
Moment mal, Mercedes und Lieferwagen – war da nicht etwas? Richtig, vor etwa sieben Jahren wurde der letzte Vaneo ausgeliefert, ein nützlicher Allrounder irgendwo zwischen kleinem Nutzfahrzeug und Pkw. Damals mussten die Interessenten mindestens 30.000 Euro anlegen, um einen Vaneo zu ergattern – offenbar zu viel Geld für die meisten potenziellen Käufer. Mit dem Citan soll alles besser werden: Er ist bereits ab 14.660 Euro netto (Kastenwagen) zu haben und stellt somit ein attraktives Angebot dar. Ob der Benz mit den Renault Kangoo-Genen nun echte Mercedes-Jünger anlockt, sei dahingestellt – aber ein attraktives Auto ist er allemal. Das Interieur trimmten die Verantwortlichen auf Marken-Linie, die Verarbeitungsqualität ist für ein Fahrzeug dieser Kategorie solide. Robuste Dieselmotoren mit 75, 90 sowie 110 PS sorgen für angemessenes Fortkommen. Die 1,5 Liter großen Common-Rail-Triebwerke geben sich kultiviert im Lauf und kräftig im Durchzug. Das 90 PS-Mitglied beispielsweise lässt keine Wünsche offen und zerrt dank 200 Nm Drehmoment zwischen 1.750 und 3.000 Touren ordentlich an den vorderen Pneus. Im Gegenzug steht ein gemittelter Verbrauch von 4,3 Litern je 100 km. In Sachen Fahrwerk achteten die Ingenieure auf eine nicht allzu weiche Abstimmung, um dem praktischen Vehikel eine spezifische Mercedes-Note zu verleihen. Tatsächlich umrundet der Wahl-Deutsche mit der sauber abgestimmten elektrischen Servolenkung Kurven recht souverän und mit begrenzter Seitenneigung; andererseits leisten die Dämpfer auf schlechter Strecke passable Dienste. Mit der mittleren Maschine kostet der Citan ab 15.290 Euro netto und bietet Airbag wie ESP frei Haus. Klima und Tempomat kosten 950 sowie 270 Euro (netto).