
Es müssen nicht immer die deutschen Hersteller sein, die in automobiler Hinsicht glücklich machen. Auch nicht unbedingt die Franzosen und Italiener. Japanische Fahrzeugbauer haben sich längst als solide Alternativen erwiesen. Dass der Ruf durchaus berechtigt ist, kann man am Toyota Auris sehen. Der überzeugt schon beim ersten Probesitzen mit einer wertigen Verarbeitung, wenngleich die Architektur gemäß der Fahrzeugklasse sachlich (aber keineswegs langweilig) gehalten ist – sanft geschwungene Linien bringen Pep in den Kompakten. Wie bei vielen anderen Importeuren ebenso wird das hiesige Modellprogramm vor der Haustüre, also in Europa konstruiert – inklusive Design. Und der Antrieb? Der hier besprochene Testwagen besitzt einen 1,6 Liter großen Common-Rail mit 112 PS – das ist ein gutes Maß, um den Verkehrsalltag perfekt bestreiten zu können, ohne an der Tankstelle arm zu werden. Zum sparsamen Motor gesellt sich ein leichtgängig schaltbares Sechsgang-Getriebe, das durch seine Auslegung übrigens auch für einen angenehmen Geräuschpegel verantwortlich zeichnet.
So funktionieren lange Strecken gut im Auris. Es gibt reichlich Platz innen, die Sitze überzeugen sogar nach mehr als 100 Kilometern noch immer. Der laufruhige Vierzylinder hat keine Probleme mit dem 1,5-Tonner – wenn 270 Nm (ab 1.800 Umdrehungen verfügbar) den Antriebswellen einheizen, muss die Schaltarbeit gar nicht mal so hektisch ausfallen, wobei die sechs Gänge beschwerdefrei- leichtgängig einrasten. Bei Richtgeschwindigkeit plätschert der kultiviert agierende Selbstzünder niedertourig vor sich hin und unterstützt damit die Kommunikationswilligkeit der Insassen. Kommunikation ist ein gutes Stichwort bei dem Toyota – und so haben die Ingenieure das jüngst abgehaltene Facelift vor allem dazu genutzt, die Auris-Welt nachhaltig zu digitalisieren. Das so genannte Touch&Go-System (663 Euro netto) beherrscht eine Vielzahl von internetbasierten Funktionen wie Google Local Search, Streetview sowie einer Verkehrslagebeobachtung in Echtzeit. Dass auch an der Hardware nochmals gearbeitet wurde, erkennt der aufmerksame Betrachter an den neuerdings zum Einsatz kommenden Berührungsfeldern mit bläulich schimmernder Illumination.
Kostenpunkt beim Auris 1.6 D-4D in der Komfortausstattung: 20.075 Euro netto. Darin enthalten ist neben den heute selbstverständlichen Features wie Klimaanlage und Radio schon drahtloses Freisprechen. Vielfahrer sollten definitiv zum „Comfort-Plus-Paket“ greifen, das eine elektrische Lendenwirbelstütze für den dann beheizten Fahrersitz und einen Tempomat bietet. Wer etwas mehr Auswahl haben möchte, muss zu einer der höheren Ausstattungslinien greifen. Dann gibt es auch Dinge wie LED-Vollscheinwerfer (798 Euro netto) oder ein großes Panoramaglasdach zu netto 630 Euro. Auch die Sicherheitsausrüstung kann von den teureren Lines profitieren: Die verfügen nämlich serienmäßig über ein autonomes Bremssystem, einen Spurhalteassistenten sowie Verkehrsschilderkennung. Als Ausgabestelle relevanter Informationen dient nicht nur der gut einsehbare Monitor in der Mittelkonsole, sondern ebenso ein großes TFT-Display zwischen Drehzahlmesser und Tacho.