Viel Platz auf kleinstem Raum
Vor über einem Jahr starteten wir mit unserer Rubrik „Segmentübersicht“ ein spannendes neues Kapitel. Unser Ziel: Ihnen echten Mehrwert zu bieten und Fahrzeuge aus einer neuen Perspektive zu zeigen. In Ausgabe 6/2025 richten wir den Fokus auf Kleintransporter – wahre Alleskönner für den flexiblen Transport von Gütern und Personen trotz kompakter Größe. Obwohl die Modellvielfalt begrenzt ist, wird diese Übersicht umfangreich, denn jedes Fahrzeug überzeugt durch beeindruckende Vielseitigkeit und passt sich unterschiedlichsten Transportaufgaben an. Freuen Sie sich auf eine detaillierte und inspirierende Reise durch dieses faszinierende Segment!

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Transporter sind die stillen Helden der Wirtschaft – unverzichtbare Begleiter, die das Rückgrat zahlreicher Handwerksbetriebe bilden. Mit ihrem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis sind sie besonders für kostenbewusste Kunden eine kluge Wahl. Dank ihrer kompakten Bauweise, die Längen von bis zu fünf Metern ermöglicht, sind sie ideal für den Einsatz im urbanen Raum, wo enge Straßen und Baustellen zum Alltag gehören. Doch ihre wahre Stärke liegt in ihrer Vielseitigkeit: Ob als robuste Nutzfahrzeuge oder komfortable Transporter mit bis zu fünf Sitzplätzen, mit verschiedenen Radständen, Höhen und Ausführungen – sie passen sich mühelos den individuellen Anforderungen ihrer Nutzer an. Diese Flexibilität macht sie zu unverzichtbaren Arbeitsgeräten – und das bei überschaubaren Kosten.
Die attraktiven Preise in diesem Segment resultieren oft aus langen Produktzyklen, was für Käufer jedoch zweitrangig ist, denn Transporter sind in erster Linie zuverlässige Arbeitstiere. Dennoch gewinnen Komfort und Sicherheit zunehmend an Bedeutung. Die technische Ausstattung, insbesondere bei Fahrerassistenzsystemen, variiert stark je nach Modell und Baujahr. Nicht jeder Kunde legt Wert auf eine umfassende Palette an Assistenzsystemen – und das ist kein Nachteil. Am Ende zählt vor allem, dass diese Fahrzeuge ihre Aufgabe mit Bravour erfüllen: als flexible, robuste und wirtschaftliche Partner im Arbeitsalltag.
Zu den ältesten Modellen in unserer Übersicht zählen der Maxus eDeliver 3 und der Volkswagen Caddy, die beide bereits seit Ende 2020 auf dem Markt sind. Technisch sind sie keineswegs veraltet und verfügen über zahlreiche Assistenzsysteme, die teilweise gegen Aufpreis erhältlich sind. Die wahren Klassiker unter den Kleintransportern stammen jedoch aus Frankreich: Citroën Berlingo, Peugeot Partner und Renault Kangoo Rapid. Im Jahr 1996 begann mit den baugleichen Modellen Citroën Berlingo und Peugeot Partner die erste Serienproduktion eines modernen Kleintransporters. Doch der Bau von Kastenwagen hat bei Citroën eine lange Tradition: Von Frühjahr 1951 bis Sommer 1978 wurden insgesamt 1.246.306 Exemplare der sogenannten „Kastenente“ (Fourgonnette AK400) auf Basis des Citroën 2CV gefertigt. Im Sommer 1978 löste die Acadiane, eine Kastenwagenvariante der Dyane, dieses Modell ab und wurde bis Ende 1987 produziert. Im Herbst 1984 folgte der C15, ein Kastenwagen auf Basis des Visa. Mit der Einführung des Berlingo wurde der Verkauf des C15 in Deutschland eingestellt; die Produktion im Werk Vigo (Spanien) lief am 2. Dezember 2005 nach rund 1,8 Millionen gebauten Fahrzeugen aus.
Auch die Geschichte des Volkswagen Caddy, dessen Neuzulassungszahlen heute fast der Hälfte des Segments der Kleintransporter und Hochdachkombis in Deutschland entsprechen, reicht weit zurück: Seine Wurzeln reichen bis in die 1960er Jahre, als die Deutsche Bundespost ein kompaktes Fahrzeug mit großem Ladevolumen und praktischen Schiebetüren benötigte. Volkswagen entwickelte daraufhin den Typ 147 „Fridolin“, der von 1964 bis 1974 gebaut wurde. Mit einem Ladevolumen von 2,9 Kubikmetern und einer Nutzlast von 410 Kilogramm war der Fridolin ein Vorreiter für kompakte Transportlösungen. Nach seinem Produktionsende blieb es bis 1978 ruhig im Hochdachkombisegment des Konzerns, bis der erste Caddy, basierend auf dem Golf I, vorgestellt wurde. Ursprünglich als Rabbit Pickup für den nordamerikanischen Markt konzipiert, wurde er ab 1983 auch in Europa gebaut. Mit seiner robusten Bauweise und einer hinteren Starrachse mit Blattfedern war der Caddy I ein vielseitiges Arbeitsfahrzeug, das bis 1992 in Jugoslawien und bis 2006 in Südafrika produziert wurde.
1995 folgte der Caddy II, der in zwei Varianten angeboten wurde: als Pick-up und als Hochdachkombi, nahezu baugleich mit dem Seat Inca. Bis 2003 wurde der Caddy II produziert und bewies mit seiner hohen Laufleistung, dass er ein zuverlässiger Begleiter für Gewerbe und Alltag war. Mit der Einführung des Caddy III im Jahr 2003 setzte Volkswagen auf die Plattform des Golf V und Touran. Der Caddy wurde erstmals als Familienfahrzeug unter dem Namen „Caddy Life“ mit bis zu sieben Sitzen angeboten. 2007 kam die Langversion „Caddy Maxi“ hinzu, die noch mehr Platz bot. Ein Facelift 2010 brachte alternative Antriebe wie Erdgas und LPG sowie eine verbesserte Innenraumgestaltung. 2015 erhielt der Caddy ein umfangreiches Facelift und wurde als „Generation Four“ beworben. Mit Motoren nach Euro-6-Norm, AdBlue-Technologie und zahlreichen Assistenzsystemen wurde der Caddy technisch aufgewertet. Im Innenraum sorgten hochwertige Materialien und praktische Details wie ein Rollo für den Laderaum für mehr Komfort.

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Mit einer Grundfläche, die der Kompaktklasse entspricht, weist dieses vergleichsweise junge Segment eine Dachhöhe von 1,7 bis 1,9 Metern, eine Innenhöhe von 1,0 bis 1,2 Metern und ein Ladevolumen von 2,5 bis 4,0 Kubikmetern auf. Als Pkw-Variante, die für die Personenbeförderung ausgelegt ist, wird dieses Segment oft als Hochdachkombi bezeichnet. Diese Modelle teilen viele Gemeinsamkeiten mit den Kleintransportern, wie beispielsweise ein oder zwei Schiebetüren für die hinteren Passagiere sowie eine senkrechte Heckklappe oder Hecktüren. Die Zielgruppe für Hochdachkombis sind vor allem junge Familien, da die Fahrzeuge preisgünstig sind und beispielsweise ein Kinderwagen ohne Zusammenklappen in den Kofferraum passt. Zudem bieten die meisten Hochdachkombis die Möglichkeit, drei Kindersitze im Fond unterzubringen. Hochdachkombis beziehungsweise Kleintransporter basieren konstruktiv auf dem Konzept eines Transporters: Sie vereinen die robuste Funktionalität eines Nutzfahrzeugs mit der Vielseitigkeit, die sowohl für den Transport von Personen als auch für kleinere Güter ideal ist. Diese Kombination machte sie schnell zu einem Favoriten bei Handwerksbetrieben und kleinen Unternehmen – eine kostengünstige, flexible Lösung für den Arbeitsalltag.
Im Laufe der Jahre haben sich Hochdachkombis und Kleintransporter stetig weiterentwickelt. Hersteller setzen verstärkt auf moderne Technik, Komfort und Fahrerassistenzsysteme, um den wachsenden Kundenansprüchen gerecht zu werden. Verbesserte Sicherheitsfeatures und effiziente Motoren machen diese Fahrzeuge zu einer attraktiven Wahl für vielfältige Nutzergruppen. Die Variantenvielfalt reicht von robusten Nutzfahrzeugen mit strapazierfähigem Innenraum bis zu familienfreundlichen Modellen mit hochwertigen Materialien und durchdachten Details. Heute sind sie unverzichtbare Allrounder im gewerblichen und privaten Bereich. Ihre Erfolgsgeschichte zeigt, wie Innovation und Anpassungsfähigkeit ein Fahrzeugkonzept fest im Markt verankern können.
Hochdachkombis stehen für Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und intelligente Raumnutzung. Moderne Informationsund Entertainmentsysteme wie Navigationsgeräte und Smartphone-Integration sind inzwischen Standard, variieren jedoch je nach Modell. In Kleintransportern sind Verzurrösen und Trennwände meist serienmäßig, zusätzliche Optionen wie Flügel- oder Schiebetüren sowie spezielle Laderaumböden sind branchenspezifisch wählbar. Der Laderaum ist ein zentrales Kaufkriterium: Kastenwagen bieten meist mehrere tausend Liter Volumen, das durch längere Ausführungen erweitert werden kann. Elektrische Modelle haben oft geringere Nutzlast, punkten aber in Städten durch hohe Effizienz. Ein gut ausgebautes Servicenetz ist entscheidend, da Transporter nur auf der Straße Einnahmen generieren. Hier haben lokale Hersteller oft Vorteile bei den Marktanteilen. Kleintransporter sind in puncto Nutzlast leistungsstark: Die meisten Modelle transportieren über 600 Kilogramm, einige bis zu 800 Kilogramm. Zudem bieten immer mehr Hersteller verlängerte Garantien von bis zu fünf Jahren, was die Attraktivität erhöht.
Für Unternehmen, die auf elektrische Kleintransporter umsteigen, ist eine genaue Analyse der Einsatzbedingungen wichtig. Reichweiten von 200 bis fast 400 Kilometern sind realistisch, können aber durch Außentemperaturen schwanken. Im Stadtverkehr arbeiten Elektromotoren deutlich effizienter als Verbrennungsmotoren, was sie besonders für urbane Einsätze prädestiniert. Im Gegensatz zu üblichen Pkw entscheiden bei diesem Segment vor allem objektive Kriterien wie Ausstattung, Preis und Servicequalität über den Erfolg. Emotionale Faktoren spielen eine untergeordnete Rolle, was die Kaufentscheidung klarer und pragmatischer macht.
Abschließend möchten wir Ihnen einige Informationen zu unserer neuen Segmentübersicht mit auf den Weg geben: Seit Ausgabe 5/2024 widmen wir uns in jeder Ausgabe einem neuen Segment. Der wesentliche Unterschied zum bisherigen Kostenvergleich im Flottenmanagement besteht darin, dass wir hierbei nicht auf die Kalkulierbarkeit in bestimmten Leasingkonfiguratoren Rücksicht nehmen müssen. Dies ermöglicht es uns, Ihnen eine authentische Übersicht eines Segments zu präsentieren. In der Komplettansicht (einfach den QR-Code auf S. 82 mit Ihrem Smartphone scannen) finden Sie beispielsweise auch „Transportexoten“ wie den ARI Motors 901 Kastenwagen, den Maxus eDeliver 3 oder andere Modelle, die im Straßenbild eher selten anzutreffen sind. Darüber hinaus haben wir keine Einschränkungen hinsichtlich Antrieb, Leistung und Preis vorgenommen.

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