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Limousinen

Nach Angaben des Marktforschungs-Institutes Dataforce befindet sich im Flottengeschäft die Obere Mittelklasse weiterhin fest in deutscher Hand, 2005 zu 93,9 Prozent (2004: 93,7 Prozent). Der einzige andere Hersteller, der gegenwärtig dort neben Audi, dem aktuellen Marktführer in dieser Klasse, BMW und Mercedes nennenswert verkauft, ist und bleibt Volvo (2005 4,7 Prozent Marktanteil, 2004 5,2 Prozent). Und von hier kommt eine der beiden Neuvorstellungen in der Klasse, die den erneuten FM-Vergleich (siehe auch Heft 6/2004) interessant machen: In Genf präsentierten die Schweden den neuen S 80, im Sommer zog Mercedes in New York mit der neuen E-Klasse nach. Zudem ist der Peugeot 607, vor knapp zwei Jahren noch Gewinner des Vergleichs (damals übrigens vor dem Volvo), nunmehr mit der stärkeren Dieselvariante HDI 170 vertreten (125 kW statt 98 kW).

Die LeasePlan-Kalkulation wartete dann mit einer faustdicken Überraschung auf: In allen Kosten-Kriterien, bei allen Laufleistungen kam nur der Volvo S 80 D5, gleich ob mit Schaltgetriebe oder in Automatik-Version, immer unter die ersten Drei. Er gehört zu den motorisch Stärksten der Klasse bei gleichzeitig sehr geringem Durchschnittsverbrauch. Mit 546 Kilogramm bietet er zudem die zweithöchste Zuladung, hier können jedenfalls fünf Personen noch ordentlich Gepäck mitnehmen, und wartet mit ausgezeichneten Garantiebedingungen auf. Damit geht sein klarer Sieg, welch ein Debüt, nach den Vorgaben des FM-Vergleichs völlig in Ordnung.

Eine Idee kostengünstiger ist der andere Schwede, der Saab 9-5 1.9 TiD DPF zu haben, schon dank des niedrigsten Netto-Listenpreises von nicht einmal 28.000 Euro. Mit 944 Liter Kofferraum- Volumen (Zweiter der Sonderwertung) dank klappbarer Rücksitzbank tut auch er sich bei den Nutzwerten besonders hervor, die Garantiebedingungen liegen fast auf Volvo-Niveau, und die Inspektionsintervalle sind mit 50.000 Kilometern die zweitlängsten – Rang zwei.

Als Dritter führt der Audi A6 2.7 TDI DPF die einheimische Konkurrenz (hier vor Mercedes und BMW) an. In der Automatik-Variante zählt er zu den drei Kostengünstigsten des Vergleichs, mit Schaltgetriebe gehört er zu den Spurtstärksten. Er stellt den besten Kompromiss bei den Ladedaten dar mit der höchsten Zuladung von 580 Kilogramm und einem Kofferraum-Volumen von 546 Litern. Darüber hinaus liegt die Reichweite Auditypisch hoch, jenseits von 1.100 Kilometern. Es seien noch einige Stärken anderer Modelle hervorgehoben: Die neue Mercedes E-Klasse glänzt mit dem besten Durchschnittsverbrauch aller Vergleichskandidaten und liegt auch mit der Zuladung von 525 Kilogramm in dieser Disziplin unter den ersten drei. Der Chrysler und der Jaguar sind mit 160 bzw. 152 kW Motorleistung die kräftigsten im Feld. Der Renault Vel Satis hat das mit Abstand höchste Kofferaum-Volumen (1.468 Liter), ebenfalls dank klappbarer Rücksitzbank, und braucht zur Inspektion nur alle 60.000 Kilometer in die Werkstatt. Der Alfa Romeo 166 2.4 JTD 20V wiederum ist mit einem Netto-Listenpreis von gerade einmal 30.690 Euro ein attraktives Angebot in punkto Anschaffungskosten.

 

Kombi-Limousinen

Laut Dataforce ist in Fuhrparks 10 Fahrzeuge und mehr im Segment Obere Mittelklasse inzwischen jedes zweite Fahrzeug ein Kombi (Quote 2005: 50,2 Prozent, 8,2 Prozentpunkte mehr als im Jahr davor). Audi (2005: 53,9 Prozent Anteil) setzt hier vom A6 schon deutlich mehr Kombis als Limousinen ab, BMW (2005: 48,2 Prozent) vom Fünfer fast so viele mit Laderaum wie ohne. Der Volvo-Verkauf an Firmenkunden in dieser Klasse lebt gar zu fast 90 Prozent vom bewährten V 70, bei Saab handelt es sich ausschließlich um den Kombi 9-5. Lediglich bei Mercedes (2005: 37,5 Prozent) hat die Limousine die Nase noch deutlicher vorn. Mercedes-Käufer mögen in der Tendenz etwas konservativer entscheiden, andererseits liegt hier aber auch schon die Netto-Listenpreis-Differenz zwischen mit oder ohne Laderaum mit 2.450 Euro am höchsten. Wenn es bei der Ratenhöhe um den letzten Euro geht, lässt sich eben auch mit der Limousine schon trefflich repräsentieren.

Der Fahrzeug-Kategorie insgesamt kommt im Flottengeschäft jedenfalls gestiegene Bedeutung zu, dem trägt Flottenmanagement auch in diesem Vergleich mit einer zweiten Wertung Rechnung. Mit Kombi-Limousinen sind in der Oberen Mittelklasse gegenwärtig sechs Hersteller vertreten, drei deutsche, zwei schwedische und mit dem Chrysler das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die Überschaubarkeit erleichtert erste, schnelle Unterscheidungen auf einen Blick. So sind die schwedischen Produkte mit Abstand die preisgünstigsten in der Anschaffung, den Chrysler wiederum gibt es als einzigen nicht mit Schaltgetriebe. Wer beispielsweise nicht schwedisch fahren darf und schalten muss (aus Kostengründen etwa), steht also direkt vor dem Angebot der einheimischen Hersteller. Aus diesem Sortiment wiederum ist dann bei mittleren jährlichen Laufleistungen nur noch das Angebot des Marktführers in der Klasse, der Audi A6 Avant 2.7 TDI DPF, in den Full Service-Leasingraten nennenswert unter 1.000 Euro monatlich zu haben. Der Abstand zu BMW und Mercedes fällt doch deutlich aus.

„Wir fahren deutsch“ einmal außer Acht gelassen, könnte der Fuhrparkbetreiber aber noch zu einer ganz anderen Entscheidung finden. Denn der auf Anhieb sicher nicht so im Blickfeld stehende Saab 9-5 Sport Kombi 1.9 TiD liegt unter Berücksichtigung aller direkt wertbaren Erkenntnisse noch vor dem Audi. Einen so hohen Nachlass-Vorschlag ziehen auch die Ingolstädter nicht jeden Tag aus der Schublade (müssen sie ja auch nicht), um schon die knapp 5.800 Euro Nettolistenpreis-Differenz zu Ungunsten des A6 wenigstens annähernd ausgleichen zu können. Bei den Full Service-Leasingraten kalkuliert LeasePlan den Schweden zwischen 37 und 60 Euro monatlich günstiger (Schalt-Versionen) bzw. zwischen 18 und 42 Euro (Automatik-Varianten). Bei den Treibstoffkosten gewinnt der Saab einige, weitere Euro, allerdings bietet der Audi auch 22 kW mehr Motorleistung. Zudem holt der Schwede mit 1.103 Kilometern die Sonderwertung Reichweite und liegt bei Garantiebedingungen (3 Jahre) sowie Inspektionsintervallen (50.000 Kilometer) vorn. Und das wirkt sich ja zumindest indirekt auf die Service-Raten aus.

Auf dem dritten Rang etabliert sich der Volvo V 70, ebenfalls wesentlich auf Grund der Kosten. Der Mercedes E 220 T CDI DPF bietet mit maximal 1.950 Litern und 575 Kilogramm die Spitzenwerte bei den Ladedaten.