Klein-Athletik

Die Zeiten haben sich geändert, das bekommen vor allem die Kunden von Brotund Butter-Automarken zu spüren: Da, wo früher vielleicht gerade noch bezahlbar der leistungsstarke Sechszylinder verbaut wurde, müssen es heute vier Töpfe richten. Antriebskomfort ist bei Volumenmarken sowieso selten geworden. Opel-Interessenten können ein Lied davon singen. Doch plötzlich wendet sich das Blatt. So installieren die Rüsselsheimer plötzlich einen hochemotionalen Antrieb im schicken Mokka. Und klar, wie sollte es anders sein, er ist elektrisch. Aber diesmal liegen die Dinge anders, denn früher waren leistungsstarke elektrische Antriebe oben herum eher begrenzt. Doch der elektrische Mokka GSE rennt tatsächlich 200 Sachen. Die erste Tuchfühlung mit dem Powerzwerg sieht so aus, dass man in einem üppigen Sportsitz landet – gar nicht unbequem allerdings. Gut vorstellbar, hier ein paar hundert Kilometer am Stück abzuspulen. Doch wie lebhaft ist dieser Antrieb wirklich? So wild jedenfalls, dass die Techniker ein mechanisches Torsendifferenzial aus dem Technikkasten zur Hilfe nehmen müssen, um unmittelbar anliegende 345 Newtonmeter an Drehmoment auf den Asphalt zu bringen. Ist der Untergrund trocken, klappt das aber ganz gut. Das heißt, der Opel schiebt beziehungsweise zerrt schon mächtig; die Papierdaten bestätigen das mit 5,9 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h. Freilich hat solch ein starker Mokka auch einen starken Preis: Unter netto 39.748 Euro geht nichts. Dafür kommt der Fronttriebler aber mit ausdrucksstarken 20-Zöllern. Und die Smartphone-Integration (Apple CarPlay und Android Auto) ist natürlich ebenfalls auch dabei. Die Reichweite des kleinen Athleten beträgt übrigens 336 Kilometer nach WLTP – das passt bei diesem Segment.