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Mit Standorten in über 50 Ländern, einem Umsatz von rund 5,7 Milliarden Euro und mehr als 42.000 Mitarbeitern zählt Voith zu den großen Familienunternehmen Europas. Mit über 80 Standorten in Deutschland ist der bundesweite Vor-Ort-Service von Wollnikom besonders praktisch für das Unternehmen. Dabei haben die Fahrer auch selbst die Möglichkeit, bei technischen Problemen mit Wollnikom in Kontakt zu treten, um Lösungen zu suchen oder gegebenenfalls Termine zu vereinbaren. Der vielfältige Fuhrpark von Voith Industrial Services umfasst mehr als 1.100 Fahrzeuge, davon rund 450 Pkws – überwiegend Kombis mit Dieselmotoren – und an die 700 kleinere bis große Nutz- und Sonderfahrzeuge. Die Nutzfahrzeuge setzen sich größtenteils aus VW Caddy, Opel Combo, Peugeot Partner sowie Mercedes-Benz Sprinter und Vito zusammen. Aber auch Lkws und Sonderfahrzeuge wie Rasenmäher, Kanalsauger und Kräne sind in diesem Fuhrpark zu finden. Ebenso verhält es sich mit den Finanzierungsmodellen – ein bunter Mix. Zum Großteil werden die Fahrzeuge geleast, so soll auch die zukünftige Ausrichtung der Finanzierungsmodelle aussehen. Aber auch aus dem Leasing herausgekaufte Fahrzeuge gehören zum Besitz des Fuhrparks. Und seit Kurzem wurde dieser Fuhrpark um einige nicht alltägliche Modelle erweitert. Zwei Peugeot iOn und ein Renault Kangoo Z.E. ersetzen seit Anfang des Jahres ihre konventionell angetriebenen Vorgänger.

Pilotprojekt
Grund für diesen heutzutage immer noch exotischen Zuwachs ist zum einen das Ziel, den großen Posten der Tankabrechnung zu verringern, aber auch als innovatives Unternehmen gegenüber den neuen Antrieben und neuen Technologien offen zu sein. Die Kostenaufstellung des Gesamtfuhrparks von Voith zeigte, dass die Kraftstoffkosten an zweiter Position stehen. „Deshalb entschieden wir uns nach der Abstimmung mit der Geschäftsführung schnell dafür, dass es sich bei dem Einsatz von Elektrofahrzeugen nicht um Umwelt-Marketing handeln soll, sondern ausschließlich um den zielorientierten und wirtschaftlichen Einsatz dieser alternativ angetriebenen Fahrzeuge“, erklärte die Flottenmanagerin. Die geringen Fahrleistungen von meist unter 150 Kilometern am Tag, geeignete Plätze für die Ladeinfrastruktur sowie der Einsatz von Poolfahrzeugen, welche nachts auf dem Firmengelände verbleiben und geladen werden können, untermauerten diese Entscheidung. Zusätzlich bedurfte es aber auch einer innovativen Standortleitung mit Interesse an neuen Technologien und der Bereitschaft, ein Pilotprojekt zu unterstützen. Mit Helmut Walter, Standortleiter Voith Industrial Services Schweinfurt, und den optimalen Voraussetzungen am Standort Schweinfurt hatte man die notwendige Basis für dieses Vorhaben gefunden. Laut dem Schweinfurter Standortleiter kommen die Fahrzeuge sowohl bei den Fahrern als auch bei den Kunden sehr gut an. „Für uns war es wichtig, dass wir ‚richtige‘ Autos haben, mit denen wir zu unseren Kunden fahren und die Funktionalität dabei nicht eingeschränkt wird.“ Die Wirtschaftlichkeit der neuen Fahrzeuge wird sich in der Zukunft beweisen müssen.

Partner bei diesem Projekt ist Alphabet mit dem neuen Produkt AlphaElectric (siehe Seite 24). Aus dem ursprünglichen Angebot für ein Elektrofahrzeug wurden drei Elektrofahrzeuge und ein Pilotprojekt der beiden Unternehmen. Dabei stellte AlphaElectric die notwendige Ladeinfrastruktur, die durch die Elektriker von Voith Industrial Services vor Ort selbst installiert wurde.

Mit der Anschaffung der Fahrzeuge stand ebenfalls deren Ausrüstung mit Rückfahrkameras und erstmals auch mit einem Fahrtenbuch auf dem Plan. Hier kommt wieder das Know-how von Wollnikom ins Spiel. „Denn was auch immer für den Fuhrpark an Sonderaufgaben anliegt, sei es die Ausrüstung für Fahrzeuge mit Navigationssystemen, wenn vom Hersteller selbst noch keine angeboten werden, oder die Installation von Telematiklösungen, um beispielsweise Fahrzeuge in Regionen mit hoher Diebstahlhäufigkeit zu orten, können wir uns auf das Team von Wollnikom verlassen“, so Silke von Nolting. „Hier konnten wir sogar unsere zwei neuen Projekte Elektromobilität und elektronische Fahrtenbücher miteinander verbinden“, erklärte Michael Breitling, „denn glücklicherweise hat sich Herr Walter bereit erklärt, an beiden Projekten teilzunehmen.“

Die Technik
In den neuen Fahrzeugen verbaut Wollnikom die Fahrtenbücher Bury CL 1010 Time. „Noch steht offen, ob die Offline- oder Onlineversion des Fahrtenbuchs genutzt wird“, so Volker Varol von der Geschäftsleitung Wollnikom. Der Grund hierfür ist die Prüfung der Einhaltung von Datenschutzrichtlinien, denn auch hier wird der Datenschutz äußerst sensibel betrachtet. Bei der Offlineversion des Fahrtenbuchs lässt sich der Logger komfortabel zum Beispiel zu einer Auslesestation im Büro mitnehmen, um dort alle notwendigen Daten per USB-Schnittstelle auf einen Rechner zu übertragen und wenn nötig zu bearbeiten. Die Online-Lösung sendet diese Daten über das Mobilfunknetz direkt an den entsprechenden Empfänger. Die gesendeten Daten könnten zusätzlich auch noch für eine Routenoptimierung genutzt werden. Voraussetzung für das Versenden der Daten ist die Verwendung einer freigeschalteten GSM-Karte. Auch diese können direkt über Wollnikom bezogen werden. Im Fahrzeug haben die Fahrer die Möglichkeit, zwischen Dienst- oder Privatfahrt zu wählen. Im Falle einer privaten Fahrt ist die Übermittlung der Fahrstrecke deaktiviert. Für die Benutzung der elektronischen Fahrtenbücher muss der Fahrer sein Einverständnis geben – bei Voith Industrial Services sind das deutlich über 1.100 Fahrer, da Fahrzeuge im Pool durch mehrere Fahrer genutzt werden. Wie man sich unschwer vorstellen kann, ist dies ein umfangreiches und empfindliches Unterfangen hinsichtlich Datenschutzaspekten.

Um Unfallschäden durch Rückwärtsfahrten zu vermeiden, setzt man bei Voith Industrial Services auf den Einsatz von Rückfahrkameras. Laut Volker Varol gibt es bei der Verwendung von Rückfahrkameras deutlich weniger Schäden gegenüber der Verwendung von Park Distance Control (PDC). Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die Nachrüstung von Wollnikom oft noch preiswerter ist als die PDC-Systeme. Der Einbau der Kamera lässt sich zum Beispiel bei der Rückgabe rückstandslos entfernen. Aber auch beim Einsatz einer größeren, in der Karosserie verankerten Aufbaukamera gewährleistet Wollnikom, dass es keinen Einfluss auf die Durchrostungsgarantie des Herstellers gibt.

Weiterführend sagte Michael Breitling: „Wir prüfen auch gerade an einem anderen Standort mit Testeinbauten, ob diese durch den Leasinganbieter in das Angebot aufgenommen werden.“ Dabei zeigten sich einige Anbieter sehr kooperativ, denn meist lohnt sich der Ausbau bei der Leasingrückgabe nicht. Eine Steigerung des Restwertes ist allerdings derzeit noch nicht vorgesehen. Aber auch hier gibt es bereits jetzt schon Anbieter, bei denen dies möglich ist.

Normalspannung?
Bei dem Einbau der Komponenten spielt die Tatsache, dass es sich um Elektrofahrzeuge handelt, eine untergeordnete Rolle, da diese Komponenten wie das Radio oder andere Infotainmentgeräte auch nicht mit der Stromversorgung des Antriebs gekoppelt sind. Somit sind auch keine speziellen Lehrgänge zur Hochvolttechnik für die Mitarbeiter von Wollnikom notwendig. Dennoch wird das Personal regelmäßig in Schulungen und Praxislehrgängen weitergebildet und auf dem neuesten Stand der Technik gehalten.

Die weitere Zusammenarbeit zwischen Voith Industrial Services und Wollnikom bleibt sicherlich unabhängig von dem Erfolg der alternativen Fahrzeuge. Denn nach wie vor werden Nachrüstungen notwendig sein, wenn beispielsweise Hersteller ab Werk keine adäquaten Lösungen – sei es für Navigationssysteme oder auch Telematiklösungen – anbieten können.

 

 

Wollnikom GmbH

Als Spezialist für Telematik, Navigation und universelle Freisprecheinrichtungen im Automobilsektor hat sich die Wollnikom GmbH aus Korschenbroich in den letzten 20 Jahren einen guten Namen gemacht. Zum Angebot gehört ein bundesweiter Einbauservice ausgehend von neun Stützpunkten. Dabei spielt der Bedarf großer Fuhrparkflotten eine entscheidende Rolle. Mit aktuell 42 eigenen Technikern gewährleistet die stets inhabergeführte Wollnikom GmbH einen „Rundum- Service“ aus einer Hand. Individuelle Einbaulösungen inklusive Vor-Ort-Service runden das Portfolio des Spezialisten ab. 15.000 Einbauaufträge pro Jahr sprechen für die Zufriedenheit der Kunden, zu denen namhafte große Firmenflotten gehören.

 

Voith GmbH

Voith ist ein weltweit agierender Technologiekonzern. Mit einem breiten Portfolio aus Anlagen, Produkten und Industriedienstleistungen bedient Voith fünf essenzielle Märkte: Energie, Öl und Gas, Papier, Rohstoffe sowie Transport und Automotive. Konzern-Holding ist die Voith GmbH mit Sitz in Heidenheim/Brenz (Deutschland) und sie ist zu 100 Prozent in Familienbesitz. 1867 gegründet, zählt Voith heute mit mehr als 42.000 Mitarbeitern zu den großen Familienunternehmen Europas.