Ran an den Stoff
Tankkarten erleichtern nicht nur den Kraftstoffbezug für Dienstwagenfahrer, sondern stellen auch ein wirkungsvolles Instrument für eine effiziente Fuhrparkverwaltung dar. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, Auswahlkriterien und Herausforderungen im Zusammenhang mit Tank- sowie Hybridkarten und zeigt auf, wie diese die Mobilität von Fahrzeugflotten nachhaltig optimieren können.

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Tankkarten sowie hybride Tank- und Ladekarten bieten Unternehmen und ihren Mitarbeitenden zahlreiche Vorteile. Die Möglichkeit, an Tankstellen und Ladestationen bargeldlos zu bezahlen, macht den Bezahlvorgang schnell und unkompliziert. Doch der bargeldlose Prozess bringt noch weitere Annehmlichkeiten mit sich, wie Melanie Falkenstern, Head of Shell Fleet Solutions DACH, weiß: „Für viele Flottenfahrer ist die Karte vor allem eines: bequem. Kein umständliches Aufheben von Belegen, keine private Vorfinanzierung. Aber Tankund Ladekarten bieten auch exklusive Extras – von Bonuspunkten über attraktive Prämien bis hin zu Services, die den Fahreralltag einfacher machen.“ Der Komfort und die Bequemlichkeit, die Tankkarten bieten, stellen somit einen echten Mehrwert für Dienstwagenfahrer dar.
Tankkarten sind aber auch für Flottenmanager ein äußerst effektives Werkzeug, denn sie sparen Zeit bei der Verwaltung des Fuhrparks: „Die AVIACARD plusE ermöglicht Mitarbeitern das bargeldlose Tanken an über 5.000 Tankstellen sowie das Laden an über 150.000 Ladepunkten. Mit der Karte werden alle Transaktionen erfasst, was eine klare und detaillierte Abrechnung ermöglicht. Dies vereinfacht die Verwaltung und Kontrolle der Kraftstoff- und Stromkosten, was für Flottenmanager besonders wichtig ist“, erläutert Marc-Manuel Simler, Vorstand der AVIA AG.
Auswahlkriterien
Die Wahl der passenden Tankkarte richtet sich maßgeblich nach dem individuellen Tank- und Ladeverhalten der jeweiligen Fahrzeugflotte. Unternehmen sollten zunächst prüfen, ob das Preismodell der Karte zu ihrem Verbrauchsprofil passt und ob zusätzliche Kosten wie Mindestumsätze oder Aktivierungsgebühren anfallen. Ein zentrales Auswahlkriterium ist selbstverständlich die flächendeckende Akzeptanz der Tankkarte. Sie sollte sowohl in Deutschland als auch im Ausland das Tanken und Laden ermöglichen. Michael Brell, Senior Sales Manager Germany, Austria, Switzerland (DACH) bei bp/Aral, führt aus: „Entscheidend sind eine hohe Netzabdeckung, einfache Verwaltung und digitale Transparenz. Unsere Tankkarten eignen sich für jede Flottengröße und Fahrzeugart. Sie ermöglichen in Deutschland beziehungsweise europaweit das Tanken, auch für große Fahrzeuge im Aral Truck & Bus Netz, sowie den Zugang zu einem hochwertigen Ladenetz für Elektrofahrzeuge.“ Ein dichtes, markenübergreifendes Netz von Tankstellen und Ladestationen gewährleistet somit die Mobilität der Flotte.
Darüber hinaus sollte auch der Service an den Stationen berücksichtigt werden: „Akzeptanzstellen sind für viele Unternehmen sehr wichtig, aber auch der Service, der an den Stationen geboten wird, wie zum Beispiel Lademöglichkeiten, das Angebot in den Shops, Sanitäranlagen oder auch Parkplätze. Wir wissen aus Studien, dass sich die Wirtschaftlichkeit einer Flotte nicht nur aus den Kosten für den Kraftstoff bemisst, sondern auch die Infrastruktur an den Tankstellen und Autohöfen entscheidenden Einfluss haben kann“, erklärt Alexandra Memmler, Director B2B Mobiliy & Sales bei der Circle K Deutschland GmbH. Die Entscheidung für die richtige Tankkarte ist somit eine strategische Wahl, die sowohl die Kosten als auch die Flexibilität und den Komfort der Flottennutzung erheblich beeinflusst. Hinzu kommt der Sicherheitsaspekt: „Tankkarten bieten gegenüber der Zahlung mit Bargeld per se einen großen Sicherheitsvorteil. Neben klassischen PIN-Codes können Tankkartenanbieter aber noch weitergehendere Maßnahmen einsetzen, um die Sicherheit zu erhöhen. UTA Edenred setzt beispielsweise neben PINs und Kartenlimits zusätzliche Sicherheitsfeatures ein. Dazu zählen Transaction Notifications, die in Echtzeit über Kartentransaktionen informieren sowie UTA CardLock, ein Feature der UTA Edenred Drive App, mit dem UTA Karten nur für den Zeitraum der Nutzung freigeschaltet werden und ansonsten in einem gesperrten Modus verbleiben und damit Missbrauch einen Riegel vorschieben“, zeigt Tim Görts, Director General Mobility DACH & CEE bei UTA Edenred, auf.
Verwaltungsfunktionen
Moderne Tankkarten bieten weit mehr als nur eine praktische Möglichkeit zum Tanken und Laden: Sie verfügen über umfangreiche Verwaltungsfunktionen, die speziell auf die Bedürfnisse von Flottenbetrieben zugeschnitten sind. Diese Funktionen erleichtern die Steuerung und Kontrolle des Fuhrparks und tragen maßgeblich dazu bei, Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu steigern, wie Katharina Schmidt, Head of Consulting, Energy Transition, Arval Mobility Observatory und Mitglied der Geschäftsführung bei der Arval Deutschland GmbH, zeigt „Das detaillierte Reporting zu Betankungen und Ladevorgängen steht über unser digitales Reporting System My Arval 24/7 zur Verfügung. Dort können Unternehmen sämtliche Transaktionen transparent einsehen, auswerten und exportieren. Dies ermöglicht eine maximale Kontrolle und ein effizientes Fuhrparkmanagement.“ Die Transaktionen lassen sich so übersichtlich nach Ländern, Kennzeichen oder Kostenstellen sortieren, was eine maximale Übersichtlichkeit und einfache Nachverfolgung gewährleistet.

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Erweiterte Serviceangebote
Tankkarten eröffnen neben der reinen Abwicklung des Tankvorgangs aber noch Zugang zu einer Vielzahl fahrzeugnaher Services und Produkte, die den Arbeitsalltag von Dienstwagenfahrern und Flottenmanagern deutlich erleichtern. Über die Karten können nicht nur Kraft- und Schmierstoffe bezogen werden, sondern auch Frostschutzmittel oder Autopflegeprodukte. Benjamin Cordes, Head of Sales D-A-CH North bei DKV Mobility, fügt weitere Services hinzu: „Unsere Servicekarten sind echte Mobilitätslösungen: Sie ermöglichen nicht nur das Tanken und Laden, sondern auch die Abwicklung von Mautgebühren, Fahrzeugwäschen, Parkvorgängen und weiteren Mobilitätsdienstleistungen.“ Darüber hinaus bieten Tankkarten Komfortleistungen, die den Aufenthalt an der Tankstelle angenehmer gestalten – etwa den Zugang zu Kaffee und Snacks oder zu gepflegten Sanitäranlagen.
Hybride Tankkarten bieten für elektrifizierte Fahrzeugflotten zusätzliche Flexibilität. Sie können sowohl für herkömmliche als auch für elektrische Fahrzeuge genutzt werden, was sie besonders attraktiv für Mischflotten oder Unternehmen macht, die ihre Fahrzeugflotten schrittweise auf Elektromobilität umstellen. Joschi Jennermann, CEO Elli Mobility GmbH, erläutert hierzu: „Mit der Charge&Fuel Card erhalten Nutzer eine kombinierte Lösung für Strom- und Kraftstofftankvorgänge – inklusive Fahrzeugwäsche. Elli Fleet Charging richtet sich an Flotten mit vollelektrischen oder hybriden Fahrzeugen. Mit Elli Fleet Charging und Charge&Fuel adressieren wir heute unterschiedliche Kundengruppen. Unser Ziel ist es, beide Produktwelten Schritt für Schritt zu harmonisieren und so ein durchgängiges Ladeerlebnis für alle Dienstwagenflotten zu schaffen.“
Abrechnung
Ein weiterer Vorteil von Tankkarten ist die übersichtliche Abrechnung. Sämtliche Kosten werden direkt über die Karte mit dem Arbeitgeber abgerechnet, wobei alle Transaktionen erfasst werden – das ermöglicht eine detaillierte und nachvollziehbare Abrechnung. Tim Görts hierzu: „Alle Transaktionen werden zentral über UTA Edenred abgerechnet – transparent, übersichtlich und steuerkonform. Kunden erhalten eine monatliche Sammelabrechnung, die alle Tank- und Servicevorgänge enthält. Über das Online-Kundenportal stehen zusätzlich detaillierte Reports, Kostenanalysen und Exportfunktionen zur Verfügung.“ Alle Zahlungen sind somit vollständig nachvollziehbar: Unternehmen können Zahlungen in Echtzeit überprüfen, Auffälligkeiten sofort erkennen und Abläufe zentral steuern. Dies verschafft Flottenmanagern mehr Kontrolle und vereinfacht die Verwaltung der Flotte.
Darüber hinaus bestehen mögliche Schnittstellen zu bestehenden Fuhrparkmanagementsystemen, die es erlauben, die Funktionen der Tankkarte direkt in die firmeneigenen Systeme zu integrieren. „Größere Unternehmen können zudem davon profitieren, Shell Card Funktionen über Shell API direkt in eigene Systeme zu integrieren. Shell API bietet eine hochmoderne Möglichkeit zur Datenintegration, die Interaktionen zwischen Shell Systemen und eigenen Systemen in Nahezu-Echtzeit ermöglicht. Dadurch lassen sich Daten zusammenführen, Prozesse verschlanken oder automatisieren. Detaillierte Einblicke in die Shell Card Daten lassen Flottenbetreiber zudem Optimierungspotenziale schneller erkennen und so Kosten senken“, fasst Melanie Falkenstern zusammen. Dies erleichtert die Datenzusammenführung, vereinfacht Abläufe und automatisiert Prozesse.
Schließlich hat auch die Digitalisierung im Bereich der Tankkarten Einzug gehalten und bietet Unternehmen sowie ihren Mitarbeitenden zahlreiche Vorteile. Besonders wichtig sind dabei die verschiedenen Apps, die mit der Tankkarte verknüpft werden können, wie Dorothee Frigge, Expert Payment Authorisation bei DKV Mobility, erklärt: „Unsere Kunden schätzen die unkomplizierte und moderne Möglichkeit, Tank- und Ladevorgänge über ihr Smartphone abzuwickeln – ganz ohne physische Karte und Kassenterminal. Darüber hinaus entwickeln wir die digitalen Kartenfunktionen und die Nutzererfahrung in der DKV Mobility App kontinuierlich weiter, um unseren Kunden State-of-the-Art-Lösungen zu bieten. Eine vollständige Ablösung der physischen Tankkarte durch digitale Lösungen sehen wir auf absehbare Zeit jedoch nicht. Vielmehr verstehen wir digitale Angebote wie DKV App&Go als sinnvolle Ergänzung zur klassischen DKV Card.“
Herausforderungen
Die gesetzliche Verpflichtung zur Installation von Ladesäulen stellt einen bedeutenden Schritt hin zu nachhaltiger Mobilität dar. Dennoch bringt sie für Tankstellenbetreiber erhebliche Herausforderungen mit sich, sowohl technischer als auch wirtschaftlicher Natur. Ein zentrales Problem ist dabei die Infrastruktur: Zahlreiche Tankstellenstandorte benötigen neue Netzanschlüsse, die erst von den zuständigen örtlichen Netzbetreibern eingerichtet werden müssen. Michael Brell erklärt hierzu: „Mit unserer E-Mobilitätsmarke Aral pulse gehören wir bereits zu den größten Schnellladeanbietern in Deutschland. Wir haben mit Aral pulse inzwischen fast 3.800 Ladepunkte an über 500 Standorten am Netz und gehören damit zu den Vorreitern bei ultraschneller Ladeinfrastruktur. Gesetzliche Vorgaben zum weiteren Ausbau lehnen wir ab. Wir sollten uns auf Standorte konzentrieren, an denen wir das größte Potenzial für Nachfrage und Nutzung sehen. Und beim Ausbau bremst uns in erster Linie die in Deutschland überbordende Bürokratie. Wir könnten schon rund 1.000 Ladepunkte mehr am Netz haben, wenn Genehmigungs- und Netzanschlussprozesse schneller und einfacher wären. Unsere zentrale Forderung sind einheitliche Baugenehmigungsregelungen für Trafostationen in allen Bundesländern.“
Darüber hinaus ist die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Maßnahmen nicht überall gewährleistet, wie Marc-Manuel Simler erklärt: „Mit dem internationalen AVIA Marken-Launch AVIA VOLT und der Know-how Bündelung in einem eigenen Kompetenzzentrum der AVIA in München, schuf die AVIA Deutschland bereits in 2022 die Grundlage für zielgerichtete Investitionen in Ladeinfrastruktur. Das zwischenzeitlich gewonnene Know-how nutzen wir dafür, Ladeinfrastruktur in Deutschland sehr zielgerichtet und sinnvoll auszubauen. Im Falle gesetzlicher Verpflichtungen zur Installation von Ladesäulen an bestimmten Tankstellen bestünde die Herausforderung darin, eine durch den Gesetzgeber ausgelöste Fehlsteuerung von Ladesäulen-Investitionen zu minimieren.“ Besonders kleinere Tankstellen oder solche in weniger frequentierten Regionen könnten Schwierigkeiten haben, die finanziellen Belastungen zu tragen. Die Investitionen in die Ladeinfrastruktur müssen sich langfristig amortisieren, was in einigen Fällen aufgrund der geringen Nachfrage nach Schnellladestationen problematisch sein könnte.
Fazit
Tankkarten stellen eine effiziente Lösung für die Flottenverwaltung dar, da sie verschiedene Mobilitätsdienste bündeln und den administrativen Aufwand erheblich verringern. Sie ermöglichen das bargeldlose Bezahlen an Tankstellen und Ladestationen, schaffen Transparenz bei den Transaktionen und erleichtern die Kostenkontrolle. Unternehmen profitieren von einer zentralisierten Abrechnung sowie von digitalen Analyse- und Reportingfunktionen, die Optimierungspotenziale aufdecken und die Effizienz steigern.

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