
Was sich genau hinter diesem Terminus verbirgt, ist im Prinzip schnell erklärt. Der Reifen wurde an der Innenseite des Schlauches mit einer gel-artigen Masse beschichtet, die einen eindringenden Fremdkörper umschließt und so das Entweichen von Luft verhindert. Wird der Fremdkörper wieder entfernt, legt sich die viskose Dichtmasse um das entstehende Loch und verhindert auch in diesem Fall den Druckverlust im Pneu. Ein Unterbrechung der Fahrt ist, ebenso wie ein unmittelbarer Reifenwechsel, nicht notwendig; es sollte allerdings ein Reifenspezialist aufgesucht werden, der darüber entscheidet, ob eine Reparatur nötig ist oder nicht.
Eine Kontrolle sollte nach Empfehlung des Herstellers ohnehin von Zeit zu Zeit durchgeführt werden, da dem Fahrer ein Schaden eventuell nicht sofort auffällt. Denn es ist denkbar, dass ein Objekt von alleine wieder aus dem Reifen geschleudert wird und der Wagenlenker den Schaden zunächst einmal nicht wahrnimmt, obwohl über einen längeren Zeitraum ein Druckverlust stattfindet. Im Zweifelsfall ist immer der Rat eines Fachmannes hinzuzuziehen. Die beschriebene Technik greift bei Objekten, wie beispielsweise Schrauben oder Nägeln, bis zu einer gewissen Größe. „Die Abdichtung funktioniert bei nahezu allen Undichtigkeiten, die von Gegenständen bis zu fünf Millimeter Durchmesser hervorgerufen werden“ erläutert Detlef Zschörner, Leiter der Automotive Group Volkswagen / Audi von Continental, die Vorteile. „So können rund 85 Prozent der üblicherweise auftretenden Reifenpannen abgedeckt werden.“ Ein weiterer Vorteil ist, dass gegebenenfalls auf das Reserverad verzichtet werden kann, und so eine Gewichtsersparnis eintritt.
Außerdem wird der frei gewordene Raum anderweitig verplanbar. Beim Design eines Neuwagens kann der gewonnene Platz alternativ genutzt werden, beispielsweise in dem der Kofferraum eine andere oder größere Form erhält. Eine weitere, in Zeiten von Klimadebatte und steigenden Kraftstoffpreisen wichtige Möglichkeit, ist die Verbringung eines Gastanks in die nun frei gewordene Reserveradmulde. Beeinträchtigungen entstehen durch die ContiSeal Technik nicht. Weder wird die Leistungsfähigkeit des Reifens beeinflusst, noch müssen spezielle Aspekte bei der Montage berücksichtigt werden. Optisch sind sie durch ein Symbol auf der Außenseite leicht zu erkennen.
Ein erster Vertrauensbeweis für die neue Technologie kam bereits aus Wolfsburg. Denn von der Praxistauglichkeit hat man sich im Hause Volkswagen überzeugt und für so gut befunden, dass man das neue viertürige Coupé Passat CC werksseitig mit ContiSeal Reifen ausrüstet. Erhältlich ist die ContiSeal Technik zunächst in dem Sommerreifen ContiSportContact3 in den Dimensionen 235/45 R 17 94W und 235/40 R 18 95W XL FR sowie dem Winterreifen ContiSport- Contact TS 810 in 205/50 R 17 93H XL. Gegenüber den regulären Pneus veranschlagt Continental einen Aufpreis von 20 Prozent. Mit den ContiSeal-Reifen ergänzt Continental seine Produktpalette an Not- und Pannenlaufsystemen durch eine vergleichsweise simple Technologie, die an dem Passat CC ihre Tauglichkeit beweisen wird.