Skandi & effizient

Lassen Sie sich vom imposanten Auftritt des Polestar 3 nicht einschüchtern. Auch als einmotorige Version wirkt das 1,61 Meter flache SUV sportlich-kompakt, obwohl es 4,90 Meter misst. Der Radstand von 2,99 Metern schafft viel Platz, vor allem in Reihe zwei genießen Passagiere üppige Beinfreiheit. Der Polestar 3 taugt also als Familienauto – nur eben mit nordischem Minimalismus statt Kitsch. Außerdem sitzt man auf bequemen Stühlen – der adrette Businessliner ist der Langstrecken-Profi schlechthin. Im Test hier die heckgetriebene Variante mit 220 kW (299 PS), die ab 66.462 Euro netto startet. Sie verzichtet auf die Wucht des Performance-Zwillings, bewegt die 2,6 Tonnen aber kraftvoll und kultiviert. Ganz ehrlich? Mehr Power braucht man nicht, zumal satte 490 Newtonmeter Drehmoment schon früh zur Verfügung stehen. Der Sprint auf 100 km/h gelingt in 7,8 Sekunden – souverän statt spektakulär. Dank fein abgestimmten Fahrwerks bleibt dieser Polestar gelassen und federt angenehm. Bei sanftem Umgang gleitet er fast lautlos dahin, typisch für die Marke. Die Bedienung gelingt intuitiv: Das tastenarme Cockpit mit großem Zentraldisplay verlangt etwas Eingewöhnung, doch danach flitzt man mühelos durchs Menü. Das Android-System reagiert flüssig und logisch. Auf Wunsch lassen sich iOS-Systeme spiegeln, um sein gewohntes Bediener-Umfeld bequem auch dem Fahrzeugmonitor zu haben. Und die Reichweite? Polestar verspricht bis zu 706 Kilometer nach WLTP – das ist eine gewaltige Menge, auch wenn real mit Abzügen zu rechnen ist vor allem auf schneller gefahrenen Autobahnen bei kalten Temperaturen. Der 111-kWh-Akku lädt in etwa 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent bei einer Peakladeleistung von 250 kW. Damit empfiehlt sich der einmotorige Polestar 3 als eleganter, komfortabler Reisewagen – gelassen, effizient und wohltuend unaufgeregt. Und den adaptiven Tempomat gibt es außerdem frei Haus. Ebenso wie Sitzheizung und eine Wärmepumpe.