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Die erste Begegnung mit dem Fiat E-Ulysse ist schon ein bisschen respekteinflößend. Nicht etwa, weil er rein elektrisch angetrieben wäre, aber durchaus, weil die hier zum Einsatz kommende Langversion mit 5,31 Metern ein bisschen Können erfordert vor allem beim Rangieren im urbanen Bereich. Doch steigen wir ein und stromern los. Die Fahrstufen werden über einen Wippschalter angewählt, und auf „D“ startet der Italiener zu kriechen. Sonderlich viel Mühe hat der 136 PS starke Motor mit dem bis zu 2,4 Tonnen (Leergewicht) schweren Bus nicht, sportliche Fahrleistungen dürfen aber ebenso wenig erwartet werden. Sein Trumpf ist natürlich: keine Übersetzungswechsel. So beschleunigt er ansatzlos und eilt auch mal schnell in eine Verkehrslücke, wenn es Spitz auf Knopf steht. Wer mit dem E-Ulysse häufiger längere Strecken zurücklegt, sollte unbedingt den größeren der beiden Batterien mit 75 kWh bevorzugen.

Damit kommt der große Fiat deutlich über 300 Kilometer weit nach WLTP-Disziplin, was ihn hinreichend praxistauglich macht. Praxisbeziehungsweise großfamilientauglich wird er mit bis zu acht Sitzen an Bord (ohne Aufpreis). Zumindest im Kontext mit der L3-Version bleibt es innen selbst bei voller Besatzung recht luftig. Die besser ausstaffierte Lounge-Version bietet sogar zwei elektrische Schiebetüren, um den Komfort zu untermauern. Apropos Komfort: Durch den leisen und geschmeidigen Antrieb gewinnt der E-Ulysse gegenüber Verbrenner-Varianten. Ein günstiges Vergnügen ist der Italiener nicht in der längsten Ausführung – mindestens 47.891 Euro netto werden fällig – dann mit 50 kWh-Batterie, die mit bis zu 100 kW geladen werden kann. Die Elektroautoförderung beträgt übrigens 7.500 Euro. Mit Features wie SmartphoneIntegration (Apple CarPlay oder Android Auto), beheizbaren Vordersitzen und Tempomat wird der E-Ulysse zum Langstrecken-Profi.