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Die Welt dreht sich gefühlt immer schneller – alte Wahrheiten des Analogzeitalters zählen in der neuen smarten digitalen Welt nicht mehr. Der anhaltende Trend zur Digitalisierung verändert nicht nur die Automobile, sondern auch den Menschen (der jetzt zuallererst ein User ist), und damit seine Bedürfnisse, wie beispielsweise seinen Mobilitätsbedarf.

War es früher der gute alte Diesel, gern mit möglichst viel Hubraum und Zylindern, der den Mitarbeiter nachhaltig motivieren (und von seinen Nachbarn abheben) konnte, wird heute nach Carsharing, Mobilitätsbudget oder sogar nach Elektro-Fahrrädern gefragt, zumindest hier läuft es mit der Elektromobilität also bereits. Der Flottenmanager wird zunehmend zum Mobilitätsmanager und wird sich mit vielen Mobilitäts-Apps beschäftigen müssen.

Auch automobil liegen spannende Jahre vor uns: Neue Kraftstoffe oder Antriebsarten sind zwar noch nicht in signifikanten Mengen auf der Straße, gefühlt spricht aber bereits jeder darüber und es kann nur noch eine Frage der Zeit sein. Ob es aber das batterieelektrische Fahrzeug werden wird oder doch Wasserstoff der Energieträger der Zukunft ist, weiß man noch nicht. Ebenso wie die Frage noch nicht beantwortet ist, wie wichtig das individuelle, persönlich zugeordnete Automobil in den nächsten 20 Jahren bleiben wird. Werden wirklich die Verkehrsträger gemischt und optimierte Routen aus Auto, öffentlichen Verkehrsmitteln und Flugzeug zunehmen? Oder ist am Ende das eigene Auto ganz ohne Umsteigen (womöglich mit Gepäck), Bahnverspätungen oder kurzfristigen Streiks an den Flughäfen dann doch bequemer und zuverlässiger?

Sicher ist hingegen, dass der Trend zum autonomen Fahren nicht mehr aufzuhalten ist, wenn er auch zunächst zahm in Form von immer mächtigeren Assistenzsystemen und zuletzt in teilautonomer Form daherkommt. Inzwischen gibt es auch neue rechtliche Rahmenbedingungen, wie unser Hausjurist Lutz D. Fischer ab Seite 68 aufzeigt. Und da sind wir wieder beim Thema bequem: Autonome Individualfahrzeuge sind es auf jeden Fall.

Die Digitalisierung hat viele Gesichter: Die neuen Apps dienen nicht nur der Mobilitäts- und Routenplanung, sie ersetzen auch Dienstreisen durch beispielsweise Videokonferenzen, die zahlreiche Teilnehmer rein virtuell und doch „Face-to-Face“ zueinander bringen kann. Und das Automobil wird zum Datensammler; so findet „die Cloud“ über die entsprechenden Apps mit den Daten der beteiligten Nutzer und Fahrer freie Routen, freie Parkhäuser und Parkplätze, warnt vor Unfällen, Geisterfahrern oder Blitzeis auf der einprogrammierten Strecke. Dass bei so viel „Big Data“ neue Herausforderungen seitens des Datenschutzes auf den Flottenmanager einstürzen, versteht sich von selbst. Nach dem digitalen Wandel und den Zukunftserwartungen haben wir übrigens über 50 Verantwortliche aus der Mobilitätsbranche gefragt – die Ergebnisse finden Sie ab Seite 54.

Bei aller digitalen Begeisterung: Der persönliche Kontakt von Flottenentscheidern untereinander ist ebenso wenig ersetzbar wie der zwischen Lösungsanbietern und Fuhrparkmanagern. Hierzu gibt es im neuen Jahr gleich zwei große Veranstaltungen: „Flotte! Der Branchentreff“ am 22. + 23. März in Düsseldorf ist mit über 160 Ausstellern auf einer Fläche von über 8.500 Quadratmetern sowie einem umfangreichen Vortrags- und Workshop-Programm das erste große Flottenevent des Jahres, das Sie auf keinen Fall versäumen sollten (derbranchentreff.de). Noch größer und vor allem internationaler wird es dann ab dem 12. September in Frankfurt (Fachbesuchertage: 14. + 15. September) bei der IAA Pkw.

Ralph Wuttke
Chefredakteur