Welt ist bunt, und Autos können das auch sein. Und zwar im wahren Sinne des Wortes: Wenn man bei Hyundai den Konfigurator anwirft und beispielsweise einen Bayon zusammenstellt – in „Aqua Turquoise“ vielleicht? Kostet zwar netto 479 Euro Aufpreis, macht den kleinen Koreaner aber zum Blickfänger. Doch können die inneren Werte die Begeisterung aufrecht erhalten, die die poppig-attraktive Außenhaut erzeugt? Schon, denn der Fronttriebler bietet alles, was das Herz begehrt. Das liegt nicht nur daran, dass die von Flottenmanagement getestete 120 PS-Version ausschließlich in der hoch angesiedelten „Prime“-Line anrollt. Demnach lädt ein 10,25 (sonst acht) Zoll großer Touchscreen ein, durch die zahlreichen Menüs zu streifen. Anders ist die komplexe Funktionalität eines modernen Autos nicht mehr zu durchdringen. Für alltägliche Dinge, wie zum Beispiel das Justieren von Luftverteilung oder Temperatur, hält der Bayon allerdings eine Reihe physischer Taster bereit, die man während der Fahrt einfach besser bedienen kann als glatte Touchflächen.
An Display gibt es übrigens noch mehr: Das Kombiinstrument misst ebenfalls 10,25 Zoll und hat den klassischen Anzeigenadeln mechanischer Art abgeschworen. Allerdings bleibt der Bayon traditionell und offeriert wenigstens virtuelle Skalen auf Wunsch. Und obwohl dieser Hyundai mit 4,18 Metern in der Länge Kleinwagenformat aufweist, macht er doch einen denkbar erwachsenen Eindruck. Dazu tragen erstens die komfortablen Sitzgelegenheiten bei und zweitens das propere Platzangebot. Selbst im Fond kommt man immerhin so gut unter, dass man nicht geneigt ist, die ordentlich gepolsterte Rückbank nach kurzer Zeit wieder zu verlassen. Zumal die Bayon-Vertreter gehobener Ausstattungslinien auch hinten einen USB-Anschluss bereithalten, um mobile Endgeräte mit Strom zu versorgen. Nutzt man den hinteren Teil zusätzlich als Transportfläche, erweitert sich das Kofferraumvolumen auf 1.128 Liter – für einen Cityflitzer mehr als okay. Apropos Flitzer: Mit 120 PS unter der Haube wird der Fronttriebler tatsächlich zur quirligen Angelegenheit – zügiges Vorankommen ist garantiert.
Unten herum boostet außerdem ein Elektromotor mit etlichen Newtonmetern auf die Kurbelwelle, um den Verbrenner effizienter zu machen. Auf Wunsch lässt sich eine Grafik einblenden, die zeigt, wenn der Aktuator werkelt. Effizienz ist übrigens ein gutes Stichwort – um davon ziemlich viel zu erzielen selbst bei den Varianten mit manuellem Schaltgetriebe, haben sich die Techniker einen Kniff einfallen lassen. So besteht keine mechanische Verbindung mehr zwischen Kupplungspedal und -Scheibe, sondern ein Stellmotor bewegt letztere. Auf diese Weise lässt der Bayon echtes Segeln zu, was bedeutet, dass der Einliter-Dreizylinder während der Fahrt automatisch abschaltet (und dann auch keinen Sprit verbraucht) und bei Bedarf blitzschnell wieder anspringt. Das Kupplungspedal lässt sich übrigens ziemlich leichtgängig bedienen – ein kleiner, angenehmer Nebeneffekt. Mit netto 22.849 Euro ist das 185 km/h schnelle Bayon-Topmodell übrigens fair eingepreist, zumal Features wie LED-Scheinwerfer, Navigationssystem, Parkpiepser, schlüsselloses Schließsystem, Sitzheizung und Smartphone-Integration frei Haus geliefert werden.