
Flottenmanagement: Die Technology Content Services GmbH – kurz TCS – wurde im Februar 2000 als Tochterunternehmen der TÜV Rheinland Kraftfahrt GmbH unter dem ursprünglichen Namen TÜV Card Services GmbH gegründet. Vor welchem Hintergrund wurde das Unternehmen gegründet? Welche Produkte und Dienstleistungen bieten Sie an, welche Zielgruppen bedienen Sie?
Thomas Krüger: Die Gründung der damaligen TÜV Card Services GmbH als Kooperationsprojekt zwischen der Card & Finance Consulting GmbH und der TÜV Rheinland Group resultierte aus einem Beratungsprojekt. Ziel war es, nicht-technische Dienstleistungen und Services rund um die Themen Mobilität und Schutz von Pkw anzubieten. Durch den gezielten Einsatz dieser Mehrwerte sollten die Kunden vermehrt für die Angebote des TÜV Rheinland gewonnen und loyalisiert werden. Im Zuge dessen wurde mit unserer Unterstützung die TÜV Service Card auf den Markt gebracht. Im vergangenen Jahr wurden die bis dahin gehaltenen Geschäftsanteile der TÜV Rheinland Group vollständig von der Card & Finance Consulting GmbH übernommen. Vor dem Hintergrund langjähriger und erfolgreicher Geschäftsbeziehungen begleiten wir den TÜV Rheinland weiter als Kooperationspartner.
Unser Angebot ist nach Zielgruppen gegliedert, die im Wesentlichen zwei Kundengruppen umfasst: zum einen den B2B- und zum anderen den B2C-Bereich. Unter dem Namen e-flotte bieten wir Services und Dienstleistungen zur professionellen Betreuung von Fuhrparks und Speditionen, wobei seit 2009 eine Fokussierung auf spezifische Angebote stattfindet: Beispielsweise betreuen wir Firmenkunden, denen wir unter anderem Dienstleistungen wie einen Urlaubspannenschutzbrief bereitstellen. Zur B2B-Zielgruppe zählen selbstverständlich auch unsere Flottenkunden, denen wir mit Dienstleistungen wie der elektronischen manuellen Führerscheinkontrolle oder der UVV für Pkw an allen TÜV-Prüfstellen zur Seite stehen – beide Dienstleistungen bieten wir seit fünf Jahren an. Vor dreieinhalb Jahren gab es eine Wandlung in Richtung One-Stop-Service: Beim Reifenwechsel oder jeweils zum Serviceintervall kann bei unserem Partner Euromaster die Führerschein- Erstprüfung einfach und bequem inklusive Trustrack-Siegelaufbringung – die als derzeit fälschungssicherstes Prüfverfahren am Markt gilt – durchgeführt werden; anschließend kann alle sechs Monate der Führerscheinbesitz geprüft sowie darüber hinaus die arbeitstechnische Sicherheit von Dienstfahrzeugen nach BGV D29 durchgeführt und dokumentiert werden.
Zusätzlich bedienen wir Autohäuser und Werkstattpartner mit einem komfortablen HU-/SPManagement, das eine modulare CRM-Datenbank sowie Mobilitäts-, Schadensmanagement- und Sicherheitsthemen bereithält.
Niels Krüger: Im Leistungsportfolio haben wir außerdem unter anderem die UVV Plus mit Sachzustandsbericht, das elektronische Fahrtenbuch e-cockpit logbook, außerdem die Software ecockpit, mit der die Daten von digitalen Tachographen ausgelesen, übertragen und analysiert werden können. Ganz neu in der Produktpalette ist die Lösung e-fleet zur Verwaltung sämtlicher Stammdaten und Termine rund um die Themen Fuhrparkmanagement und Mobilität – Adress- und Fahrerverwaltung, Kosten-, Instandhaltungs-, Schadens- und Risikomanagement sind hier beispielsweise beinhaltet, alles Punkte, die wesentlich sind für ein optimales Fuhrparkmanagement. Zusätzlich bieten wir e-flotte-Seminare und Workshops zu verschiedenen Themengebieten an.
Flottenmanagement: Unternehmen werden immer globaler – mit welcher Manpower und welchem Know-how nehmen Sie diese internationale Ansatzweise in Angriff?
Thomas Krüger: Know-how ist in einem Geschäft wie dem unseren nur durch die operative Tätigkeit zu gewinnen; dazu gehört auch, auf einen gewissen Erfahrungsschatz zurückgreifen zu können. Wir sind seit fünf Jahren im internationalen Geschäft tätig, heute bedienen wir annähernd 300 Flotten – wenn ein Unternehmen in der Lage ist, Prozesse in Deutschland kompetent zu managen, kann es diese auch exportieren. Mit e-flotte bieten wir ganzheitliche Mehrwertlösungen aus einer Hand für Flotten jeglicher Größenordnung und unabhängig vom Land, in dem ein Unternehmen sich befindet. Viele unserer Dienstleistungen und Services sind europaweit patentiert und werden von Fuhrparkbetreibern und -managern gerne genutzt.
Zu bewältigen sind die anspruchsvollen Aufgaben nur mit einer ambitionierten Mannschaft, die die Bereiche Vertrieb, Marketing, e-flotte, Softwareentwicklung sowie Customer Care umfasst. Zusätzlich zu unserem Team kommt den Netzwerkpartnern, die wiederum einige hundert Mitarbeiter weltweit beschäftigen, eine hohe Bedeutung zu. Wesentlich ist auch die Ansatzweise der klaren Positionierung aller Leistungen unter dem Motto „the customer comes first“.
Flottenmanagement: Um das bereits angesprochene Thema Führerscheinkontrolle detaillierter aufzugreifen: Sie haben hierzu vor Kurzem ein umfangreiches Konzept entwickelt. Wie funktioniert dieses Konzept im Detail und für welche Kunden ist es geeignet? Auf welche Erfahrungswerte können Sie zurückgreifen?
Niels Krüger: Wir gehören mit zu den Begründern der elektronischen Führerscheinkontrolle und zählen auf diesem Gebiet, gerade auf die Punkte Umfang und Sicherheit bezogen, zu den Spitzenreitern im Markt – dies ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass unser Konzept eine intensive vierjährige Weiterentwicklungszeit durchlaufen hat; es handelt sich also um einen fortlaufenden Prozess. Unsere zukünftigen Auftraggeber werden bereits im Vorfeld ausführlich zu allen rechtlichen und datenschutzrechtlichen Fragen beraten, außerdem bieten wir umfassende Datenprozesse sowie mehr als 38 verschiedene Abrechnungsverfahren – zugeschnitten auf den jeweiligen Kunden.
Thomas Krüger: Der Ablauf lässt sich folgendermaßen beschreiben: Zunächst wird der Führerschein geprüft – bundesweit und an sechs Tagen pro Woche –, zudem wird das Trustrack-Siegel auf den Führerschein aufgebracht. Anschließend werden alle relevanten Fahrerdaten in unserer e-flotte-Datenbank erfasst. In der Folge werden die Dienstwagenfahrer zu festgesetzten Terminen eingeladen, um in einem automatisierten Verfahren zunächst die Echtheit des Siegels und nachfolgend anhand eines umfangreichen Kriterienkataloges wesentliche Sicherheitsmerkmale zu prüfen. Zuletzt wird die erfolgte Prüfung gespeichert. Geeignet ist dieses System für alle Kunden, die die Führerscheinkontrolle mittels hochperformanter und reibungsloser Prozesse durchführen möchten. Entsprechend positiv ist auch das Feedback.
Flottenmanagement: Werden Sie dieses Konzept auch für die europaweite Nutzung anbieten?
Thomas Krüger: Da wir nach dem Motto „think global, act local“ agieren, haben wir sämtliche e-flotte-Dienstleistungen auf einer breiten technologischen Plattform realisiert. Gerade in einem eigentlich ja „gemeinsamen“ Europa gilt es nach wie vor, die verschiedenen regionalen und lokalen Voraussetzungen zu berücksichtigen, die von Land zu Land variieren – dies garantieren wir mit unseren kompetenten Verbundpartnern vom Standort Nürnberg aus.
Im Herbst 2012 werden wir damit beginnen, die elektronische Führerscheinkontrolle auch in der Schweiz und in Österreich anzubieten – unsere internationalen Kunden wünschen sich diese Leistungen speziell vor dem Hintergrund weltweiter Compliance-Anforderungen.
Flottenmanagement: Welche Besonderheiten gegenüber dem rein deutschen Fuhrparkmanagement gilt es zu beachten, wenn ein Unternehmen nicht nur in Deutschland, sondern auch im europäischen Ausland Firmenstandorte hat?
Thomas Krüger: Unterschiede gibt es bei gesetzlichen sowie fiskalischen Themen, die Anforderungen und Voraussetzungen sind jedoch oftmals ähnlich. Um zu verdeutlichen, welche Aufgaben es zu bewältigen gilt, die überall und länderübergreifend gleich sind, sollte der Fokus auf die Gemeinsamkeiten gerichtet werden: Viele Grundbedürfnisse der Fuhrparkleiter für ein optimales, reibungsloses Fuhrparkmanagement sind grenzüberschreitend identisch – sei es auf den Themenbereich Fahrerinformationen, Hilfe rund um das Fahrzeug oder auch auf das europaweite Schadensmanagement bezogen. Zum zuletzt genannten Punkt zählt auch, einem Fahrer in Fürth genauso zur Seite stehen und helfen zu können wie einem in Norditalien oder Spanien – und das auf sämtliche relevanten Punkte bezogen, egal, ob es sich um Fragen zum Thema Bußgeld, zu Unfällen oder rund um die Mobilität handelt. Eines der Kernthemen bei europäischen Lösungen ist, saubere, transparente Prozesse zu gestalten und Verbindlichkeiten für den Kunden zu schaffen, die eine klare Preisstrategie und eine Geling-Garantie beinhalten.
Niels Krüger: Wesentlich ist auch, dem Kunden einen Ansprechpartner zur Seite zu stellen, der nicht nur für den Standort Deutschland, sondern auch für Niederlassungen in anderen Ländern zuständig ist. Unternehmen müssen sich darauf verlassen können, dass sämtliche Prozesse aus einer Hand und ohne Komplikationen abgewickelt werden – diesen Anspruch haben Firmen und Fuhrparkmanager heutzutage länderübergreifend. Wenn ein Ereignis jeglicher Art eintritt, müssen wir als Anbieter in der Lage sein, sofort zu agieren sowie mittels unserer Services und Dienstleistungen europa- und sogar weltweit eingreifen zu können, unabhängig davon, in welchem Land sich ein Dienstwagenfahrer gerade befindet – diese von uns angebotene Mobilitätshilfe kostet jährlich 44,90 Euro und beinhaltet weltweite Hilfe.
Flottenmanagement: Welche Lösungen bieten Sie Unternehmen für ein einfaches, vor allem auch grenzüberschreitendes Fuhrparkmanagement?
Thomas Krüger: Unsere e-fleet-Lösung ist multifunktional aufgebaut – dies gilt zum einen für die von uns entwickelte Software, die alle heutigen sowie künftigen Anforderungen abdeckt, zum anderen betrifft das alle gewünschten Servicemodule wie CarSharing oder ganz allgemein zusammengefasst die komplette Mobilitätskette, die wir in Deutschland, Europa oder auch weltweit jetzt schon anbieten oder künftig noch anbieten werden. Die wichtigste gefragte europäische Lösung ist unserer Erfahrung nach das Angebot eines europaweiten Schadensmanagements, das komplikationslos funktioniert.