Fahrzeugüberführung

Wenn in der Flotte Neu- oder Gebrauchtwagen eingegliedert werden, können sich diese kilometerweit vom Zielort entfernt befinden, beispielsweise bei der Abholung eines Fahrzeugs im Werk des Herstellers oder beim Autohaus. Hinzu kommt die Überführung eines Fahrzeugs zu einem anderen Standort innerhalb einer Firmengruppe. Für den Transport der Fahrzeuge stehen grundsätzlich zwei Optionen zur Verfügung:

Transport auf eigener Achse

Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren können problemlos auf eigener Achse überführt werden, wenn der Kilometerstand keine Rolle spielt. Bei Elektrofahrzeugen hingegen muss die eingeschränkte Reichweite berücksichtigt werden, was eine sorgfältige Planung erfordert. Das Fahrzeug sollte für die Fahrt und die anschließende Übergabe möglichst vollgeladen sein, um Termindruck und Zeitstress zu minimieren. Fragen wie die Position von Ladesäulen entlang der Route, die Dauer des Nachladens und die verfügbaren Bezahlsysteme müssen im Voraus geklärt werden. Trotz der gut ausgebauten Ladeinfrastruktur in Deutschland kann die Überführung von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) aufgrund der Ladezeiten etwas länger dauern. Wasserstofffahrzeuge stellen eine größere Herausforderung dar, da es kein flächendeckendes Tankstellennetz gibt. Das Fahrzeug selbst sollte sich selbstverständlich in einem verkehrssicheren Zustand befinden und über einen gültigen TÜV verfügen. Für den Transport reicht ein Kurzzeitkennzeichen aus.

Transport auf fremder Achse

Die Überführung auf fremder Achse bietet den Vorteil, dass der Kilometerzähler des Fahrzeugs nicht belastet wird. Für den Transport kommen speziell konzipierte Anhänger, Autotransporter und Lkw zum Einsatz. Eine Zulassung ist nicht erforderlich, solange das Fahrzeug rollfähig ist. Eine reibungslose Kommunikation ist in jedem Fall entscheidend für eine erfolgreiche Überführung. Informationen zu Abholund Anlieferort, vollständige Fahrzeugdaten, die Benennung eines Ansprechpartners vor Ort sowie die Definition klarer Abholund Anlieferfenster sind notwendig. Zudem muss die Erreichbarkeit bei Rückfragen sichergestellt sein.

Spezialisierte Dienstleister

Die Fahrzeugüberführung erfordert Zeit und Ressourcen, insbesondere die Organisation des Transports ganzer (Teil-)Flotten stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Für Fuhrparkleiter und zukünftige Fahrer ist es daher sinnvoller, diese Aufgabe an spezialisierte Unternehmen mit geschultem Personal zu delegieren. Diese Unternehmen sind auf die Überführung von Fahrzeugen aller Art und mit unterschiedlichen Antriebsarten spezialisiert, sei es ein einzelnes Fahrzeug oder ein Großauftrag. Sie übernehmen sämtliche Schritte, von der Abholung bis zum Übergabeprotokoll, und gewährleisten eine pünktliche Abholung sowie eine termingerechte Überführung. Vor der Überführung wird der Zustand des Fahrzeugs sorgfältig geprüft und im Übergabeprotokoll dokumentiert. Darüber hinaus kann das Portfolio zusätzliche Dienstleistungen rund um die Überführung umfassen, wie die Zulassung inklusive Kennzeichen und Plaketten sowie die treuhändische Verwahrung von Fahrzeugdokumenten.

Der Transport auf fremder Achse, zusammen mit anderen Fahrzeugen, stellt dabei die kostengünstigere Variante dar, kann jedoch etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Fuhrparkverantwortliche sollten daher stets Dringlichkeit und Kosten gegeneinander abwägen, wenn sie ihre Fahrzeuge nicht selbst überführen.