Elektrifizierung und Innovation im Fokus

Interview mit Thomas Djuren, Geschäftsführer der Kia Deutschland GmbH

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Flottenmanagement: Herr Djuren, seit Juli 2021 sind Sie Geschäftsführer von Kia Deutschland und haben zudem in den vergangenen Monaten kommissarisch die Vertriebsaktivitäten geleitet. Welche Schwerpunktthemen hat Kia für 2025 festgelegt

Thomas Djuren: 2025 werden wir an 2024 anknüpfen. Wir befinden uns nach wie vor in einer Phase der Konsolidierung und Transition. Wie in dem Anfang 2021 im Zuge des Marken-Relaunchs vorgestellten „Plan S“ festgelegt, entwickelt sich Kia sukzessive vom Automobilhersteller zum Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen. Dabei stehen die Elektrifizierung unserer Modellpalette sowie der Ausbau des entsprechenden Ökosystems klar im Fokus.

Die stetig wachsende Zahl innovativer Elektrofahrzeuge wird auch dazu beitragen, unsere Position im Flottenbereich zu stärken. Unternehmen mit eigenem Fuhrpark sind verpflichtet, gewisse CO2-Richtlinien einzuhalten. Wir erwarten daher ab spätestens Mitte 2026 eine deutlich steigende Nachfrage und bereiten uns entsprechend darauf vor.

Zudem überprüfen wir derzeit unsere Rahmenabkommen und stellen diese neu auf. All diese Themen verantwortet seit dem 1. Januar Benedikt Bucher, der als Director Sales auch für das Thema Flotte zuständig ist.

Flottenmanagement: Bis 2030 plant die Kia Corporation, weltweit 1,26 Millionen Elektrofahrzeuge abzusetzen. Wie hat sich der Absatz von EV-Modellen bei Kia Deutschland entwickelt? Welche Ziele hat man sich für die kommenden Jahre gesetzt, und wie könnte sich das möglicherweise verzögerte „Verbrenner-Aus“ darauf auswirken

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Ausgabe 4/2025

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Thomas Djuren: Das europaweite Verkaufsverbot neuer Benzinund Dieselfahrzeuge soll 2035 in Kraft treten, und wir gehen derzeit nicht davon aus, dass die weiteren Beratungen etwas daran ändern werden. Für Kia steht die vollständige Elektrifizierung der Modellpalette unverändert im Mittelpunkt der Zukunftsstrategie. In Deutschland liegt der EV-Anteil an unseren Zulassungen bei 23 Prozent und damit mehr als fünf Prozent über dem Marktdurchschnitt. Wir sind jedoch auf alle Entwicklungen vorbereitet und können den Markt flexibel bedienen – auch mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, die in vielen Teilen der Welt noch lange das Straßenbild prägen werden. Die Fabriken werden derzeit für die parallele Produktion der verschiedenen Antriebsarten umgerüstet. Dies gilt auch für unser europäisches Werk im slowakischen Zilina, wo neben XCeed und Sportage demnächst auch der EV4 gefertigt wird. Er ist dann der erste Kia-Stromer aus europäischer Produktion. Unsere klare Ausrichtung bleibt die Elektrifizierung, was sich in unseren kommenden und bereits eingeführten Modellen widerspiegelt.

Flottenmanagement: Das Portfolio von Kia ist vielfältig und reicht vom Kleinstwagen bis zum siebensitzigen SUV und vom effizienten Benziner bis zum performanten Stromer. Welche Modelle sind Ihre Topseller im Flottengeschäft

Thomas Djuren: Unsere Topseller sind der Ceed und der Sportage, sowohl im Privat- als auch im Flottenbereich. Insbesondere im C-SUV-Segment besteht eine hohe Nachfrage, unabhängig von der Kundengruppe. Bei unseren Elektromodellen verzeichnen wir einen starken Anstieg. Das liegt neben den CO2-Richtlinien vor allem daran, dass wir inzwischen auch auf den Shoppinglisten jener Unternehmen vertreten sind, die sich einst ausschließlich auf deutsche beziehungsweise europäische Marken fokussiert haben, heute aber von unserer Innovationskraft insbesondere im Elektrobereich profitieren möchten. Flottenkunden erkennen unsere technologische Führungsposition insbesondere in Bezug auf wichtige Faktoren wie die Reichweite und Ladeperformance. Diese Aspekte sind sowohl für Firmenwagennutzer als auch für Privatkunden von großer Bedeutung. Und hier sind wir sehr gut aufgestellt.

Mit dem EV9 und dem EV6 bieten wir attraktive Fahrzeuge mit Schnellladetechnologie für höhere Managementebenen im User-Chooser-Bereich. Für die breite Flotte stellt der EV3 ein hervorragendes Gesamtpaket dar, das durch sein Innen raumkonzept, seine Größe, seinen Preis und seine Reichweite überzeugt. Ergänzt wird die Modellpalette zum Ende des Jahres um den Kia EV5, das Elektro-Pendant zum Kompakt-SUV Kia Sportage. Auch er wird sicherlich viele Flottenkunden begeistern.

Flottenmanagement: Im September wird Kia auf der IAA Mobility in München ein umfangreiches Spektrum an neuen Elektrofahrzeugen präsentieren. Könnten Sie möglicherweise bereits einige Details zu den Highlights verraten? Welche Bedeutung haben diese Modelle für Gewerbe- und Flottenkunden

Thomas Djuren: Besonders hervorheben möchte ich den Kia EV4, der im vierten Quartal dieses Jahres auf den deutschen Markt kommt. Mit ihm bieten wir erstmals eine Limousine und ein Schrägheckmodell mit Elektroantrieb an. Beide Karosserievarianten werden in München zu sehen sein. Die Limousine namens EV4 Fastback bietet mit über 600 Kilometern die größte Reichweite. Die Schrägheck-Variante liegt knapp darunter, hat jedoch vor allem für den deutschen Flottenmarkt die größere Relevanz.

Darüber hinaus wird auf der IAA auch der EV5 zu sehen sein. Er basiert, wie all unsere aktuellen EVs, auf einer dedizierten EV-Plattform – und nicht, wie bei anderen Herstellern, auf einer Verbrennerbasis. So müssen wir keine Kompromisse eingehen, sondern können das Beste aus beiden Welten vereinen. Ein weiteres Highlight für Flottenkunden sind unsere PBVs, die ebenfalls ausgestellt werden und eine wichtige Rolle neben unseren Pkw spielen.

Flottenmanagement: Auf „Flotte! Der Branchentreff“ 2025 hatten Fachbesucher die Möglichkeit, bereits zwei Vertreter der PBV-Modellreihen zu begutachten. Was verbirgt sich hinter dem Kürzel „PBV“? Mit welchen Highlights möchten die ersten Modelle dieses für Kia neuen Segments auch gewerbliche Kunden überzeugen

Thomas Djuren: Der Bereich der leichten Nutzfahrzeuge ist für uns besonders spannend, da wir auf einer grünen Wiese starten. Wir haben Mitarbeiter mit Nutzfahrzeughintergrund eingestellt, die uns und unsere Händler unterstützen. PBV steht für „Platform Beyond Vehicle“, also eine Plattform, die über das eigentliche Fahrzeug hinausgeht. Neben den vollelektrischen Fahrzeugen geht es dabei um ein komplettes Ökosystem von Lade- und Softwarelösungen bis zum Flottenmanagement.

Der PV5 ist unser erstes PBV-Serienmodell. Er wird in verschiedenen Karosserievarianten vom Siebensitzer bis zum Pritschenwagen erhältlich sein. Dabei orientieren sich die diversen Varianten klar an den Bedürfnissen unserer Kunden. Wir haben zahlreiche Gespräche in Korea und in unserer Europazentrale geführt, um ihre Anforderungen in unser Konzept einfließen zu lassen. Das Interesse an unserem Fahrzeug wächst, wie auf „Flotte! Der Branchentreff“ und der ISH, der weltweit führenden Messe im Bereich Sanitär, Heizung und Klima im März in Frankfurt, deutlich wurde. Zudem sind die Fahrzeuge von Grund auf als Elektrofahrzeuge konzipiert, was uns Vorteile in Bezug auf Beladungshöhe, Raumangebot und Gesamtkonzept gegenüber den Wettbewerbern verschafft, deren leichte Elektro-Nutzfahrzeuge meist auf Verbrennerplattformen stehen.

Beim PV5 können die Kunden zwischen verschiedenen Varianten sowie zwei Höhen und zwei Längen wählen. Die Cargo-Variante vertreiben wir über ein spezielles Händlernetz mit etwa 100 Stützpunkten bis Ende 2025, planen jedoch mittelfristig mit rund 180 Standorten, da Flotten- und Gewerbekunden andere Anforderungen an Fahrzeuge und Service haben als Pkw-Kunden. Zudem verfolgen wir einen anderen Ansatz beim Umbau: Wir liefern teilfertige Fahrzeuge aus, sodass nur das verbaut wird, was tatsächlich benötigt wird, und nichts, was später entfernt werden muss. Nach dem PV5 folgen 2027 der PV7 und 2029 der PV9.

Flottenmanagement: Für das Modelljahr 2026 wurde bereits ein umfassend überarbeiteter Sportage angekündigt. Worauf können sich die Kunden beim Sportage des Modelljahres 2026 freuen? Welche Antriebsvarianten werden zur Verfügung stehen

Thomas Djuren: Der frisch überarbeitete Sportage steht bereits in den Startlöchern und wird für uns eine wichtige Rolle im Flottenbereich spielen. Wir bieten im neuen Sportage eine breite Antriebsvielfalt mit einem umfangreichen, auch teilelektrifizierten Motorenprogramm und einem Leistungsspektrum von 136 bis 239 PS. Das Fahrzeug wurde zudem innen und außen grundlegend überarbeitet. Zu den Neuerungen gehören ein neues Infotainmentsystem samt einer Fülle neuer Angebote vom KI-Assistenten bis zum In-Car-Payment, neue Hightech-Elemente wie digitaler Autoschlüssel oder Head-up-Display und erweiterte Assistenzfunktionen. Gemäß unserer Design-Philosophie „Opposites United“ trägt nun auch der Sportage die neue Starmap-Lichtgrafik, die ihn sofort als Kia erkennbar macht. Wichtig zu wissen für Flottenkunden ist, dass wir weiterhin Allradantrieb und Diesel anbieten.

Flottenmanagement: E-Fahrzeuge sind für viele Unternehmen nach wie vor Neuland. Wie kann Kia Unternehmen auf ihrem Weg zur Elektromobilität unterstützen? Welche zusätzlichen Dienstleistungen bieten Sie über die Fahrzeuge hinaus an

Thomas Djuren: Wir investieren intensiv in unser Händlernetz, insbesondere in die Schulung der Verkäufer im Bereich Elektromobilität. Dabei unterstützt uns unser Partner e-mobilio, der sowohl Kunden als auch dem Handel bei Fragen zu Reichweite, Ladegeschwindigkeit, Ladepunkten sowie Themen wie Wallbox und Photovoltaik zur Seite steht. Gemeinsam mit e-mobilio und unserem Händlernetz entwickeln wir ein umfassendes Ökosystem für Elektrofahrer. Zudem bieten wir mit Kia Charge Zugang zu unserem schnell wachsenden Ladenetzwerk mit derzeit 974.000 Ladepunkten in Europa, davon etwa 180.000 in Deutschland. Besonders interessant ist der Advanced-Tarif, der vollständige Preistransparenz bietet, da wir einen fixen Preis pro Kilowattstunde an allen öffentlichen Ladestationen je nach Ladegeschwindigkeit anbieten. Für Kunden, die häufig bei IONITY oder Aral pulse laden, könnten unsere optionalen Pakete mit vergünstigten Ladestromtarifen von Interesse sein.

Flottenmanagement: Ein erfolgreiches Flottengeschäft hängt heute nicht nur von der Modellpalette ab. Ebenso wichtig sind der Aufbau und die Pflege von Beziehungen zu Flottenkunden sowie ein durchdachtes Rahmenprogramm in den Bereichen Full-Service-Leasing, Garantiebedingungen und Finanzdienstleistungen. Welche spezifischen Angebote hat Kia in diesen Bereichen von Haus aus

Thomas Djuren: Im Bereich Leasingfinanzierung bieten wir über unsere Captive, die Hyundai Capital Bank Europe, und im Full-Service-Leasing über Allane alles, was Flottenkunden benötigen: Wartung, Verschleiß, Reifen, GEZ, Tankkarten und Schadenmanagement. Zudem arbeiten wir mit anderen Leasinggesellschaften wie Deutsche Leasing und ARVAL zusammen, um die Anforderungen und Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich zu erfüllen.

Ein zentrales Thema für Flottenkunden ist die Total Cost of Ownership (TCO). Mit unserer 7-Jahres-Garantie und den Verbrauchswerten zur Berechnung der Energiekosten bieten wir ein attraktives Paket. Aktuell verfügen wir über ein Händlernetz mit etwa 300 Standorten, das bis 2028 auf 380 Standorte erweitert werden soll, um eine Marktabdeckung von nahezu 90 Prozent zu erreichen.

Im Vergleich zu anderen Herstellern sind wir gut positioniert. Zudem streben wir im Servicenetzwerk, insbesondere bei leichten Nutzfahrzeugen, eine höhere Serviceabdeckung an.

Flottenmanagement: Bei Unternehmen und Dienstwagennutzern wird der Ruf nach mehr Flexibilität und digitalen Angeboten immer lauter. Welche Lösungen bietet Kia in diesen Bereichen, und wo sehen Sie die zukünftige Entwicklung

Thomas Djuren: Mit Kia Flex hatten wir ein erfolgreiches Abo-Modell, das vor allem elektrobegeisterte Neukunden ansprach. Der Fokus lag auf Elektromobilität, Verbrenner wurden kaum nachgefragt. Unser neues Konzept, Kia Drive, basiert auf einem Vermietungsansatz, den wir bereits bei 100 Betrieben etabliert haben. Wir planen, dieses Konzept flächendeckend auszubauen und ein umfassendes Angebot von Kurzzeit- bis Langzeitmieten bereitzustellen. Die Langzeitmiete über Kia Drive wird das Abo-Modell ersetzen, da die Laufzeiten meist zwischen 12 und 18 Monaten liegen.

Unsere vernetzten Fahrzeuge sind ein zentraler Bestandteil der Digitalisierung und bieten ein attraktives Angebot entlang der gesamten Customer Journey, die über den Fahrzeugerwerb hinausgeht. Über den Kia Connect Store können Kunden ihr Fahrzeug nach Bedarf individualisieren. In Zusammenarbeit mit Geotab werden wir künftig eine Flottenmanagementlösung anbieten, die speziell für den PBV-Bereich entwickelt wurde und Fuhrparks eine effiziente Fahrzeugverwaltung ermöglicht. Mit Connected Cars können der Status jedes Fahrzeugs überwacht und Probleme frühzeitig erkannt werden, was die Wartung erleichtert. Zudem lassen sich Verbrauchsdaten und Fahrverhalten analysieren, um die Transparenz in der Flotte zu erhöhen. Ein weiterer Vorteil der Kooperation mit Geotab ist die markenübergreifende Nutzung, sodass Flottenverantwortliche ein einheitliches System für verschiedene Fahrzeughersteller verwenden können.

 

 

 

 

 

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