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Beide Veranstalter sind auf der Kattwyk-Insel ansässig, wo an besagtem Tag im BLG-Autoterminal über 150 Teilnehmer rund um den Bereich Fuhrpark sowie aus Wirtschaft und Politik zusammenkamen, um sich gemeinsam dem Thema Elektromobilität zu widmen. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Frage, wann und auf welche Weise E-Mobilität wirtschaftlich ist. Hierzu standen den Teilnehmern Hersteller von E-Fahrzeugen sowie Leasing- und Fuhrparkmanagement- Dienstleister mit fachkundigem Know-how zur Seite. Außerdem konnten sich die Interessierten an Themen-Tischen (unterteilt in die Bereiche Pkw, Lkw, Infrastruktur, Leasing, TCO-Kalkulatoren) und in Fachvorträgen hinreichend zum Thema informieren. So erläuterte beispielsweise Prof. Dr. Tobias Held (HAW Hamburg) in seinem Vortrag „Elektromobilität im Wirtschaftsverkehr“ den ökonomischen Einsatz von Elektrofahrzeugen unter Total Cost of Ownership-Gesichtspunkten – denn für die Mehrheit der Unternehmen steht das Zusammenbringen von Ökologie und Ökonomie vorne an. Einige Ergebnisse des Vortrags: In Zeiten von Ölknappheit ist „erneuerbares“ Tanken eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichem Tanken. Wachsenden Umweltbelastungen durch den Verkehr (Klimawandel, lokale Abgasund Lärmemissionen) stehen weniger Lärm und keine (lokalen) Treibhausgase bei der Nutzung von E-Fahrzeugen gegenüber.

Deutlich wurde neben den sich abzeichnenden Vorteilen von E-Mobilität jedoch auch: Es gibt auf diesem Gebiet noch Herausforderungen zu bewältigen, beispielsweise begrenzte Reichweiten, noch geringe Fahrzeugmodellvielfalt – und gerade im Bereich Transporter mehr gewünschtes Ladevolumen – oder problematisch zu ermittelnde Fahrzeugrestwerte. Ebenfalls wurde deutlich, dass es bei der Überlegung, inwiefern E-Fahrzeuge wirtschaftlich sind, sämtliche Kostenarten zu erfassen gilt, um so individuell für jeden Fuhrpark herauszufinden, ob sich diese Anschaffung gegenüber der von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren rechnet. Nicht selten werden die zunächst höheren Anschaffungskosten der E-Mobile durch geringere Betriebs- und Wartungskosten wieder ausgeglichen. Elektromobilität kann sich also lohnen.

Werner Oltmann (Geschäftsführer Fleet Factory) stellte im gemeinsamen Vortrag mit Peter Lindlahr (hySOLUTIONS) fest, dass viele Unternehmen das Potenzial der E-Fahrzeuge noch nicht für sich erkannt haben beziehungsweise aufgrund vermeintlicher Probleme im Umgang mit E-Mobilen gar nicht erst an das Thema herantreten – obwohl sich Skepsis und Bedenken aus dem Weg räumen ließen. Unter anderem aufgrund der Tatsache, dass Antriebsbatterien auf fünf Jahre und mehr als 100.000 km Laufleistung ausgelegt sind, der Ladevorgang auf Langlebigkeit und Schnelligkeit optimiert ist und einzelne Batteriezellen ausgetauscht werden können.

Doch der Fokus wurde nicht nur auf die Theorie gelegt – auch in der Praxis konnten sich die Teilnehmer von den Vorteilen der Elektrofahrzeuge überzeugen und direkt ausprobieren, wie sich diese fahren lassen: Über 25 E-Mobile verschiedenster Hersteller, vom Kleinwagen (wie Peugeot iOn) über Transporter (wie Iveco Daily) bis hin zum Lkw, standen hierfür zum Test bereit.

Schon im Herbst 2012 soll der zweite Fleet & Electric Day stattfinden, so Werner Oltmann; zum erneuten Erkenntnis- und Erfahrungsaustausch sollen die Teilnehmer dann wieder zusammenfinden. Ginge es nach ihm, müsste EMobilität verstärkt zum Thema gemacht werden. Denn, wie sich für ihn bereits deutlich bei dieser ersten Veranstaltung herauskristallisiert hat: „E-Mobilität kann wirtschaftlich sein und sollte schon heute starten.“