Der Markt bewegt sich
Ein neues Jahr ist angebrochen und ein weiteres Mal gibt es neue Regelungen, die auch den Bereich der betrieblichen Mobilität treffen. Strengere CO2-Grenzwerte und auch die Ausweitung der Nachhaltigkeitsberichterstattung sind Themen, die zwar nicht direkt eine Fahrzeugflotte betreffen, aber zu Veränderungen in der Fuhrpark-Policy führen. Hinzu kommen Unsicherheiten aufgrund einer kriselnden Wirtschaft und der unklaren politischen Ausrichtung, denn durch das vorzeitige Ende der Ampelregierung bleiben die geplanten E-Auto-Förderungen vorerst aus. Bereits im vergangenen Jahr ist die daraus folgende Zurückhaltung nicht ohne Spuren zu hinterlassen am Flottenmarkt vorbeigegangen: Der Markt verlor 6,66 Prozent an Volumen und das nahezu über alle Antriebsarten hinweg. Wie sich die einzelnen Hersteller im vergangenen Jahr bei den gewerblichen Kunden geschlagen haben, erläutert Flottenmanagement in seiner Jahresbilanz.

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Bereits in unserer Halbjahresbilanz („Kompakte Topseller“, Flottenmanagement 4/2024, S. 16 ff.) haben wir davon gesprochen, dass Unternehmensflotten erstmals seit Langem nicht mehr einer der Wachstumstreiber der Automobilbranche sind. In einigen Fällen führt die gesunkene Nachfrage bei den gewerblichen Kunden sogar dazu, dass der Gesamtabsatz einer Marke trotz positiver Absatzzahlen in anderen Kanälen deutlich geschmälert wird. Das Ergebnis: Auch die Gesamtsumme der Neuzulassungen bleibt mit einem Minus von 0,95 Prozent hinter dem Ergebnis von 2023 zurück. Laut dem Marktforschungsunternehmen DATAFORCE bewegt sich der deutsche Pkw-Markt mit 2,817 Millionen Neuzulassungen noch immer weit unter seinem langjährigen Durchschnitt. Bei den Marktsegmenten gab es eine deutliche Verschiebung von den nachfragegetriebenen Kanälen Privat (-2,1 Prozent) und relevantem Flottenmarkt (-6,7 Prozent) hin zu den taktischen Zulassungen auf Autovermieter (+2,7 Prozent), Fahrzeughandel (+9,2 Prozent) und Fahrzeugbau (+4,4 Prozent). Auch wenn das stark von den jeweiligen Ausgangsniveaus geprägt ist – kaum taktische Zulassungen während des Halbleitermangels, Nachholeffekte im Flottenmarkt 2023 –, so zeigt sich doch, dass die Pkw-Nachfrage durch die schwache Wirtschaftslage, die allgemeine Verunsicherung sowie auch die hohen Neuwagenpreise stark beeinträchtigt ist. „Abgesehen vom erwartbaren Einbruch bei den privaten Elektrozulassungen hat der Pkw-Markt im Dezember recht ordentlich abgeschnitten. Die schwache Gesamtjahresbilanz konnte der letzte Monat jedoch auch nicht herausreißen. 2025 werden die Herausforderungen für die Automobilindustrie noch größer, da deutlich mehr Elektrofahrzeuge verkauft werden müssen. Immerhin gibt es leichte Verbesserungen bei den wirtschaftlichen Parametern und die Kundschaft kann sich über Preissenkungen und neue kleine und kompakte Stromer freuen“, gibt Benjamin Kibies, Senior Automotive Analyst bei DATAFORCE, zu verstehen.
Vergleich zum Gesamtmarkt
Mit einem Minus von lediglich 0,95 Prozent oder 27.144 Einheiten blieb die Zahl der Neuzulassungen im Gesamtmarkt im Vergleich zu 2023 relativ stabil. Verglichen mit einem Minus von 6,66 Prozent beziehungsweise 65.066 Einheiten bei den echten gewerblichen Neuzulassungen, könnte man sogar von einer glimpflichen Bilanz für das Jahr 2024 sprechen. Doch was waren die Auslöser für den Einbruch des Flottenmarktes? Schaut man sich die Statistiken zu den Antriebsarten an, waren Elektroautos die großen Verlierer: Ein Minus von 17,9 Prozent bei den reinelektrischen Fahrzeugen wird hier seitens DATAFORCE im Flottenbereich angegeben. Dieses Volumen entspricht ungefähr der Hälfte der Rückgänge bei den Neuzulassungen im relevanten Flottenmarkt. Grund hierfür könnte die scheinbar verschwundene Euphorie gegenüber der neuen Alternative sein, die im letzten Jahr auch in den Fuhrparks zu spüren war. Als zusätzlicher Dämpfer kommt nun hinzu, dass das vorzeitige Ende der Ampelregierung eine Nichtumsetzung der geplanten E-Auto-Förderungen bedeutet hatte. Die Erhöhung des Bruttolistenpreises auf 95.000 Euro für den geldwerten Vorteil sowie die angekündigte Sonderabschreibung bleiben vorerst aus. Nicht zuletzt hatten auch die ab November 2024 eingeführten Strafzölle der EU auf chinesische Elektroautos einen dämpfenden Effekt auf den Absatz der Stromer. Infolgedessen stagnierten die Marktanteile der Chinesen auf dem Niveau von 2023. Doch ob das so bleiben wird, ist fraglich. Schließlich passen bereits erste Hersteller ihre Strategie an – BYD setzt beispielsweise voll auf „local-for-local“ und will ab 2026 in der Türkei produzieren, um so die Zölle zu umgehen. Leapmotor hingegen produziert im Joint Venture mit Stellantis bereits jetzt in Polen. Die Rückschläge könnten also eher temporär sein.
Ein erster Blick in Tabelle 1 (Pkw-Neuzulassungen nach Herstellern [jeweils Januar bis Dezember 2023/2024]) zeigt bereits große Unterschiede bei der Performance deutscher Marken und insbesondere der Importmarken zwischen Gesamtmarkt und Flottenmarkt. Während die deutschen Marken in der Gesamtsumme der Neuzulassungen ein Minus von 4,63 Prozent verkraften müssen, umgerechnet ein Rückgang um 75.651 Einheiten, verzeichnen die Importmarken ein sattes Plus von 6,72 Prozent (ein Plus um 76.132 Einheiten). Von dieser positiven Bilanz der Importeure ist jedoch mit Blick auf die Zahlen bei den echten gewerblichen Zulassungen nichts mehr zu spüren: Hier müssen die Importmarken ein Minus von 0,11 Prozent hinnehmen. Jedoch kann man die Einbußen von lediglich 350 Neuzulassungen auf Importeurseite, verglichen mit einem Rückgang um 54.364 Einheiten (-8,55 Prozent) bei den deutschen Marken, sicherlich leichter verkraften.
Deutsche Hersteller
Wenn man sich die Jahresergebnisse der deutschen Hersteller im Flottenmarkt etwas genauer anschaut, ergibt sich für das Gros der Volumenmarken ein Minus. Die einzigen positiven Ausreißer bilden BMW (5,44 Prozent), Opel (13,77 Prozent) und Porsche (3,76 Prozent). Erstaunlich ist, dass sich diese drei Marken bereits im ersten Halbjahr 2024 über deutliche Zuwächse freuen durften. Einzig Volkswagen, die im ersten Halbjahr noch ein Plus von 3,64 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichneten, konnten diese Performance auf dem Flottenmarkt nicht bis zum Jahresende halten. Am Ende müssen die Wolfsburger ein Minus von 4,29 Prozent (–8.555 Einheiten) für das Jahr 2024 im Bereich der echten gewerblichen Zulassungen verbuchen. Dies fällt vielleicht auch gar nicht so schwer, wenn man im Gesamtmarkt ein Plus von 3,43 Prozent verzeichnen konnte, was umgerechnet zusätzliche 17.799 Neuzulassungen gegenüber 2023 entspricht.
Unterm Strich verzeichnen die deutschen Hersteller im relevanten Flottenmarkt ein Minus von 8,55 Prozent. Umgerechnet sind das 54.364 Neuzulassungen weniger als im Jahr 2023. Im Ranking der deutschen Hersteller, bezogen auf die echten gewerblichen Zulassungen, ergab sich somit folgendes Bild: Unangefochten auf Platz eins bleibt die Marke Volkswagen, die mehr als ein Fünftel (20,95 Prozent) aller echten gewerblichen Neuzulassungen des Jahres 2024 für sich verbuchen kann. Mit etwas größerem Abstand folgen gleich drei deutsche Premiumhersteller den Wolfsburgern: Mit 102.524 echten gewerblichen Neuzulassungen sichert sich MercedesBenz wiederholt den zweiten Platz. Durch das Plus von 5,44 Prozent schiebt sich BMW wieder vor Audi auf Platz drei und verweist die Ingolstädter auf den vierten Platz. Opel schließt mit einem Plus von 13,77 Prozent (7.581 Einheiten) derweil auf Audi auf und erhöht zudem den Abstand zu Ford. Auch Porsche nutzt die Gunst der Stunde und schiebt sich mit einem Plus von 3,76 Prozent vor MINI auf Platz sieben.

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Ausgabe 1/2025

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Importmarken
Auch wenn das Ranking der deutschen Hersteller im vergangenen Jahr etwas durchmischt wurde, gibt es schon fast traditionell bei den Importmarken mehr Bewegung: Dies beginnt bereits ab Platz drei: Volvo katapultierte sich mit einem deutlichen Plus von 41,92 Prozent vom siebten auf den dritten Platz. Dies ist umso bemerkenswerter, da der ehemals Drittplatzierte, Toyota, ebenso ein Plus von 16,53 Prozent im Flottenbereich verbuchen konnte. Jedoch reicht dies nur für den vierten Rang im Importeursranking im Jahr 2024. An der Spitze das fast schon gewohnte Bild: Mit 101.223 gewerblichen Neuzulassungen bleibt ŠKODA souverän an der Spitze der Importeure und kann seinen Abstand auf die spanischen Konzernschwestern – SEAT und CUPRA – mit einem Plus von 10,34 Prozent ausbauen. Mit dem Überschreiten der 100.000er Marke bei den gewerblichen Neuzulassungen schaffen es die Tschechen, sich auf Platz drei des Gesamtmarkenrankings zu schieben. Selbst der zweite Platz von Mercedes-Benz mit 102.524 gewerblichen Neuzulassungen scheint nicht mehr unerreichbar – es fehlen nur 1.301 Einheiten, um gleichzuziehen.
Lässt man den Blick etwas heruntergleiten in der Tabelle, entdeckt man auf Platz sieben Peugeot: Mit einem Plus von fast 38 Prozent (37,96 Prozent) konnte die französische Marke mit dem Löwenkopf 15.583 echte gewerbliche Neuzulassungen im vergangenen Jahr für sich verbuchen. Auch Mitsubishi verzeichnet einen deutlichen Zuwachs bei den gewerblichen Abnehmern und landet mit einem Plus von 35,04 Prozent, umgerechnet 953 zusätzlichen gewerblichen Neuzulassungen im Vergleich zu 2023, auf Platz 14. Dies ist umso erstaunlicher, da eines der beliebtesten Modelle, der Outlander, im vergangenen Jahr nicht bestellbar war. Die Bestellbücher für den neuen Mitsubishi Outlander, der ausschließlich als Plug-in-Hybrid angeboten wird, sind seit Anfang 2025 geöffnet. Der elektrifizierte Antriebsstrang des neuen Outlanders leistet insgesamt 225 kW (306 PS) und wird von einer Batterie mit einer Bruttokapazität von 22,7 kWh unterstützt, die dank einer Wärmepumpe und eines neuen Kühlsystems für das Batteriepaket eine Reichweite von bis zu 85 Kilometern ermöglichen soll. Damit sind eigentlich gute Voraussetzungen geschaffen worden, um an die Erfolgsgeschichte des Outlanders als eines der erfolgreichsten Plug-in-Hybrid-SUV anzuknüpfen. Daneben werden die Japaner zwei neue Modelle im C-Segment einführen, deren Spezifikationen und Namen noch nicht bekannt gegeben wurden.
Noch ein kleiner Exkurs zu den deutlichen Gewinnern im Ranking der Importeure: Mit einem Plus von über 79,05 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist BYD der Gewinner, wenn es um die prozentualen Zuwächse geht. Mit der Fokussierung auf Elektrifizierung trifft die Marke, die jahrelang basierend auf dem Akronym den Marketingslogan „Build Your Dreams“ (englisch für „Bau dir deine Träume“) verwendete, den Zeitgeist im Fuhrpark. Das Potenzial der chinesischen Marke ist riesig, auch wenn man dies an den Zulassungszahlen von 2.891 Einheiten im Gesamtmarkt beziehungsweise 795 Einheiten an gewerbliche Kunden in Deutschland nicht unbedingt merkt. Wirft man hingegen einen Blick auf den weltweiten Fahrzeugabsatz 2024, erkennt man dieses Potenzial sofort: Im Vergleich zu 2023 verzeichnete BYD ein Plus von 41,3 Prozent auf sagenhafte 4,272 Millionen Fahrzeuge.
Konzernranking
Auch 2024 bleibt der Volkswagen Konzern der eindeutige Marktführer im deutschen Flottenmarkt: Mehr als 46,36 Prozent aller verkauften Fahrzeuge entfielen hier auf die Marken Volkswagen, Audi, Bentley, Lamborghini, MAN, Porsche, ŠKODA und SEAT/CUPRA. Mit 422.639 Einheiten verfehlte der Volkswagen Konzern zwar das Ergebnis aus dem vergangenen Jahr (445.057 Einheiten), aber einige der Top-10-Flottenbestseller (VW Passat, VW Tiguan, CUPRA/SEAT Leon) haben 2024 eine Frischzellenkur erhalten und konnten daher nicht ihr volles Potenzial entfallen. Daneben wird 2025 sicherlich Audi mit der größten Modelloffensive, welche die Ingolstädter je in ihrer Geschichte hatten, wieder einige Flotten für die Marke mit den vier Ringen begeistern können. Mit der Einführung der neuen A5-Baureihe, als Nachfolger des Audi A4, und des batterieelektrischen A6 Avant e-tron sind die besten Voraussetzungen hierfür geschaffen worden. Um Platz zwei des Konzernrankings hat sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe entwickelt: Während die BMW Group (104.911 Einheiten) mit ihren Zuwächsen an Mercedes-Benz und smart (gemeinsam 104.454 Einheiten) bei den echten gewerblichen Zulassungen vorbeizieht, rückt man bei Stellantis immer dichter heran an die 100.000er-Marke (91.924 Einheiten) bei den echten gewerblichen Zulassungen. Der Konzern mit Sitz in den Niederlanden und seiner schieren Vielfalt an Marken könnte 2025 bei gleichbleibenden Zuwächsen seiner Volumenmarken (Opel und Peugeot) diese Marke bereits überschreiten. Der erste rein aus Importeuren bestehende Konzern – Hyundai Motor Group mit den Marken Genesis, Hyundai und Kia – nutzt die Gunst der Stunde und zieht mit einem Konzernergebnis von 35.723 Einheiten bei den Flottenkunden an Ford (2024: 35.562 Einheiten) im Ranking vorbei und holt sich den fünften Rang in dieser Wertung.
Topseller
Die 30 wichtigsten Modelle im deutschen Flottenmarkt sorgen 2024 für mehr als 50 Prozent (53,03 Prozent) der Gesamtverkäufe in diesem Marktsegment. Ein guter Grund, genauer hinzusehen (Tabelle 2). Bemerkenswert: Mit dem VW Golf schaffen es die Wolfsburger nicht nur, in den Gesamtneuzulassungen die Marke von 100.000 (2024: 100.183 Einheiten) zu knacken, sondern im Vergleich zu 2023 (81.117 Einheiten) um 23,50 Prozent zuzulegen. Trotz eines Anteils der gewerblichen Neuzulassungen an den Gesamtneuzulassungen von nur 38,77 Prozent schafft es das kompakte Erfolgsmodell auf den ersten Platz. Viel besser konnten die Wolfsburger diese Erfolge nicht timen, denn 2024 feierte der Golf sein 50-jähriges Produktionsjubiläum. Auf den zweiten Platz folgt ein weiterer Vertreter der Kompaktklasse: der ŠKODA Octavia. Bei einem Anteil von 71,15 Prozent der gewerblichen Neuzulassungen kann man bei dem Tschechen ohne Zweifel von einem Modell sprechen, das die Anforderungen und Bedürfnisse von Flottenkunden bestens kennt. Auch ist er mit 36.157 echten gewerblichen Neuzulassungen in 2024 noch in Schlagdistanz zum Volkswagen Golf: Mit den Bestellstarts des Octavia RS im Sommer 2024 und der neuen 2,0 TSI mit 150 kW (204 PS) Antriebsvariante mit DSG sowie Allradantrieb Mitte Januar 2025 bestehen zumindest gute Chancen, sich den Platz an der Sonne bei den Flotten-Topsellern zurückzuerobern. Aber halt: Platz drei belegt ein weiterer guter Bekannter, wenn es um die Topplatzierung in dieser Wertung geht – der VW Passat (28.099 Einheiten). Über Jahre hinweg gab es kein Vorbeikommen an der Mittelklasse aus Wolfsburg, zumindest nicht, wenn es um die Bestückung von Fuhrparks ging. Jedoch muss sich dieser nun mit der Bronzemedaille begnügen. Es bleibt also spannend, wie sich dieser Schlagabtausch an der Spitze der Topseller 2025 entwickelt. Wenngleich Opel Astra (Platz 4, 26.972 Einheiten) und VW Tiguan (Platz 5, 25.474 Einheiten) nur auf den richtigen Moment zu warten scheinen, um einen Platz auf dem Treppchen einzunehmen.
Dass es Bewegung im Ranking der Flotten-Topseller gibt, ist nicht ungewöhnlich. Jedoch ist die Vielzahl an großen Sprüngen bei der Platzierung zumindest eine Erwähnung wert: Den größten Sprung machte der ŠKODA Enyaq von Platz 29 auf 9. Doch der Elektrobestseller bei den gewerblichen Kunden erhält in diesem Jahr sein erstes großes Facelift und bekommt mit dem Elroq Konkurrenz aus dem eigenen Haus. Ob er den neunten Platz halten kann, bleibt also abzuwarten. Einen mächtigen Sprung machte auch der BMW 5er sowie seine batterieelektrische Variante, der i5, und verbessert sich um 17 Plätze auf den 13. Platz. Der höchste Neueinsteiger bei den Topsellern in der Flotte ist der VW Transporter auf Platz 15.
Unterm Strich sind beim Ranking der Topseller die ersten Plätze in der Hand des Volkswagen Konzerns, auch stellt er insgesamt wieder mehr als die Hälfte (17 Modelle) der 30 beliebtesten Modelle in der Flotte. Mit dem fünften Platz des VW Tiguan rangiert nicht wirklich überraschend ein SUV-Modell im Ranking der FlottenTopseller. Längst haben SUV das Nischendasein in den deutschen Fuhrparks verlassen und entwickeln sich auch hier zu einem unaufhaltbaren Trend: Allein zehn Modelle der Top 30 entfallen auf dieses Segment. Bezieht man hingegen die prozentualen Anteile der gewerblichen Zulassungen an den Gesamtzulassungen ein, ergibt sich ein erstaunliches Bild: Modelle aus der Kompakt- und Mittelklasse, die insbesondere bei Dienstwagennutzern aufgrund hoher Laufleistungen Anklang finden und dementsprechend mit einem gewissen Fokus auf den Flottenbereich entwickelt werden, prägen die Topseller in der Flotte. Gleich 20 Modelle entstammen diesen beiden Segmenten.
Topseller der Importeure
Mehr als 70 Prozent (72,20 Prozent) aller an Gewerbekunden verkauften Importfahrzeuge entfallen auf die Top-30-Importmodelle aus dem Flottenbereich (Tabelle 3). Der ŠKODA Octavia sichert sich mit 36.157 Einheiten in der Kundengruppe auch im vergangenen Jahr den Platz an der Sonne, und dies nicht zu Unrecht, denn den Octavia wie auch seinen großen Bruder – den Superb – kann man gut und gerne als perfekt auf den Flottenmarkt abgestimmt bezeichnen. Dies belegen auch die Anteile der Gewerbeverkäufe an den Gesamtverkäufen: 71,15 Prozent beim Octavia und 66,66 Prozent beim Superb sprechen eine deutliche Sprache; kein anderes Modell der beiden Topseller-Rankings bietet einen höheren Anteil. Auf dem zweiten Platz landet aber nicht die tschechische Mittelklasse in Form des Superb, sondern der ŠKODA Enyaq. Mit einem Anteil von 65,85 Prozent kann man auch bei dem batterieelektrischen Mittelklasse-SUV sehr wohl von einem bestens abgestimmten Fahrzeug auf die Bedürfnisse und Wünsche der Flottenkunden sprechen. Der dritte Platz geht ebenfalls an einen Importeur aus dem Volkswagen Konzern: den Leon, der sowohl bei SEAT wie auch dem Challenger-Brand CUPRA im Modellportfolio zu finden ist.
Auch wenn die Durchdringung der Elektromobilität im vergangenen Jahr etwas ins Stocken geriet, sind elektrifizierte Fahrzeuge insbesondere in großen Unternehmen gefragt. Das belegen speziell die Topseller der Importeure: Gleich sieben Modelle der Top Ten waren im vergangenen Jahr als Plug-in-Hybrid oder als batterieelektrisches Fahrzeug erhältlich. Mit den höchsten Neueinsteigern auf Platz 19 – dem Peugeot 208 – und auf Platz 20 – dem Peugeot 308 – sind auch zwei Modelle vertreten, die es neben den Varianten mit Verbrennungsmotor auch als batterieelektrisches Pendant gibt. Gleichermaßen zeigen alle Neueinsteiger – mit Ausnahme des Mitsubishi Space Star auf Platz 30 – bei den Topsellern der Importeure, dass eine elektrifizierte Variante ein Muss im Flottenjahr 2024 war.
Ausblick 2025
Aufgrund der zum Jahresbeginn 2025 in Kraft getretenen strengeren CO2-Grenzwerte und der Ausweitung der Nachhaltigkeitsberichterstattung auf kleinere Unternehmen müssen sich Flotten weiterhin mit dem Thema Elektromobilität auseinandersetzen. Auch auf Herstellerseite ist man ab diesem Jahr deutlicher im Zugzwang: Die Emissionsziele der EU sehen einen Flottenausstoß von 93,6 g/km CO2 (bis einschließlich 2024: 116 g/km CO2) für Pkw vor und für leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen 154 g/km (bis einschließlich 2024: 185 g/km CO2). Die Überschreitung von CO2-Grenzwerten kann zu erheblichen Geldstrafen führen: 95 Euro multipliziert mit der CO2-Überschreitung in g/km und dem Zulassungsvolumen. Dies würde (Stand heute) für große OEM-Konzerne zu Strafen in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro führen. Daher ist davon auszugehen, dass Hersteller, egal welche individuelle Strategie sie verfolgen, immer stärker ihre Fahrzeuge elektrifizieren werden. DATAFORCE gibt für die insgesamt 154 Neuerscheinungen von Modellen im Jahr 2025 an, dass 109 batterieelektrisch unterwegs sein werden und 20 als Plug-in-Hybrid. Damit wären 83,77 Prozent aller neu auf den Markt gebrachten Modelle 2025 mit Stecker unterwegs – das ist ein klares Signal, wohin die Reise der Hersteller geht. Auch sind diese für Dienstwagenberechtigte besonders attraktiv, denn immerhin bleibt die 0,25beziehungsweise 0,5-Prozent-Versteuerung für die Privatnutzung bestehen. Es bleibt also spannend.

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