
Flottenmanagement: EurotaxSchwacke verfügt schon historisch über einen riesigen Datenpool. Durch Internet und Computer konnten Sie die Daten noch sinnvoller verknüpfen und in dem Total-Cost-of-Ownership-Tool CarCostExpert zusammenfassen. Was genau ist das, welche Daten beinhaltet das System?
Christoph Ruhland: Unsere Daten gliedern sich stark vereinfacht in drei Datentöpfe: Restwerte, Spezifikationsdaten, mit denen man zum Beispiel einen CarKonfigurator befüllen kann und Reparatur- und Servicedaten. Mit unserem Total- Cost-of-Ownership-Tool CarCostExpert befinden wir uns quasi in der Königsdisziplin der automobilen Daten, da hier alle drei Datentöpfe in einem Tool zusammengefasst werden. Dies ist datentechnisch eine Herkulesaufgabe, die auf den ersten Blick leicht unterschätzt wird. Der Mehrwert für den Kunden liegt auf der Hand: CarCost- Expert ermöglicht eine detaillierte Berechnung und Simulation der Betriebskosten (TCO) von aktuell 450 Modellreihen in derzeit sieben europäischen Ländern. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir als einziges Unternehmen am Markt diesen Service aus einer Hand anbieten können.
Flottenmanagement: CarCostExpert ist ja eher für Hersteller und Importeure gedacht. Was bietet EurotaxSchwacke in diesem Zusammenhang für den Fuhrparkleiter?
Rudolf Pröger: Im Gegensatz zu den Herstellern und Importeuren benötigt der Fuhrparkleiter kein komplexes Analyse- und Simulationstool. Was er tatsächlich braucht ist Transparenz über die Betriebskosten seines Fuhrparks. Deswegen haben wir uns entschieden, speziell für Fuhrparkleiter ein neues Produkt auf den Markt zu bringen: FleetCostExpert Report. Dies ist ein Büroservice, der dem Fuhrparkleiter auf Anfrage eine tabellarische Übersicht über die Betriebskosten der für ihn relevanten Modelle zur Verfügung stellt.
Flottenmanagement: Welche TCO-Bestandteile werden in FleetCostExpert Report denn berücksichtigt?
Rudolf Pröger: Bei FleetCostExpert Report handelt es sich um einen individualisierten Report, der sich grob in zwei Bereiche gliedert. Beide Bereiche wiederum haben jeweils mehrere Unterkategorien: Der erste Bereich zeigt, welche Kosten durch den Kauf der Fahrzeuge entstehen. Hierbei können wir zwischen Kauf oder Leasing unterscheiden. Weitere wichtige Unterkategorien des ersten Bereiches sind der Wertverlust und Kosten, die durch die Fremdfinanzierung entstehen. Der zweite Bereich zeigt, welche Kosten durch den Betrieb der Fahrzeuge entstehen. Hier zeigen wir dezidiert die Kosten für Versicherung, Kraftstoff, Reifen und Service und Verschleiß auf. Beide Bereiche zusammen ergeben die kompletten TCO für ein Modell.
Flottenmanagement: Was sind die Vorteile, wenn der Fuhrparkleiter FleetCostExpert Report einsetzt und welchen konkreten Nutzwert hat er davon?
Christoph Ruhland: FleetCostExpert Report verschafft dem Fuhrparkleiter die notwendige Transparenz über die Kosten seines Fuhrparks. Diese selbst zu ermitteln, ist oft sehr ressourcen- und zeitaufwendig – Geld und Zeit, welche er nun an anderer Stelle investieren kann. Darüber hinaus unterstützt ihn FleetCostExpert Report bei der Auswahl neuer Modelle in seinen Fuhrpark und letzten Endes auch bei der Verhandlung mit Händlern oder den Flottenabteilungen der Hersteller. Unsere Analysen sind unabhängig und neutral und finden im Markt eine hohe Akzeptanz.
Flottenmanagement: Kann der Fuhrparkleiter die Kalkulationen individualisieren, also beispielsweise seine eigenen Finanzierungskonditionen und Einkaufsrabatte hinterlegen?
Rudolf Pröger: Ja, FleetCostExpert Report ist kein Produkt von der Stange, sondern eine auf die Bedürfnisse des jeweiligen Fuhrparkleiters zugeschnittene Analyse. So kann der Fuhrparkleiter die für ihn relevanten Fahrzeuge bestimmen, welche dann Eingang in den TCO-Report finden. Anschließend werden die Fahrzeuge mit mindestens vier unterschiedlichen Laufleistungs/ Alters-Kombinationen verknüpft, um unterschiedliches Nutzungsverhalten abzudecken. Zudem sind wir in der Lage, Rabatte darzustellen und unterschiedliche Finanzierungskonditionen zugrunde zu legen.
Flottenmanagement: Funktioniert FleetCostExpert Report auch bei grenzüberschreitenden Fuhrparks, und wenn ja, in welchen Ländern? Sind dann länderspezifische Steuern, Versicherungen etcetera hinterlegt?
Rudolf Pröger: Bei FleetCostExpert Report handelt es sich um ein europäisches Produkt, welches aktuell neben Deutschland auch für Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien, Belgien und die Niederlande lieferbar ist. Bis Ende 2014 planen wir einen Ausbau um zwei weitere europäische Märkte. Selbstverständlich berücksichtigen wir die länderspezifischen Parameter wie Steuern und Versicherungen. Gerade bei den Steuern gibt es in Europa große Unterschiede.
Flottenmanagement: Welche Marken, welche Segmente und welche Fahrzeuge deckt Fleet- CostExpert Report ab und was kostet es?
Christoph Ruhland: Wir erweitern konsequent unser Angebot an verfügbaren Modellen. Aktuell bieten wir 450 verschiedene Modellreihen getrennt nach Aufbauart an. Damit decken wir schon den Großteil des Markts ab, quer über alle Segmente.
Da FleetCostExpert Report ein individuelles Produkt ist, hat es auch keinen Einheitspreis. Der Preis richtet sich vielmehr nach Anzahl der enthaltenen Modelle, Laufleistungskombinationen, Länder und der Anzahl der gewünschten Lieferungen. Es ist möglich, FleetCostExpert Report zum Beispiel quartalsweise zu abonnieren. Wir senden auf Wunsch aber auch Einmallieferungen zu. Um Ihnen einen Anhaltspunkt zu geben: Eine Einmallieferung mit 15 Modellen in der wir jedes dieser Modelle mit vier Laufleistungskombinationen darstellen kostet 900 €.
Eine kleine Auswahl der Datentiefe und des Nutzwerts der Analyse des FleetCost Expert Reports zeigt der Vergleich einiger flottenrelevanter Fahrzeuge im A- und B-Segment in unseren beiden Tabellen. Die auf Basis von echten laufenden Kosten und den von EurotaxSchwacke prognostizierten Restwerten errechneten Gesamtkosten sind individuell anpassbar – so kann der Fuhrparkleiter seine echten Laufleistungen, Finanzierungskosten (Zinssatz) und Fahrzeugrabatte pro Marke und Modell in die Berechnung einfließen lassen. In unserem kleinen mittels FleetCostExpert Report erstellten Kostenvergleich zeigen sich deutliche Unterschiede bei den Gesamtbeziehungsweise Kilometerkosten im Segment: So lassen sich im A-Segment mit dem Toyota Aygo gegenüber dem vergleichbaren Fiat 500 rund sieben Cent pro Kilometer sparen, was bei der kalkulierten Laufleistung einem Betrag von gut 1.000 Euro pro Jahr (oder 22 Prozent) und pro Fahrzeug entspricht! Im B-Segment sind die Unterschiede noch höher: Hier kalkuliert EurotaxSchwacke für den Toyota Yaris im Vergleich zu einem Opel Corsa einen Differenzbetrag von neun Cent pro Kilometer, was hier gut 1.300 Euro (wiederum rund 22 Prozent) pro Fahrzeug und Jahr entspricht.