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Das Segment der Diesel-Transporter gehört zu den umfangreichen im Flottenmarkt, denn es reicht von den Klein- bis zu den Großraumtransportern. Passend zu unserem Special widmen wir daher die 60. Folge unseres großen Kostenvergleiches den Klein- und Großraumtransportern. Damit lässt sich das gesamte Spektrum vom Zubringer-Fahrzeug bis hin zum Angebot für Versandunternehmen abbilden. Insgesamt haben wir elf Kleintransporter und zehn Großraumtransporter in unserem Kostenvergleich gegenübergestellt.

Kleintransporter
Mit einem maximalen Ladevolumen von 1,9 bis 3,4 Kubikmetern sowie einer Zuladung von 435 bis 750 Kilogramm in den Basis-Versionen zeigt sich das Segment der Diesel-Kleintransporter sehr flexibel. Die für den Vergleich ausgewählte Basis-Motorisierung von 55 kW (75 PS) war für alle Modelle außer für den Opel Combo, dessen Einstiegsmotorisierung bei 66 kW (90 PS) startet, verfügbar. Mit diesen Motorisierungen läuft ein Kleintransporter in der Spitze zwischen 142 und 164 km/h bei Durchschnittsverbräuchen zwischen 4,3 und 6,1 Liter auf 100 Kilometer (Werksangaben).

Dieses Segment teilen sich gegenwärtig neun Hersteller, die teilweise mit zwei Modellen in dieser Fahrzeugkategorie anzutreffen sind. Der Einstieg bei den Kleintransportern beginnt mit dem Dacia Logan Express und einem Nettopreis von 9.200 Euro. In der Regel jedoch bewegen sich die Netto-Listenpreise zwischen 12.100 und 15.115 Euro. Zu den Standards in der Serienausstattung gehören beispielsweise ABS, Airbag für Fahrer und Beifahrer, höhenverstellbare Servolenkung und Verzurrösen im Laderaum.

In unserem Vergleich liegen beim „maximalen Ladevolumen“ sechs der elf Konkurrenten überdurchschnittlich (also über 2.874 Liter), bei der „Nutzlast“ sind es noch fünf (also über 592 Kilogramm). In beiden Kriterien überdurchschnittlich liegen der Opel Combo, der Volkswagen Caddy und der Renault Kangoo Rapid. Wer also häufiger dachhoch und dann noch relativ schwer beladen muss, wird wohl diese drei Konkurrenten in seine engere Auswahl einbeziehen. Dies bestätigt auch die Index-Wertung, ermittelt aus dem Durchschnitt der Platzierungen in den Sonderwertungen Ladevolumina und Zuladung. Dort rangiert nämlich der Opel Combo auf Platz eins (1,0) vor dem VW Caddy (2,5) und dem Renault Kangoo Rapid (4,5).

Über alle Vergleichskriterien betrachtet setzt sich am Ende aber der Peugeot Bipper durch, der zwar nur am unteren Ende der Sonderwertung „maximales Ladevolumen“ und im unteren Mittelfeld der Wertung für „Zuladung“ liegt. Jedoch brilliert der Franzose in allen Kostenkriterien und bietet mit 4,3 Liter auf 100 Kilometer zudem den niedrigsten Verbrauch. Ganz nahe kommt ihm der Renault Kangoo Rapid auf dem zweiten Platz, dessen Full-Service-Leasingraten zwar nur im Mittelfeld liegen, aber dafür mit einer Reichweite von 1.222 km, einer Garantie von zwölf Jahren gegen Durchrostung und einem Netto-Listenpreis von 12.455 Euro auftrumpft.

Auf dem dritten Platz folgt der Fiat Fiorino, der sich bei den Kostenkriterien im vorderen Drittel befi ndet und sich Platz eins beim Durchschnittsverbrauch mit dem Peugeot Bipper teilt. Die größten Ladekapazitäten mit 3,4 Kubikmetern und 750 Kilogramm bietet der Opel Combo, der aber aufgrund der Kostenkriterien nur auf dem neunten Platz landet. Insgesamt zeigt sich, dass man für mehr Laderaum und eine höhere Zuladung auch tiefer in den Geldbeutel greifen muss. Einzig der Dacia Logan Express bietet mit 725 Kilogramm die dritthöchste Zuladung bei einem unschlagbar günstigen Netto-Listenpreis von 9.200 Euro.

Großraumtransporter
Im Transporter-Segment bis 3,5 Tonnen sind die Großraumtransporter die Variabelsten, dem Kunden stehen hierbei eine Fülle an unterschiedlichen Längen, Höhen und Motorisierungen zur Verfügung. Einige Marken wie Iveco, Mercedes-Benz und Volkswagen bieten zudem ihre Großraumtransporter bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von über 5 Tonnen sowie einem Ladevolumen von über 17 Kubikmetern an. Damit bilden gerade diese in puncto Variabilität die Spitzenposition ab.

In unserem Flottenmanagement-Vergleich beschäftigen wir uns hingegen mit den Kleinen unter den Großen, also den Großraumtransportern in der kurzen Ausführung und einem fl achen Dach, die sogenannte L1H1 Ausführung. Bei der Motorisierung haben wir uns an den 96 kW (130 PS) Dieselmotoren orientiert, die bei jedem der zehn Hersteller mit einer Abweichung von plus oder minus 5 kW zur Wahl steht. Trotz unserer Einschränkungen offenbaren sich teils erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Ladedaten. So schwanken beispielsweise die maximalen Ladevolumina zwischen 6,3 und 10,8 Kubikmetern, die Nutzlasten variieren zwischen etwas über 1,2 Tonnen und mehr als eineinhalb Tonnen. Anders ist es beim Durchschnittsverbrauch, dieser liegt lediglich in einem Bereich zwischen 7,1 und 8,6 Liter auf 100 Kilometer.

Der Einstieg bei den Großraumtransporter in unserem Vergleich beginnt mit dem Fiat Ducato und einem Netto-Listenpreis von 24.400 Euro. Durchschnittlich sollte man aber mit einem Einstiegspreis von 26.000 Euro netto rechnen, wobei Ford Transit, Mercedes-Benz Sprinter und VW Crafter deutlich nach oben abweichen. Bei der Ausstattung haben wir einen besonderen Wert auf Fahrer- und Beifahrerairbag, ESP, Radio, Trennwand, Tachograph sowie einer elektronischen Einparkhilfe gelegt. Diese gehören teils zur Serienausstattung oder können optional ab Werk bestellt werden.

Neben den Kosten könnte auch eine möglichst hohe Reichweite ein Auswahlkriterium für den Flottenmanager sein, da im Transportgeschäft unter anderem der Zeitdruck regiert und daher auch Tankpausen auf ein Minimum zu reduzieren wären. In unserem Vergleich bewegt sich die Reichweite zwischen 872 und 1.373 Kilometer. Zwar ist dies nicht nur auf die Durchschnittsverbrauchswerte zurückzuführen, sondern eher auf die unterschiedlichen Tankgrößen, dennoch addiert sich die Zeitersparnis bei 500 Kilometer mehr oder weniger über den Monat.

Unzählige Anforderungsprofi le spielen bei der Wahl des geeigneten Großraumtransporters eine Rolle. Jedoch könnte für viele Fuhrparkmanager die Anforderung auch lauten, den bestmöglichen Kompromiss aus allem zu fi nden, was auf Anhieb messbar ist. Dieses Szenarios nimmt sich unser Kostenvergleich an und kristallisiert den Citroën Jumper als bestmöglichen Kompromiss heraus. Neben den Kostenkriterien brilliert der Jumper auch im Durchschnittsverbrauch sowie bei den Ladekapazitäten. Einzig bei der Nutzlast muss sich der Jumper mit einem Platz im letzten Drittel begnügen.

Auf den Podiumsplätzen folgen die baugleichen Fiat Ducato und Peugeot Boxer, die sich technisch nur durch den verbauten Motor voneinander unterscheiden. Beim Zweitplatzierten Ducato mussten wir jedoch Abstriche bei der Dichte des Servicenetzes machen, dafür konnte der Italiener im Sieger-Trio mit den günstigsten monatlichen Treibstoffkosten und einem Listenpreis von 24.400 Euro punkten.

 

Flottenmanagement-Vorgabe
Mindestausstattung Kleintransporter

• ESP
• Fahrer- und Beifahrerairbags
• Hecktüren (mindestens 180° öffnend)
• N ebelscheinwerfer
• R adio/CD/USB
• Telefon mit Freisprecheinrichtung
• Verzurrösen

Flottenmanagement-Vorgabe
Mindestausstattung Großraumtransporter

• ESP
• Fahrer- und Beifahrerairbags
• Hecktüren (mindestens 180° öffnend)
• Nebelscheinwerfer
• Radio
• Rückfahrwarner
• Tachograph
• Telefon mit Freisprecheinrichtung
• Trennwand
• Verzurrösen