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Die gute Nachricht vorab: Stolze 89 Prozent aller Befragten, die bereits ein oder mehrere alternativ angetriebene Fahrzeuge im Fuhrpark haben, sind auch zufrieden damit (Grafik 2). Wir haben allerdings auch nur generell nach der Zufriedenheit mit alternativ angetriebenen Fahrzeugen gefragt – also quer durch alle Technologien. Und beispielsweise Hybridautos oder Elektroautos mit Range Extender bergen keine „Fallen“ im Alltag, da sie im Zweifel ganz normal an jeder Tankstelle in gewohnter Geschwindigkeit befüllt werden können. Dennoch zählen auch diese Fahrzeuge ja zu den alternativ angetriebenen Autos. Man muss also offenbar nur die Hemmschwelle überwinden, und einen Test machen. Das haben – zum derzeitigen Zeitpunkt – jedoch erst 17 Prozent der Teilnehmer unserer Umfrage gemacht (Grafik 1).

Immerhin 58 Prozent der befragten Fuhrparkleiter planen jedoch bereits die Einführung alternativer Antriebstechnologien (Grafik 3), 36 Prozent davon sogar innerhalb der nächsten zwölf Monate, weitere 43 Prozent innerhalb der nächsten drei Jahre (Grafik 4).

Das sind erfreulich hohe Werte, es bleibt allerdings abzuwarten, inwieweit die Pläne auch umgesetzt werden können. Denn es gibt auch einige Faktoren, die zumindest derzeit noch gegen die Einführung neuer Technologien sprechen.

Gründe für Skepsis
Die Gründe, eben noch keine alternativ angetriebenen Fahrzeuge im Fuhrpark einzusetzen, lassen sich im Wesentlichen auf drei Hauptaussagen reduzieren (Grafik 5): 46 Prozent derjenigen, die noch keine neuen Antriebsarten einsetzen, begründeten dies mit zu geringer Reichweite und damit dem fehlenden praktischen Nutzwert. Man darf vermuten, dass diese 46 Prozent der Befragten damit das batterieelektrische Auto meinen und mithin darauf warten, dass Elektrofahrzeuge mit deutlich höherer Reichweite und vielleicht sogar schnellerer Aufladung auf den Markt kommen. Eine weitere Gruppe von immerhin 17 Prozent der Befragten gab an, unsicher zu sein, welches denn die Antriebsart der Zukunft sein wird. Man möchte also nicht in die „falsche“ Technik investieren, was angesichts der vergangenen „Technik-Kriege“ (beispielsweise Beta 2000 versus VHS, BlueRay versus HD DVD) durchaus auch nachvollziehbar ist. Jedoch, wenn jeder abwartet, wird sich überhaupt keine neue Technik durchsetzen.

Die zweitgrößte Gruppe der (derzeitigen) Verweigerer alternativer Antriebe mit immerhin 27 Prozent hat ganz andere, handfeste Gründe dafür: das Budget, das Geld. Denn viele neue Technologien sind zwar schön und umweltschonend, aber pro Kilometer noch immer teilweise deutlich teurer als die Standard-Dieselfahrzeuge – zumal ja auch die konventionellen Motoren immer weniger verbrauchen und dadurch sowohl die Kosten wie auch die Umweltbelastung immer weiter abnimmt.

Nur ein einziges Prozent der Fuhrparkleiter übrigens klickte „ich habe keine Zeit, mich damit zu beschäftigen“ an – vielen Dank dafür, dass Sie (und alle anderen) sich dennoch Zeit für unsere Umfrage genommen haben!

Sechs Prozent der Befragten gaben „sonstige Gründe“ dafür an, nicht mit alternativen Antrieben zu experimentieren. Hauptgründe waren hier das zu löchrige Tankstellennetz beim Autound Erdgas und Probleme mit der Stromversorgung auf dem Firmengrund oder beim potenziellen Dienstwagenfahrer zu Hause.

Praktischer Einsatz
Welche Fahrzeugarten sind derzeit im Einsatz und in welchen Bereichen? Derzeit überwiegt mit 72 Prozent der Einsatz von alternativ angetriebenen Fahrzeugen bei den Pkw, nur 28 Prozent sind derzeit als Nutzfahrzeuge auf den Straßen (Grafik 6).

Zumindest bei den Teilnehmern unserer Befragung rangiert dabei das Elektrofahrzeug mit 36 Prozent auf Platz eins, gefolgt von Erdgas, Autogas und Hybridfahrzeugen (Grafik 7). Abgeschlagen mit vier Prozent ist die Brennstoffzelle, die aber derzeit auch eher nur als Versuchsträger verfügbar ist.

Dabei werden die Fahrzeuge mit 48 Prozent der Nennungen überwiegend als Poolfahrzeuge eingesetzt. Dennoch: Schon 31 Prozent der alternativ angetriebenen Fahrzeuge werden als Dienstwagen beziehungsweise Motivationsfahrzeug eingesetzt, weitere 21 Prozent finden sich in der Serviceflotte (Grafik 8).

Die Mobilität der Zukunft
Natürlich haben wir auch nach Ihrer Meinung gefragt, welche Antriebsart zukünftig am ehesten den Diesel oder den Benziner ersetzen oder zumindest ergänzen wird (Grafik 9). Hier votierten ganz klar über die Hälfte der Befragten für Strom: 68 Prozent der Antworten teilten sich nämlich auf in reine batterieelektrische Fahrzeuge (19 Prozent), Plug-in-Hybride beziehungsweise Elektrofahrzeuge mit Range-Extender (15 Prozent) und normale Hybridfahrzeuge (34 Prozent). Gasantriebe konnten 12 Prozent der Nennungen verbuchen, hälftig auf Erdgas- und Autogas aufgeteilt. Lediglich für normale Motoren mit Biokraftstoffen konnten sich nur wenige Fuhrparkleiter begeistern (4 Prozent), wofür sicher auch die zahlreichen Debatten zum Thema „Biomasse auf den Teller statt in den Tank“ verantwortlich sind.

Geht es nach unseren befragten Fuhrparkleitern, geht es mit der gründen Wende beim Automobil recht schnell (Grafik 10): 18 Prozent der Befragten glauben, dass bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre mindestens ein Drittel aller neu im Fuhrpark zugelassenen Fahrzeuge über eine der genannten alternativen Antriebsarten verfügen wird, 42 Prozent glauben daran, dass dies zumindest innerhalb der nächsten zehn Jahre so sein wird. Insgesamt 39 Prozent der Fuhrparkleiter jedoch glauben, dass dies noch teilweise deutlich über zehn Jahre dauern wird. Wir dürfen also gespannt sein.

 

 

Ab sofort veröffentlicht Flottenmanagement regelmäßig eigene Studien zu aktuellen Themen rund um den Fuhrpark. Die Teilnehmer sind Sie, unsere Leser, die sich an den Aufrufen im Magazin und im Internet beteiligen; abgestimmt wird online.

An der Umfrage „Die Zukunft der Mobilität“ beteiligten sich rund 400 Fuhrparkleiter. 52 Prozent der Befragten haben bis zu 10 Fahrzeuge im Bestand, 28 Prozent halten zwischen 11 und 50 Fahrzeugen und 11 Prozent der Befragten haben über 51 Fahrzeuge, davon einige sogar über 500 Autos. 63 Prozent der Fahrzeuge unserer Studienteilnehmer sind Pkw, 27 Prozent Kleintransporter und Transporter bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht, 8 Prozent entfielen auf sonstige Fahrzeuge.

Die nächste Flottenmanagement-Umfrage finden Sie auf www.flotte.de/umfrage

Das Thema dieses Mal lautet: Kostensenkungspotenziale im Fuhrpark