
Wer einen Fuhrpark betreibt, muss sich die Frage nach einem effizienten Versicherungsmodell stellen. Viele bedienen sich eines Maklers, über den die passende Flottenversicherung gewählt wird, oftmals bleibt es aber beim selben Versicherer über Jahre. Doch gerade nach den Ausnahmejahren 2020/21 ist eine Analyse der aktuellen Versicherungssituation sowie in diesem Zuge eine Prüfung des Nutzungsverhaltens anzuraten, woraus sich wiederum Optimierungspotenzial ergeben kann.
Versicherungsprämien machen zwischen 10 und 20 Prozent der gesamten Mobilitätskosten einer Fahrzeugflotte aus. Darüber hinaus führen schlechte Schadenquoten bei Unternehmen immer häufiger zu steigenden Kosten oder gar Kündigungen seitens der Versicherer. In diesem Zusammenhang erstaunt es, dass diese Kosten nur an vierter Stelle der betrachtenswerten Posten in Bezug auf Kosteneinsparungen rangieren, wie aus der aktuellen Studie „Fuhrparkmanagement 2021“ von Dataforce hervorgeht. Denn bei der Flottenversicherung lassen sich im Komplex von Schadenmanagement und Riskmanagement einige Kosten optimieren. Nicht zuletzt da Fahrzeugdaten als Ausgangspunkt für Verbesserungen im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung leichter für das Controlling zur Verfügung stehen. Dies sollten sich Fuhrparkbetreiber verstärkt zunutze machen, um auch die Kosten für Schäden an den Fahrzeugen zu senken. Einfache Softwarelösungen auf Telematikbasis bieten bereits die Möglichkeit beispielsweise Schadenkosten, aber auch die Zahl der Werkstattfahrten zu reduzieren. Gerade bei kleinen und mittleren Fuhrparks, die oft „nebenbei“ gemanagt werden, lassen sich darüber Reportings erstellen, die ohne großen Aufwand bei der Analyse des Schadenaufkommens unterstützen und personelle Ressourcen einsparen. Wer sich beim Fuhrparkmanagement via Full-Service-Leasing helfen lässt, kann das Versicherungsmodul direkt über den Leasinganbieter in Anspruch nehmen, bei einigen ist schon seit vielen Jahren das Eigentragungsmodell im Portfolio enthalten.
Vorteile
Dieses funktioniert nach folgendem Prinzip: Gegen eine individuelle Gebühr befreit der Leasinggeber seine Kunden von der Haftung für Teil- und Vollkaskoschäden. Als Eigentümer der Fahrzeuge können die Leasinggesellschaften Lösungen generieren, die unter bestimmten Voraussetzungen eine günstige Alternative zu den klassischen Versicherungsmodellen Teilkasko oder Vollkasko darstellen. Über regelmäßige Einzahlungen bildet der Fuhrparkbetreiber Rücklagen für Schadenkosten. In jedem Fall sparen die Nutzer die 19 Prozent Versicherungssteuer, die auf alle Versicherungsprodukte auch für Gewerbekunden anfällt, denn die auf Dienstleistungen der Leasinggesellschaften anfallende Umsatzsteuer ist wiederum abzugsfähig. Begleitet werden diese Modelle von einem umfassenden Risikomanagement, das heißt Analyse der Schadenverläufe, individuelle Lösungsansätze zur Schadenminimierung und die Optimierung des Versicherungsschutzes, beziehungsweise von einer gezielten Werkstattsteuerung, denn unterm Strich geht es darum, die Schadenquoten zu senken beziehungsweise die Kosten niedrig zu halten. Weitere Vorteile bestehen in der Planungssicherheit mit fixen Kosten über die Fahrzeuglaufzeit. Alternativ können die Einzahlungsraten für die Rücklagen in ihrer Höhe flexibel gehandhabt werden, da keine Kündigungsfristen wie bei Versicherungsprämien bestehen.
Produkte
Am Beispiel des Angebots der Volkswagen Leasing GmbH beschreibt deren Generalbevollmächtigter und Leiter Vertrieb Deutschland Armin Villinger die Vorzüge des Produktes und weitere Möglichkeiten, die den Kunden zur Verfügung stehen: „Im Vergleich zur klassischen Kaskoversicherung bietet der KaskoSchutz den weiteren Vorteil der einfachen und klaren Kalkulation. Denn die Berechnung des KaskoSchutz-Beitrags ist nur vom Fahrzeugtyp und von der Laufleistung abhängig. Dadurch kann der Händler dem Kunden sofort und ohne Zeitverzug bei der Kalkulation des Leasingangebots eine Rate für den Schutz seiner Fahrzeuge nennen. Der Kunde spart sich somit das Zusammentragen versicherungsrelevanter Informationen wie Schadenquoten, Fahrzeugstruktur, Wert der Pkws sowie deren Einsatzzweck und dergleichen. Alternativ können Kunden ab einer Flottengröße von 30 Fahrzeugen kundenindividuelle Stückpreise vereinbaren. Ziel ist es, Flotten mit guten Schadenverläufen ein individuell kalkuliertes Angebot für den KaskoSchutz zu bieten. In diesen Fällen werden Schadenverlaufsinformationen des Kunden für das aktuelle Jahr und die drei vorangegangenen Jahre benötigt.“
Bei Arval Deutschland nennt sich das Modell CART, das eine Haftungsfreistellung nach dem oben beschriebenen Prinzip für Kaskoschäden beinhaltet. André Fenke, Head of Marketing & Communication bei Arval Deutschland, fügt dazu an: „Wir haben unser Servicepaket CART erweitert und bieten unseren Kunden nun den ganzheitlichen Schutz auch für elektrische Fahrzeuge an. Mit Abschluss von CART erhalten sie ein erweitertes Servicepaket für rein batteriebetriebene Elektrofahrzeuge. Der erweiterte Leistungsumfang, die optimale Risikoabdeckung sowie die Kostenoptimierung sind Vorteile, die unabhängig von der Fuhrparkgröße für sich sprechen. Insbesondere die Reduzierung des Verwaltungsaufwands und ein umfassendes, transparentes Versicherungsmanagement machen diese Serviceleistung besonders attraktiv.“
Mit verschiedenen Ausführungen des „Haftungstransfers“ und weiteren Produkten als Alternativen zur klassischen Versicherungslösung bietet die LeasePlan Deutschland GmbH ihren Kunden unterschiedliche Leistungstiefen an, wie Dennis Geers, Director Operations, erklärt: „Der Haftungstransfer ist eine kostengünstige Alternative zur traditionellen Kaskoversicherung, die für Flotten mit mehr als 20 über LeasePlan geleasten Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen in Anspruch genommen werden kann. Dabei werden Fuhrparkbetreiber im vergleichbaren Umfang einer Kaskoversicherung von der Haftung für Schäden freigestellt – zu merklich geringeren Kosten und mit automatischem Einschluss des GAP-Ausgleichs. Die Dienstleistung Schadenservice sowie ein kostenfreies Riskmanagement-Reporting sind inkludiert. Bei der Fahrzeugrückgabe nach Ende der Leasinglaufzeit sind mit dem Haftungstransfer Plus Schäden abgesichert, die den Fahrzeugwert bis zu 2.000 Euro mindern. Darüber hinaus bietet der Haftungstransfer Plus alle Vorteile des Haftungstransfers. Beim Kaskofonds zahlt der Fuhrparkbetreiber Beiträge in einen Fonds ein, aus dem im Schadenfall die Reparaturkosten beglichen werden. LeasePlan übernimmt nicht nur die Abwicklung der Kaskoschäden, sondern bietet beim Kaskofonds auch kostenfrei die Dienstleistung Schadenservice an. Wir bieten unseren Kunden auch im Kaskofonds Riskmanagement-Reporting und -Gespräche an. Mit der erweiterten Dienstleistung Kaskofonds Plus von LeasePlan können Fuhrparkbetreiber sich gegen diverse Spitzenrisiken absichern: Damit sich beispielsweise Schäden aus Naturereignissen nicht auf die Bilanz der Schadenkosten auswirken, können einzelne Schadenursachen abgedeckt werden oder auch eine Gesamtschadensumme pro Jahr bestimmt werden, die bei Überschreitung abgesichert ist.“
Ab einer Fuhrparkgröße von mehr als 100 Fahrzeugen empfiehlt man bei der ARI Fleet Germany GmbH eine Abkehr von der klassischen Vollkaskomentalität, zumal die Nutzung des ARI Crash Depots die Versicherungssteuer von 19 Prozent einspart, denn das ARI Crash Depot 19 ist vorsteuerabzugsfähig. Über Planraten werden stattdessen unterjährig Rücklagen gebildet, die im Schadenfall durch Leistungen nach Ist-Kosten rückvergütet werden. Das Schadenmanagement und weitere Kompetenzen wie qualifizierte Versicherungskaufleute, Kfz-Meister, Karosseriebauer et cetera in einem Team sowie die Nutzung des ARI-Werkstattnetzes ermöglichen laut Unternehmensangaben weitere signifikante Einsparungen. Die Schadenplanraten beim ARI Crash Depot 19 lassen sich wesentlich flexibler anpassen, da keine Kündigungsfristen wie bei Versicherungsprämien beachtet werden müssen und das System mehrmandantenfähig ist. Werden Fahrzeuge anderen Fahrern, Kostenstellen oder Gesellschaften zugeordnet, zum Beispiel durch den Tausch von Fahrzeugen, wird bei offenen Planraten einfach „zwischenabgerechnet“. Dies erfolgt auf Basis historisierter und revisionssicher gespeicherter Eingaben. Mit der Übernahme des kompletten Schadenmanagements durch ARI Fleet entfallen administrative Aufgaben im Fuhrparkmanagement. Gleichzeitig liegen durch transparentes Reporting in elektronischen Schadenakten umfassende Informationen vor, die beispielsweise für gezielte Präventivmaßnahmen zur Senkung der Schadenquote genutzt werden können.
Fazit: Die Wahl der passenden Versicherungslösung im Fuhrpark hat immer auch etwas mit Kapitalverfügbarkeit und Risikobereitschaft zu tun. Mit einem erfahrenen Versicherungsexperten an der Seite lässt sich das Schadenrisiko im Fuhrpark realistisch analysieren und innovativ sowie reaktionsschnell effizient absichern.