Cooler geht kaum
Mit dem Retrodesign des Renault 5 haben die Franzosen mitten ins Schwarze getroffen und erreichen damit womöglich Kunden, die ihn nicht wegen, sondern trotz seines elektrischen Antriebs kaufen. Flottenmanagement hat ihn getestet.

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Der neue Renault 5 ist eines dieser Autos, die man schon im Stand sympathisch findet. Kleine Statur, große Attitüde – und genau diese Mischung trägt der Franzose mit einer Lässigkeit vor, die man heute kaum noch findet. Während viele elektrische Kleinwagen versucht wirken, als müssten sie unbedingt erwachsen aussehen, macht der R5 das Gegenteil. Er spielt ganz bewusst mit Retro-Charme, setzt auf Kantigkeit, einen fast schon frechen Blick und Proportionen, die in engen Innenstädten sofort heimisch wirken. Die Designer wissen, was sie da getan haben. Der R5 sieht schlicht adrett aus. Und er weiß das ganz genau.
Unter der Retro-Schale steckt moderne Technik, in der 150-PS-Version sogar ein kräftiger Antritt. Der Elektromotor arbeitet kultiviert, der Sprint fühlt sich druckvoller an, als man es bei dieser Kategorie Auto erwartet hätte. Klar, der R5 ist kein Leistungsmonster – aber er wirkt jederzeit souverän, leichtfüßig und erstaunlich wach. Besonders im Stadtverkehr macht das Spaß, weil der Franzose so unkompliziert reagiert. Aufs Fahrpedal, loszischen, fertig. Und das ganz ohne Hektik. Er bleibt ein entspannter Begleiter, keiner, der ständig nach Aufmerksamkeit schreit.
Beim Fahrkomfort punktet er mehr, als man einem kleinen Stromer zutrauen würde. Die Federung ist eher weich ausgelegt, französisch eben – Unebenheiten bügelt er überraschend gelassen weg. Auch bei höheren Tempi bleibt er ausgewogen, ohne nervös zu wirken. Das macht ihn zu einem angenehmen Pendlerauto, das lange Strecken jedoch ebenfalls nicht scheut. Klar: Die große Reiselimousine ersetzt er nicht, aber er wirkt nie gequält. Das Geräuschniveau bleibt ebenfalls im Rahmen; Wind- und Abrollgeräusche sind vorhanden, aber nicht störend. Für diese Fahrzeugklasse ist das jedoch richtig ordentlich.
Innen setzt der R5 auf eine charmante Mischung aus Moderne und spielerischen Retro-Details. Die Bildschirme sind punktgenau dimensioniert, die Bedienung nicht überfrachtet, und einige physische Tasten sorgen für intuitive Abläufe. Das Interieur wirkt fröhlich, fast heiter, und lädt dazu ein, einfach loszufahren. Auch der Platz geht klar. Vorne ist er überraschend großzügig, hinten okay für zwei Erwachsene auf kurzen Distanzen, für den Alltag völlig ausreichend. Der Kofferraum? Nicht ausladend, aber nutzbar – der R5 bleibt schließlich ein Stadtflitzer.
Auf der Straße spürt man, dass Renault Wert auf Leichtigkeit gelegt hat. Die Lenkung ist angenehm direkt, aber nicht nervös. Der R5 fährt intuitiv, fast so, als wolle er dem Fahrer sagen: „Keine Sorge, ich mach das schon.“ Kurven nimmt er willig, ohne trocken sportlich zu werden; er bleibt soft, aber kontrolliert. Wer aggressives Kurvenwetzen sucht, ist hier falsch. Wer lässige Mobilität mit Charme möchte, liegt goldrichtig.

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Seine elektrische Seite zeigt er ebenfalls ohne Allüren. Die Reichweite langt für den Alltag sehr gut, und die Ladeleistung ist – typisch Kleinwagen – solide. Doch genau das passt zum Konzept. Der R5 ist kein Langstreckenheld, sondern ein urbaner Lebensbegleiter. Einer, der spontane Ausflüge mag, aber nicht auf Marathonetappen ausgelegt sind.
Unterm Strich ist der Renault 5 in der 150-PS-Version ein Auto, das Herz und Hirn gleichzeitig anspricht. Er sieht gut aus, fährt angenehm, wirkt nicht wie ein technisches Statement, sondern wie ein Freund auf vier Rädern. Einer, der mit einem Augenzwinkern an vergangene Zeiten erinnert und gleichzeitig zeigt, dass Elektromobilität auch spielerisch, leicht und einfach schön sein kann. Wer ein charmantes, modernes und überraschend komfortables – mit anderen Wörtern cooles – Elektroauto sucht, wird mit dem R5 fündig – und verliebt sich vielleicht sogar in ihn.

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