
Es ist schon verrückt, dass Porsche in Ländern wie China überhaupt nicht als Sportwagenmarke wahrgenommen wird, sondern vielmehr als SUV-Hersteller. Der Grund ist einfach: Porsche verkauft dort viele Geländewagen. Und selbst hierzulande werden mehr Limousinen und SUV abgesetzt als Exemplare der klassischen Sportwagenbaureihen wie Boxster, Cayman oder 911. So fanden im ersten Halbjahr dieses Jahres rund 6.000 Sportwagen einen Besitzer, während etwa 8.000 Zulassungen eben nicht auf die Sportler entfielen, sondern auf SUV und Limousinen wie Macan, Taycan oder Panamera respektive Cayenne. Stichwort Macan. Im Segment der mittleren SUV möchte Porsche mittelfristig keine Verbrenner mehr anbieten. So wird der völlig neu entwickelte, nächstes Jahr erscheinende Macan ausschließlich in rein elektrischer Form auf den Markt kommen. Dennoch möchten die Stuttgarter keine Kunden verprellen, die dem elektrischen Antrieb nicht allzu viel abgewinnen können. Daher werden sie das bisherige Modell weiterhin anbieten.
Doch keine Sorge, es wird auch weiterhin brandaktuelle Produkte von der Sportwagenmarke geben, die nicht nur irgendwelche schnöden Verbrenner unter dem Blech tragen, sondern richtige „Sehnsuchtsantriebe“. So zwitschern die Vögel von den Dächern, dass auch die Neuauflage der Luxuslimousine Panamera mit acht Zylindern erhältlich sein wird. Elektrisiert oder nicht? Man wird sehen.
Dass man neue Mobilität mit elektrischem Antrieb auf markentypische Art und Weise auch als „Erlebnismobilität“ genießen kann, beweist der Taycan. Ihn gibt es als Einsteigervariante mit immer noch üppigen 408 PS, aber auch mit atemberaubenden 761 PS als Turbo-S-Ausführung. Auch beim Laden legt der Taycan eine Topperformance an den Tag und verspricht im Peak knapp 300 Kilowatt Ladeleistung.
Apropos Topperformance. Auch wenn die Sportwagen aus dem Hause Porsche mengenmäßig nicht mehr dominieren, so prägen sie das Image der Marke doch nach wie vor ganz entscheidend. Der Glanz einer Ikone – wie der Porsche 911 eine ist – strahlt auf sämtliche Modelle ab. Schön ist auch, dass der „Elfer“, wie ihn seine Fans nennen, ein recht alltagstaugliches Fahrzeug ist. Kein Wunder also, dass mehr als ein Viertel der 911-Zulassungen auf Gewerbekunden entfallen.
Flottenchampion unter den Porschebaureihen ist allerdings der Cayenne mit rund 33 Prozent Anteil. Kein Wunder, schließlich sind SUV generell beliebt. Und Porsches größter Geländewagen bietet eine enorme Bandbreite an Antrieben vom Sechszylinder über diverse Hybride bis hin zum Performance-V8. Außerdem schneidet der Allrounder bei der Praktikabilität gut ab, was sich nicht zuletzt in einem großzügigen Laderaumvolumen von über 1.700 Litern manifestiert.
Für welches Porschemodell man sich auch entscheidet – jede Baureihe ist mit Sicherheit eine der sportlichsten in ihrem Segment. Das hat sich der Traditionshersteller auf die Fahnen geschrieben. Und auch der Elektromobilität verschließt er sich nicht. Somit dürfte die Zukunft auch für Porsche gesichert sein.
KURZINTERVIEW
REINHOLD KNOTT
Leiter Key Account Management E-Mail: pd.keyaccount@porsche.de
Flottenmanagement: Porsche hat sich dazu entschieden, den nächsten Macan mit einem batterieelektrischen Antrieb auszustatten, und zwar ausschließlich. Werden Verbrenner bei Porsche im Volumenbereich damit zum Auslaufmodell?
Reinhold Knott: Wir haben ein ambitioniertes Ziel: Im Jahr 2030 sollen mehr als 80 % unserer Fahrzeuge vollelektrisch ausgeliefert werden. Ergänzend dazu setzen wir auf E-Fuels.
Flottenmanagement: Elektrifizierte Antriebe nehmen im Flottengeschäft mittlerweile einen hohen Stellenwert ein, auch und gerade wegen der Förderung. Welche Rolle spielen PHEV-Modelle zukünftig für Porsche?
Reinhold Knott: Auch in Zukunft werden wir an der PHEV-Strategie innerhalb der PanameraBaureihe festhalten. In manchen Ländern wie Brasilien, Norwegen und Finnland liegt der PHEV-Anteil bei 100 %. Wichtig ist daher immer die globale Brille aufzusetzen. Hier noch ein paar Vertriebszahlen zu den Panamera-Hybrid-Derivaten: Panamera-Hybridanteil in Deutschland 2021: 74 % (Bestseller Panamera 4 E-Hybrid) (weltweiter Anteil: 23 %)
Flottenmanagement: Plant Porsche, auch die Kern-Sportwagen in Zukunft zu elektrifizieren?
Reinhold Knott: Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns zu künftigen Projekten nicht äußern. Klar ist: Porsche setzt auf die E-Mobilität und hat die Weichen hierfür frühzeitig gestellt. Der Porsche Taycan ist hierfür ein Erfolgsbeispiel. Wir planen, unser attraktives Portfolio um ein neues vollelektrisches SUV-Modell im Luxussegment zu erweitern. Dieses soll in unserem Werk Leipzig vom Band laufen und unsere Position im Segment der Luxusautomobile weiter ausbauen.
Flottenmanagement: Mit welchen Serviceangeboten unterstützen Sie Fuhrparkleiter?
Reinhold Knott: Je nach Flottengröße und Anforderungen bieten wir maßgeschneiderte Angebote. Dazu gehört beispielsweise ein Holund Bringdienst, Ersatzmobilität und anderes. Sie ermöglichen neben der Porsche Assistance und der üblichen Neuwagengarantie auch die Porsche Approved Garantie bis zu 15 Jahre. Zusätzlich gibt es digitale Angebote, die unter anderem über die My-Porsche-App genutzt werden können.
Über die Porsche Financial Services bieten wir neben den klassischen Leasingprodukten auch Serviceoptionen zu sehr attraktiven Konditionen an. Dazu gehören Servicepakete, Reifenersatz und Versicherungsleistungen. Zusätzlich bieten wir unseren Kunden das sehr attraktive Leasingmodell „Leasing S“ an, in dem klassische Gebrauchsspuren und kleinere Schäden bis zu einer Gesamtsumme von bis zu 5.000 Euro (je nach Modell) abgedeckt sind. Unsere flottenspezifischen Leistungen bauen wir auf Basis von Kundenwünschen gemeinsam mit Porsche Financial Services stetig aus.