
Bei den beliebtesten Modellen im deutschen Flottenmarkt gab es im ersten Halbjahr nur wenige Überraschungen (siehe Tabelle 1). Die zwölf beliebtesten Fahrzeuge blieben die gleichen, mit leichten Verschiebungen im Ranking – mit Ausnahme des Dauer-Erstplatzierten Volkswagen Passat, der mit einem Vorsprung von fast einem Drittel der Zulassungen vor seinem Markenbruder VW Golf liegt. Von Null auf Platz 21 schaffte es der neue VW up! gleich auf Anhieb in die Liste der beliebtesten Modelle. Ebenfalls deutlich aufgestiegen sind der BMW X3 von Platz 32 auf Platz 18 sowie der Ford Focus von Platz 26 auf Platz 13.
Deutlich aufgestiegen sind auch der Audi A6 und die Mercedes C-Klasse, von Platz sechs beziehungsweise sieben stiegen die beiden Modelle auf die Plätze drei und vier. Damit stehen nun auf den ersten drei Plätzen der beliebtesten deutschen Flottenfahrzeuge Volkswagen-Konzern- Produkte, gefolgt von der Mercedes C-Klasse auf Platz vier. Insgesamt sind 14 der 25 beliebtesten Modelle im deutschen Flottenmarkt aus dem Volkswagen-Konzern (9xVW, 4xAudi, 1xŠkoda), fünf aus dem Hause BMW und zwei von Mercedes- Benz. Ansonsten schafften es noch zwei Opelund zwei Ford-Modelle in die Top 25.
Im Ranking der 25 beliebtesten deutschen Flottenfahrzeuge findet sich nur ein einziges Importmodell, das jedoch aus dem Volkswagen-Konzern stammt und daher nur ein „halbes“ Importmodell ist: Der Škoda Octavia.
Damit führt der Škoda Octavia auch das Ranking der beliebtesten Importmodelle im deutschen Flottenmarkt an, vor seinem Markenbruder Škoda Superb. Insgesamt fünf Modelle oder 20 Prozent der Modelle in den Top 25 stellt Škoda, in Stückzahlen sind es sogar 40 Prozent aller verkauften Einheiten. Aber auch unsere Nachbarn aus Frankreich sind gut vertreten, mit fünf Modellen von Renault, zwei von Peugeot und einem von Citroën sind die Franzosen ebenfalls für knapp 29 Prozent aller Verkäufe in den Top 25 der Importmarken verantwortlich.
Insgesamt kommen von den 25 meistverkauften Import-Modellen im deutschen Flottenmarkt mit 21 Varianten noch fast alle Modelle aus Europa. Umso mehr sollte man ein Auge auf diejenigen außereuropäischen Modelle werfen, die es in diesem restriktiven Markt bereits geschafft haben, sich in den traditionell deutsch oder europäisch fahrenden Fuhrparks durchzusetzen. Hier finden sich mit dem Nissan Qashqai und dem Toyota Aygo zwei Japaner, die an dieser Stelle vielleicht auch durch ihr pfiffiges Fahrzeugkonzept überzeugt haben. Weiterhin stehen gleich zwei koreanische Modelle von Hyundai in den Top 25, der ix35 und der i30, die sicher auch mit ihrer deutlich längeren Fahrzeuggarantie punkten konnten.
Auch bei den Importmarken gab es mit dem Range Rover Evoque einen Neueinsteiger auf Platz 24. Deutlich verbessern konnten sich in den Top 25 der Import-Modelle der Seat Alhambra, der von Platz 35 auf Platz zwölf vorgefahren ist, ebenso wie der Peugeot 508, der von Platz 36 kommend nun Platz 14 belegt. Ganz knapp in die Top 25 hat es nun auch der Volvo V50 geschafft, der zuvor Platz 34 belegt hatte.
Vergleicht man die Zulassungszahlen der einzelnen Importmodelle mit denen der deutschen Topseller, zeigt sich gleich, wie derzeit noch die Relationen sind. Nicht umsonst hat es als einziges Importmodell nur der Škoda Octavia mit 9.350 verkauften Einheiten im ersten Halbjahr 2012 in das Ranking der absolut meistverkauften Fahrzeuge geschafft. Schon der Zweitplatzierte der beliebtesten Importmodelle, der Škoda Superb, verkaufte etwas weniger Einheiten als Platz 25 der absoult beliebtesten Modelle im deutschen Flottenmarkt, der VW Sharan.
Von den 25 beliebtesten Importmodellen wurden im ersten Halbjahr im deutschen Flottenmarkt exakt 44.769 Exemplare abgesetzt – das war etwas weniger, als Volkswagen im gleichen Zeitraum alleine an Passat und Golf absetzen konnte. Es ist also noch Luft nach oben für die Importeure.
Bei den beliebtesten Marken im deutschen Flottenmarkt steht wie üblich Volkswagen mit weitem Abstand auf Platz eins, die mit 90.404 Fahrzeugen fast genauso viele Fahrzeuge verkaufen konnten, wie der Zweitplatzierte Audi und der Drittplatzierte BMW zusammen, obwohl Volkswagen im Vorjahresvergleich sogar einige Prozentpunkte verloren hat – allerdings deutlich weniger, als die Konzernschwester Audi dazugewinnen konnte. Es bleibt also in der Familie. Das deutlichste Wachstum legten im ersten Halbjahr Porsche mit gut 35 Prozent, Audi mit fast 14 Prozent und Mercedes- Benz mit knapp 13 Prozent hin. Am meisten verloren hat im ersten Halbjahr Smart, was vielleicht auch der neuen Konkurrenz von up!, Mii und Citigo geschuldet ist, die deutlich preisgünstiger angeboten werden.
Im ersten Halbjahr 2012 wurden insgesamt 353.604 Fahrzeuge verkauft, davon waren 76,46 Prozent aus heimischer Produktion und 23,21 Prozent Importfahrzeuge. Die deutschen Premium- Marken Audi, BMW und Mercedes-Benz konnten insgesamt 129.062 Fahrzeuge absetzen, mit Porsche gemeinsam sogar 132.975 Exemplare. Damit fuhren in deutschen Fuhrparks, gemessen an den Neuzulassungen, bereits gut 37 Prozent aller Mitarbeiter „Premium“-Marken. Nur gemessen an den Verkäufen deutscher Marken lag der Premium-Anteil sogar bei fast 50 Prozent! Eine deutliche Ansage im Fuhrpark.
Das bedeutet aber auch im Umkehrschluss: Bei den Verkäufen abseits deutscher Premium-Marken liegen die Importeure schon fast gleichauf: Denn von diesen 220.629 Fahrzeugen konnten die Importeure bereits 82.333 Stück oder gut 37 Prozent aller verkauften Einheiten absetzen.
Die beliebteste Importmarke ist nach wie vor Škoda, obwohl auch hier ein leichter Verlust zu verzeichnen war, der sogar noch über dem des Import-Gesamtmarktes von minus 1,37 Prozent lag. Aber es gab bei den Importeuren auch deutliche Gewinner im ersten Halbjahr: So konnte Lancia seinen Absatz um über 500 Prozent steigern, was bei insgesamt 338 verkauften Fahrzeugen allerdings relativ zu betrachten ist. Auch Chrysler konnte seinen Absatz im ersten Halbjahr im Flottenmarkt mehr als verdoppeln auf nunmehr fast 1.000 Fahrzeuge oder 0,28 Prozent des Gesamtmarktes. Eine ebenfalls beeindruckende Performance zeigten Kia mit fast 67 Prozent Wachstum bei einem marktanteil von nun 0,71 Prozent und Land Rover mit ebenfalls fast 65 Prozent Wachstum und 0,57 Prozent Marktanteil im deutschen Flottenmarkt. Aber auch Chevrolet und Jaguar konnten zweistellig wachsen. Ansonsten zeigten nur noch Hyundai, Seat und Toyota zumindest leichte Steigerungsraten – allerdings auch auf deutlich höherem Stückzahl-Niveau als die Wettbewerber.
Die höchsten Verkaufserfolge der Importmarken konnten auch im ersten Halbjahr 2012 die europäischen Modelle verbuchen. Aber: Die japanischen und koreanischen Modelle jagen der europäischen Konkurrenz zunehmend Marktanteile ab. So steht Toyota auf Platz fünf der beliebtesten Importeure, Hyundai auf Platz sieben, Nissan auf Platz zehn, Kia auf Platz elf und Mazda auf Platz zwölf. Und speziell die koreanischen Marken Hyundai und Kia konnten wieder gegen den Markt wachsen.
Es gibt aber nach wie vor Importmarken, die in deutschen Fuhrparks quasi nicht vorkommen, höchstens als „Exotenfahrzeuge“. Dies waren 2012 vor allem die Marken Saab, Daihatsu, Subaru, Lancia, Jaguar, Alfa, Honda und Chrysler, die alle weniger als 1.000 verkaufte Einheiten im ersten Halbjahr vorweisen konnten. Wobei Jaguar durch seine Modellpalette im gehobenen Segment noch eine Sonderstellung eingeräumt werden kann – auch die großen Premium-Marken erzielen die Masse ihrer Verkäufe nicht in der Oberklasse.