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Der Volkswagen Polo ist eigentlich der heimliche Golf, wenn man so will. Mehr Automobilität braucht man im Alltag wirklich nicht. Da ist nur dieses Ding mit dem Kleinwagen, das haftet ihm an, diese Segment-Bezeichnung also. Aber warum bloß? Klein ist diese Fahrzeugkategorie ja schon lange nicht mehr. Auch der Polo nicht mit seinen 4,07 Metern. Entsprechend gerne hält man sich in ihm auf, denn Enge gibt es hier auf keinen Fall. Schon nach den ersten Metern wird klar, dass der Fronttriebler auch mal eine längere Strecke verdaut. Der aktuelle Jahrgang ist in erster Line an den weiter in Richtung Kofferraumdeckel gezogenen Rückleuchten zu erkennen – übrigens ein Merkmal, das ihm noch ein bisschen mehr Ähnlichkeit zum Golf verleiht.

Flottenmanagement hat sich für die 95 PS-Benzinversion mit Fünfgang-Schaltgetriebe entschieden. Unter einhundert Pferdchen wirken heute irgendwie wenig, aber in Zeiten des Leistungsüberflusses ist es interessant zu sehen, ob man auch mit beschaulichen Leistungen auskommt. Und – wer hätte es gedacht – man kommt aus. Natürlich reißt der Wolfsburger keine Löcher in den Asphalt, er ist aber auch nicht phlegmatisch unterwegs. Dank Aufladung stellt er schon früh sein komplettes Drehmoment von 175 Nm zur Verfügung, das reicht, um hurtig voranzukommen. Abgesehen davon macht der Dreizylinder einen kultivierten Eindruck, wenngleich man ihn an der Klangfarbe erkennt. Aber laut wird er im Alltag nie.

Auch beim Komfort muss man mit dem Polo übrigens keine Abstriche hinnehmen. Selbst Features, die vor noch nicht allzu langer Zeit eher im automobilen Oberhaus zu finden waren, sind für den Polo lieferbar. Dazu gehören beispielsweise volladaptive LED-Scheinwerfer (996 Euro netto) – eine nützliche Option, wenn man häufig nachts auf Landstraßen unterwegs ist. Per Kamera werden entgegenkommende Fahrzeuge erfasst, um den Leuchtbereich, in dem jemand geblendet werden könnte, partiell „auszuschneiden“. Auf einer Seite setzt die Elektronik die Leuchtkraft also herunter, während die Fahrbahn auf der anderen mit unverminderter Fernlicht-Power erhellt wird.

Auch bei den Assistenten ist der Polo stark. Autonome Notbremsung und Spurhalteassistent sind sogar serienmäßig. Die Einparkautomatik lässt sich für faire 206 Euro netto ordern, und der Tempomat schlägt mit 172 Euro netto zu Buche. Und beim Infotainment erst. Serienmäßig besteht die Tachoeinheit aus einer einzigen Bildschirmfläche mit vielfältig konfigurierbaren Anzeigen. Selbst Analoganzeigen lassen sich hier nachbilden, falls man das klassische Design einfach lieber mag. Mit noch mehr Verstellmöglichkeiten werden 286 Euro (netto) Aufpreis fällig. Das gilt auch für den integrierten Elektroniklotsen – Kostenpunkt netto 899 Euro. Dafür lässt sich das Smartphone schon frei Haus per Apple CarPlay oder Android Auto auf den Monitor spiegeln. Den Grundpreis für den Polo mit 95 PS-Motor beziffert das Werk auf netto 18.282 Euro netto.