
Schon im Dezember 2011 trat die erste Verordnung zur Änderung der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung, kurz Pkw-EnVKV, in Kraft. Doch was beinhaltet diese Verordnung? Analog zu den Effizienzklassen bei Haushaltsgeräten wird nun auch für Pkw die Einteilung in die Effizienzklassen A+ bis G, die als Pfeile dargestellt und farblich von grün über gelb bis rot gekennzeichnet sind, gewählt. Um den Vergleich mit anderen Fahrzeugmodellen, die hinsichtlich ihres Nutzwertes ähnlich sind, zu ermöglichen, erfolgt die Einteilung in die Energieeffizienzklassen auf Basis des Fahrzeugleergewichts.
Für die Fahrzeughersteller bedeutet dies, dass sie verpflichtet sind, die CO2-Effizienz des Fahrzeuges durch Angabe einer CO2-Effizienzklasse auszuweisen. Dazu hat der Hersteller die Abweichung der offiziellen spezifischen CO2-Emissionen des Fahrzeuges (Typprüfwert) von einem fahrzeugspezifischen Referenzwert zu ermitteln. Entsprechend der berechneten prozentualen Abweichung vom Referenzwert wird das Fahrzeug einer der CO2- Effizienzklasssen zugewiesen. Um die Einstufung A+ zu bekommen, braucht das Fahrzeug einen um mindestens 37 Prozent geringeren CO2-Ausstoß im Vergleich zu dem Referenzwert. Die Bandbreite der jeweiligen Klasse beträgt immer neun Prozent, das heißt zum Beispiel, dass alle Fahrzeuge mit einer prozentualen Abweichung zwischen -36,99 und -28 Prozent vom Referenzwert die CO2-Effizienzklasse A erhalten. Ein Modell, welches den fahrzeugspezifischen Referenzwert erreicht, wird mit E eingestuft.
Darüber hinaus ist die Einteilung in Klassen nach oben offen. Erfüllen fünf Prozent der zugelassenen Fahrzeuge in einem Kalenderjahr die Anforderungen der nächst effizienteren Klassen A++ oder A+++, werden diese Klassen entsprechend zusätzlich eingeführt, gegebenenfalls auch gleichzeitig. Somit könnten Fahrzeuge mit einem um mindestens 46 Prozent niedrigeren CO2-Ausstoß gegenüber dem Referenzwert ab 2013 mit der CO2-Effizienzklasse A++ ausgewiesen werden.
Wo findet man nun die CO2- Effizienzklasse? Beim Neuwagenkauf oder -leasing ist sie auf dem Pkw-Label in einer farbigen CO2-Effizienzskala ersichtlich. Mit dieser Skala können Sie auf einen Blick die angebotenen Modelle vergleichen: Klasse A+ in Grün steht für sehr effizient, G in Rot steht für wenig effizient. Daneben sind auf dem Pkw-Label alle wichtigen Eckdaten wie Leistung, Masse, Kraftstoffart sowie der Kraftstoff- beziehungsweise Stromverbrauch und die CO2-Emissionen aufgeführt. Am unteren Ende des Labels findet der potenzielle Käufer zudem die genaue Euro-Angabe zur jährlichen Kfz-Steuer und die Kosten für 20.000 gefahrene Kilometer bei einem durchschnittlichen Kraftstoffpreis angegeben. Die Preise für Kraftstoffe und andere Energieträger wurden zuletzt am 29. Juni auf Grundlage der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung durch das Bundeswirtschaftsministerium aktualisiert und Insgesamt zeigt sich, dass die Energieverbrauchskennzeichnung für Autos einen großen Nutzen für den Kunden hat. Interessant gerade für die Fuhrparkmanager ist die Tatsache, dass die im Fuhrpark relevanten Fahrzeuge im Schnitt ein A oder B bei der Energieeffizienzklasse laut DAT Schwacke Liste (www.dat.de/leitfaden/LeitfadenCO2. pdf) besitzen.
Der ADAC bemängelt, dass absolut verbrauchsarme Kleinwagen oft uneffizient als „rot“ eingestuft werden, während große SUV und Luxusfahrzeuge mit „grün“ gelabelt werden. Das liegt daran, dass die Verbräuche pro Fahrzeugklasse bewertet werden. Denn natürlich kann ein Kleinstwagen nicht direkt mit beispielsweise einem Van oder SUV verglichen werden, da hier der praktische Nutzwert ein komplett anderer ist. Es geht bei der neuen Pkw-EnVKV also immer nur um die relative Effizienz in der jeweiligen Fahrzeugklasse, bei der leider zudem nur die oft stark von der Praxis abweichenden DIN-Verbräuche verglichen werden. Aber einen guten Anfang und eine Orientierung bietet die Energieverbrauchskennzeichnung allemal.