Bedarfsorientierte Lösungen für den Kunden

Interview mit Michael Hohn (Director Fleet Management Europe und Geschäftsführer), Michelle Marker-Marques (Sales Managerin Fleet Management und Prokuristin) und Yannik Puchalla (Head of Operations Fleet Management und Prokurist) bei der DP World Europe Fleet Management GmbH

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Flottenmanagement: Über viele Jahre hinweg war das Imperial Fleet Management eine feste Institution im europäischen Flottengeschäft. Seit 2022 gehört die Imperial-Gruppe zu DP World und fungiert seit 2024 auch unter diesem Namen. Könnten Sie einmal kurz beschreiben, was sich hinter DP World verbirgt

Michael Hohn: DP steht für Dubai Ports. Das Unternehmen ist mit dem Betrieb von Seehäfen groß geworden. Vor gut zwei Jahren hat DP World große Akquisitionen getätigt, darunter Imperial mit rund 25.000 und syncreon mit etwa 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mit dem Ziel, die gesamte Supply Chain End-to-End „from factory floor to customer door“ abzudecken. Im Zuge dessen fanden viele Umfirmierungen sowie ein großes Rebranding statt und aus der festen und am Markt etablierten Institution Imperial Fleet Management wurde zum 1. Juli 2024 die DP World Europe Fleet Management GmbH.

Yannik Puchalla: Die Zugehörigkeit zu DP World bedeutet nicht zuletzt ein beachtliches Wachstum für uns: Mit rund 3.000 Assets, darunter etwa 800 Sattelzugmaschinen und 1.500 Auflieger sowie eine 700 Wagen starke Dienstwagenflotte, ist das DP World Europe Fleet Management als interner Dienstleister innerhalb von DP World der First Point of Contact in Europa für alles, was Räder hat. Hinzu kommen natürlich die kontinuierlich wachsende externe Flotte von Company Cars und Commercial Vehicles für unsere Kunden sowie das gesamte Thema Material Handling Equipment (MHE). Unser USP ist sicherlich unser geballtes Know-how sowie die Finanzstärke, die wir durch unsere Konzernzugehörigkeit mitbringen. DP World beschäftigt mehr als 103.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit. Diese Größe erlaubt es uns etwa, interne Testfelder für neue Ansätze auszurollen und die Erkenntnisse in neue Produkte für unsere Kunden einfließen zu lassen.

Flottenmanagement: Welche Vorteile, aber auch Herausforderungen bringt die Zugehörigkeit zum weltweit größten Hafenbetreiber mit sich

Michael Hohn: Die größte Herausforderung, der wir derzeit begegnen, ist es, die neue Marke DP World Europe Fleet Management am Markt bekannt zu machen und bestehende sowie neue Kunden von unserem USP zu überzeugen. Da eignen sich Messen wie etwa „Flotte! Der Branchentreff“ natürlich bestens, einem breiten Publikum unser Serviceangebot unter neuer Flagge nahezubringen.

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Michelle Marker-Marques: Wir haben bereits letztes Jahr die Chance genutzt, auf „Flotte! Der Branchentreff“ das Publikum mit auf unsere neue Reise als DP World Europe Fleet Management zu nehmen. Formal sind wir zwar noch als Imperial Fleet Management aufgetreten, haben jedoch bereits den gesamten Stand im neuen Design und mit dem Slogan „Imperial Fleet Management becomes DP World Europe Fleet Management“ gebrandet. Das Feedback war durchweg positiv und die Zugehörigkeit zu DP World öffnet uns und unseren Kunden neue Türen. Sei es die Finanzstärke, die Größe des Unternehmens oder die Bündelung aller europaweiten Einkaufsaktivitäten: Der Kunde profitiert ganzheitlich.

Flottenmanagement: Am 1. Juli 2024 wurde der Bereich Fleet Management in die DP World Europe Fleet Management GmbH umgewandelt. Könnten Sie bitte einmal kurz die neue Organisationsstruktur erläutern

Michael Hohn: Das Führungsteam von DP World Europe Fleet Management besteht aus Michelle Marker-Marques, Yannik Puchalla, mir und meinem Geschäftsführungskollegen, Dr. Andrija Bilobrk. Das Unternehmen lässt sich in drei Kernbereiche unterteilen: Sales, das operative Geschäft und der Bereich Procurement.

Michelle Marker-Marques: Ich bin verantwortlich für den Sales-Bereich und das Key Account Management unserer Bestandskunden. Wir bauen derzeit ein Sales-Team auf, um die Qualität im Key Account Management zu erhöhen und noch kundennäher agieren zu können.

Yannik Puchalla: Ich leite die Abteilungen Kundenbetreuung und Abrechnung. Wir verzeichnen derzeit neben der steigenden Nachfrage nach Elektromobilität und Konzepten zur Mitarbeitergewinnung viele Reporting-Anfragen im Hinblick auf die Anforderungen der EU-Vorgaben.

Michael Hohn: Neben den bereits genannten Abteilungen ist unser Fleet Procurement zu erwähnen, das die Bereiche Partnergewinnung und -entwicklung umfasst.

Durch die Konzernzugehörigkeit zu DP World steht uns darüber hinaus eine immense Infrastruktur zur Verfügung. Der Zugriff auf Bereiche wie Tax, Legal, Compliance und IT ist extrem wichtig für den Aufbau und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder. So haben wir beispielsweise mithilfe unserer IT-Abteilung ein eigenes Dashboard entwickelt, das dem Kunden neben den gewünschten Auswertungs- auch zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten bietet.

Flottenmanagement: Das Management der betrieblichen Mobilität wird von Jahr zu Jahr komplexer. In welchen Bereichen können Sie Unternehmen beim Handling ihrer Mobilität unterstützen

Michael Hohn: Der Trend geht klar in Richtung Elektromobilität und umfassende Mobilitätslösungen aus einer Hand. Somit stellen wir zum einen unsere eigenen Policies um und begleiten zum anderen unsere Kunden bei ihrem umfassenden betrieblichen Mobilitätsmanagement. Dies umfasst neben der Erarbeitung unterschiedlicher Ladelösungen und der Entwicklung kundenindividueller Green Policies auch die Implementierung von weiteren Lösungen wie beispielsweise Mobilitätsbudgets oder Fahrrad-Leasings.

Flottenmanagement: Seit Anfang dieses Jahres müssen auch große Unternehmen, die bisher noch nicht der CSR-Richtlinie unterlagen und bestimmte Größenkriterien erfüllen, einen Nachhaltigkeitsbericht vorlegen für die Geschäftsjahre ab 2025. Welche Lösungen bieten Sie hier an, um Unternehmen in Bezug auf die Nachhaltigkeitsberichtpflichten zu unterstützen

Michael Hohn: Das Thema CSR ist für uns keineswegs neu, sondern bereits seit vielen Jahren ein fester Bestandteil unserer Geschäftsaktivitäten sowie der unserer Kunden. Wir liefern transparente Fahrzeugdaten wie gefahrene Kilometer, CO2-Ausstoß und Energieverbrauch, die zentral in unserem Managementsystem erfasst werden. Mithilfe dessen können wir zusammen mit unseren Kunden Roadmaps zur weiterführenden Reduzierung der CO2-Emissionen erstellen und umsetzen.

Yannik Puchalla: Dank unserer zentralen Datenerfassung bieten wir unseren Kunden umfangreiche Reporting-Möglichkeiten. Sie können alle relevanten Daten abfragen und auswerten. Anhand dessen haben wir etwa die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Kunden zu beurteilen, ob ein Fahrzeug beziehungsweise Fahrprofil für den Einstieg in die Elektromobilität geeignet ist. Da sich jedoch leider eben nicht alle Emissionen vermeiden lassen, setzen wir zudem zusammen mit unseren Kunden regelmäßig Projekte zur Reduzierung der unvermeidlichen Emissionen um.

Flottenmanagement: Nicht nur externe Unternehmen, sondern auch DP World profitiert von Ihrer Expertise in puncto Fleet Management. Wie unterscheidet sich die Arbeit im eigenen Logistikkonzern von der mit externen Kunden

Yannik Puchalla: Innerhalb von DP World haben wir die Möglichkeit, eine ganzheitliche Strategie für unsere europäische Dienstwagenflotte zu entwickeln und zu implementieren, die perfekt auf unsere Unternehmensziele, Nachhaltigkeitsinitiativen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen abgestimmt ist. Wir sind in der Lage, langfristige Standards zu setzen, Innovationen direkt umzusetzen und Prozesse effizient über verschiedene Standorte hinweg zu harmonisieren.

Michelle Marker-Marques: Bei externen Kunden hingegen stehen oft individuelle Anforderungen im Vordergrund. Jedes Unternehmen hat spezifische Vorgaben hinsichtlich Kosten, Nachhaltigkeit, Nutzungsszenarien und Compliance. Unsere Aufgabe ist es dann, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, die optimal zu den jeweiligen Bedürfnissen passen – sei es durch Beratungsdienstleistungen, den Einsatz entsprechender Technologien oder Flottenoptimierung, ganzheitlich oder als Baukasten.

Yannik Puchalla: Letztlich profitieren beide Seiten voneinander: DP World kann Best Practices aus der Arbeit mit Kunden in die eigene Flottenmanagement-Strategie einfließen lassen, während unsere Kunden wiederum von unserem fundierten Know-how sowie unseren innovativen Ansätzen im Fleet Management profitieren.

Flottenmanagement: Welche Bedeutung kommt den Themen Big Data sowie künstliche Intelligenz im Bereich Fleet Management zu? Wie wird dabei die Sicherheit der teilweise sensiblen Daten sichergestellt

Michael Hohn: Unsere Systeme laufen in eigenen Server Farms in Deutschland mit umfassenden IT-Sicherheitskonzepten. Wir führen regelmäßig Tests durch, insbesondere im Bereich KI, um Daten wie Bewegungsdaten von Fahrzeugen und Transaktionsdaten zu verarbeiten. Diese Expertise nutzen wir, um Produkte in unsere Fuhrparkmanagement-Prozesse zu integrieren und kundenindividuelle Lösungen anbieten zu können. Dabei spielt der richtige Umgang mit sensiblen personenbezogenen Daten natürlich eine essenzielle Rolle.

Flottenmanagement: Last, but not least: Wie wird sich der Bereich Fleet Management Ihrer Meinung nach mittel- und langfristig entwickeln

Michael Hohn: Die Entwicklung neuer Produkte und das Erschließen neuer Kundengruppen stehen klar im Fokus. Ein aktuelles Projekt ist das Fuhrparkmanagement für MHE: Da Unternehmen oftmals nicht genau wissen, wie etwa die Auslastung ihrer Gabelstapler ist, arbeiten wir derzeit intensiv daran, dieses Nischenprodukt auf den Markt zu bringen. Zudem arbeiten wir an Lösungen für schwere Nutzfahrzeuge, um die Emissionen zu reduzieren und den Wechsel von Diesel-Lkw zu E-Trucks zu unterstützen.

Michelle Marker-Marques: Im klassischen Fleet Management verzeichnen wir einen Trend, der weg von der Fokussierung auf den reinen Firmenwagen und hin zum Einsatz verschiedenster Fortbewegungsmittel (wie etwa Firmenräder oder Deutschlandticket) geht. Mobilitätsbudgets sind voll im Trend und zahlen natürlich auf die Bereiche Health und Wellbeing sowie Attraktivität bei der Mitarbeitergewinnung ein.

Yannik Puchalla: Hinzu kommt, dass zurzeit eine neue Generation ins Berufsleben startet, die oftmals keinen Führerschein hat und alternative Mobilitätslösungen vom Arbeitgeber fordert und erwartet. In Deutschland hat das Auto sehr wohl noch einen hohen Stellenwert, während es in anderen europäischen Ländern etwa nur ein Arbeitsmittel ist. Auch lokal gibt es hier Unterschiede: In Metropolen wie Hamburg werden kleinere Fahrzeuge aufgrund der Stellplatzsituation bevorzugt, während in anderen Regionen größere Fahrzeuge gewünscht sind. Zudem spielt auch die private Nutzung des Fahrzeugs zunehmend eine Rolle, etwa als Familienfahrzeug, für den Transport von Tieren oder beim Camping – allesamt Trends, die nicht zuletzt seit COVID-19 existieren.

Michael Hohn: Als einer der führenden Anbieter im Bereich Fleet Management ist es essenziell, den Markt zu beobachten, stets nah am Kunden zu sein, seine individuellen Bedarfe zu erkennen und zu verstehen und entsprechende Lösungen zu implementieren. Damit fahren unsere Kunden und wir seit Jahren gut – und daran wird sich auch als DP World Europe Fleet Management nichts ändern, im Gegenteil!

 


 

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