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Noch vor dem Start des offiziellen Tagungsprogramms bot das International Fleet Managers Institute (IFMI) ein eintägiges Training mit – wie sollte es anders sein – einer Variation von globalen Trainingsinhalten an. Hier hatte das „Who is Who“ der internationalen Flottenbetreiber die Möglichkeit, sich gegenseitig über globale Mobilitätsanforderungen, die Umsetzung grenzüberschreitender Flottenstrategien und „Best Practices“ im Umgang mit weltweiten Ausschreibungen zu informieren. Thematisiert wurden natürlich auch die 2019 umzusetzenden neuen Bilanzierungsvorschriften (IFRS 16) und deren Auswirkungen.

Marktentwicklungen
Wie sich der europäische Pkw-Flottenmarkt in Bezug auf Fahrzeugsegmente entwickelt hat und welche dominierende Rolle SUV im Kleinwagensegment sowie in der Mittel- und Oberklasse derzeit einnehmen, verdeutlichte Marc Odinius von Dataforce. Die Entwicklung wird erst einmal so weiter gehen und dementsprechend eindrucksvoll ist die lange Übersicht über die kurzfristig geplanten SUV-Neuerscheinungen vieler Hersteller.

Die Zulassungen von Dieselfahrzeugen entwickeln sich nicht nur in Deutschland nennenswert negativ, sondern auch in 18 europäischen Ländern (2011 mit 73 Prozent Anteil zu 61 Prozent im Jahr 2017). Passend dazu zeigte Odinius eine Übersicht über die Einfahrtbeschränkungen für Selbstzünder in den sieben wichtigsten Flottenmärkten.

Während in diesen Ländern die gesamten Flottenzulassungen von 2013 an bis heute teilweise enorme Wachstumsraten gezeigt haben und 2017 ein neues Rekordjahr gewesen ist, scheint sich das Klima in der Prognose für 2018 stark einzutrüben: Von Stagnation ist die Rede!

Während wir immer wieder hören, dass in Bezug auf reine Elektrofahrzeuge die Flotten „den Markt bereiten“, zeigt sich, dass Privatzulassungen in der EU fast doppelt so hoch ausfallen. Eine Ausnahme stellen da die Neuzulassungen von Hybriden dar, diese Statistiken werden klar von Unternehmensflotten angeführt.

Auch ansonsten waren in Case-Studies das Thema des Umgangs mit alternativen Antrieben und die Frage, was aus konventionellen Antriebsformen wird, beherrschend.

Mobilität von morgen?
Ein noch deutlich größeres Gewicht in den Vorträgen und Diskussionen hatte allerdings die Frage, wie sich Unternehmensmobilität generell entwickeln wird, welche Rolle etablierte Hersteller dabei einnehmen und wie neue und vor allem digital gestützte Mobilitätsangebote den Markt und das Mobilitätsangebot der Arbeitgeber für ihre Mitarbeiter beeinflussen werden. Start-ups haben im deutschen Flottenmarkt bei Messen und Kongressveranstaltungen bislang eher weniger Beachtung gefunden. Beim FLEETEUROPE Summit ist das ganz anders: Mit einer eigenen Start-up- Zone in der Ausstellung und dem Start-up LAB zeigte der Kongress seine Intention: beide Welten zusammenbringen zu wollen!

Und das könnte auch gelingen: Einerseits präsentierten sich diverse Start-ups und andererseits zeigten „Dickschiffe“ der Branche, wie sie versuchen, den Spirit und die Innovationskraft dieser Newcomer mit in die eigene Entwicklungsarbeit für neue Produkte und Services aufzunehmen … und wie der eine vom andern lernen kann!

Caroline Thonnon, CEO von Nexus Communication, dem Veranstalter des Kongresses, konnte den jungen Gründern deutlich machen, wie sich die Flottenbranche zusammensetzt, welches die wichtigsten Player der Old Economy sind und welche Trends die künftigen Entwicklungen dominieren werden. Damit verbunden war die Einladung, Innovation in den Segmenten „Fleet and Mobility“ weiter zu beschleunigen und diesen Kongress auch in der Zukunft als Plattform für neue Ideen zu nutzen. Immerhin werden die besten und erfolgversprechendsten Start-ups prämiert und erreichen nachweislich dadurch eine höhere Aufmerksamkeit, die es ihnen wiederum erleichtert, Finanzierungsrunden erfolgreich zu gestalten. Diesen Erfolg hat FLEETEUROPE mehrmals in den letzten Jahren aktiv mitgestalten können.

 

AUTOR

GUNTER GLÜCK ist gelernter Speditionskaufmann und studierte General Management an der Universität St. Gallen. Über 22 Jahre war Glück bei LeasePlan Deutschland tätig, wo er zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung war. Aktuell ist er freiberuflich tätig und begleitet unter anderem für den Bundesverband Fuhrparkmanagement die Szenarien-Entwicklung für den Einsatz der Dieseltechnologie in deutschen Fuhrparks.