Resilienz im Mobilitätsmanagement: Strategien für Krisenzeiten

Zeiten globaler und wirtschaftlicher Krisen sind herausfordernd und erzeugen Unsicherheiten, haben Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen und erfordern Widerstandskraft oder Anpassungsfähigkeit. Doch was genau bedeutet Resilienz in diesem Kontext und wie können Unternehmen ihre Mobilitätsstrategie entsprechend ausrichten, um auch in Krisenzeiten gut aufgestellt zu sein?

Resilienz im Mobilitätsmanagement: Strategien für Krisenzeiten
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Resilienz im Mobilitätsmanagement: Strategien für Krisenzeiten
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Resilienz wird auch im Mobilitätsmanagement zum entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen. Dahinter steckt die Fähigkeit, flexibel und stark mit schwierigen Situationen umzugehen. Resilienz ermöglicht es Menschen, Krisen und dauerhafte Beeinträchtigung zu bewältigen. Was für Individuen gilt, kann ebenso auf Unternehmen zutreffen. Insbesondere letztere müssen die Krisen nicht nur überstehen, sondern auch die Fähigkeit besitzen, bei Veränderungen, Krisen oder Störungen die richtigen Entscheidungen zu treffen und widerstandsfähig zu sein, um gestärkt aus den Herausforderungen hervorzugehen. Resilienz im Mobilitätsmanagement umfasst daher agile Strukturen, innovative Technologien, nachhaltige Lösungen und eine ausgeprägte Krisenvorsorge.

Die wichtigsten Aspekte der Unternehmensresilienz
Im resilienten Mobilitätsmanagement ist Anpassungsfähigkeit ein zentraler Faktor, um auf unerwartete Ereignisse wie Naturkatastrophen oder politische Unruhen schnell reagieren zu können. Ein weiterer Schlüssel ist das Risikomanagement, das sicherstellen muss, mögliche Gefahren zu kennen und frühzeitig zu erkennen. Nur so ist es möglich, geeignete Gegenmaßnahmen zu entwickeln und rechtzeitig zu handeln. Krisenszenarien sind vielfältig und haben je nach Unternehmen und Branche ein unterschiedliches Gewicht. Es können politische Krisen und Gesetzesänderungen genauso die Existenz eines Unternehmens gefährden wie Cyberangriffe, Energiekrisen oder internationale Handelskonflikte.

Eine durchdachte Krisenplanung und mögliche Wege zur Krisenbewältigung sind unerlässliche Elemente, um den Betrieb im Falle eines Falles schnell wiederherstellen zu können. Hierzu gehört die Erstellung von Krisenszenarien, die verschiedene potenzielle Störungen oder Notfälle abdecken und dafür sorgen, dass auch in Krisenzeiten ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist. Auch Übungen sind wichtig, denn diese Pläne müssen regelmäßig getestet und angepasst werden, um ihre Effektivität zu gewährleisten und das Mobilitätsmanagement auch in unerwarteten Situationen handlungsfähig zu halten. Bei einer Krise den Krisenordner zum ersten Mal aus dem Schrank zu holen, reicht nicht.

Zudem spielen Mitarbeiterengagement und -führung eine zentrale Rolle. In Krisenzeiten müssen Mitarbeitende schnell handeln und Lösungen finden können. Dafür ist es wichtig, in ihre Schulung zu investieren und eine Vertrauensbasis zu schaffen, damit sie in stressigen Situationen effizient zusammenarbeiten können.

Innovation und kontinuierliches Lernen sind ebenfalls entscheidend für die Resilienz eines Mobilitätssystems. Der Einsatz neuer Technologien ermöglicht es, Prozesse schneller und effizienter zu gestalten. Auch eine ständige Prozessoptimierung hilft dabei, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und Krisen besser zu überstehen.

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Ebenso wichtig ist der Aufbau starker Netzwerke aus Partnern, Lieferanten und Kunden. Diese stabilen Beziehungen stellen sicher, dass im Krisenfall auf externe Unterstützung und Ressourcen zurückgegriffen werden kann. Durch gut gepflegte Netzwerke lassen sich notwendige Anpassungen schnell vornehmen, ohne dass größere Störungen auftreten.

Erfolgsfaktoren für resilientes Mobilitätsmanagement
Für ein resilienteres Mobilitätsmanagement ist Flexibilität und Vielfalt entscheidend. Eine gute Mobilitätsstrategie integriert alternative Mobilitätsoptionen, die den verschiedenen Bedürfnissen der Menschen gerecht werden. Dazu gehören beispielsweise auch Instrumente wie Carsharing, Dienstrad oder Jobticket. Zudem spielt die Flexibilität der Arbeitszeiten und -orte eine wichtige Rolle, um den Verkehr zu entlasten und den Nutzern mehr Freiraum bei ihren Mobilitätsentscheidungen zu bieten.

Auch die Digitalisierung hat einen großen Einfluss auf die Mobilität der Zukunft. Der Einsatz digitaler Technologien ermöglicht eine effizientere Gestaltung von Mobilitätslösungen. Verschiedene Verkehrsmittel können besser miteinander kombiniert werden und durch die Nutzung von Echtzeitdaten zu Verkehrslagen und Fahrzeugverfügbarkeit lassen sich Engpässe frühzeitig erkennen und Fahrten besser planen. Diese Daten beschleunigen Entscheidungsprozesse, sodass schnell auf Veränderungen reagiert werden kann.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist nicht nur die beschriebene Krisenplanung und das Krisenmanagement. In einer Krise ist auch die Krisenkommunikation ein wesentliches Element der Krisenbewältigung. Da jede Krise einen eigenen Charakter hat, müssen vorbereitete Konzepte stets kurzfristig aktualisiert werden. Patentrezepte gibt es nicht! Einzelne Konzeptschritte wie Analyse der Situation, Planung und Reaktion müssen der spezifischen Situation angepasst und individuell erarbeitet werden.

Weitere wichtige Punkte sind die Mitarbeiterbeteiligung und Qualifizierungsmaßnahmen. Die Mitarbeitenden sollten in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, um ihre Akzeptanz für neue Mobilitätslösungen zu erhöhen und ihre Lösungskompetenz zu fördern. Qualifizierungsmaßnahmen helfen dabei, das Wissen der Mitarbeitenden zu erweitern und ihre Fähigkeit zu stärken, in Krisensituationen schnell und effektiv zu handeln.

Nachhaltige Mobilität ist als Langfriststrategie zunehmend wichtig. Die Reduktion von CO2-Emissionen leistet nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern trägt auch zur Kosteneffizienz bei, da nachhaltige Lösungen langfristig oft günstiger sind. Die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen im Mobilitätssektor ist ein entscheidender Schritt, um den CO2-Ausstoß zu verringern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Abschließend ist die effiziente Zusammenarbeit ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Resilienz im Mobilitätsmanagement. Kooperationen mit anderen Unternehmen stärken das Mobilitätsnetzwerk, fördern den Austausch und tragen dazu bei, innovative Lösungen zu entwickeln und die Effizienz zu steigern.

Der Sonderfall „Fleetmanagement“
Auch im Flottenmanagement gibt es einige wichtige Maßnahmen, um die Resilienz zu stärken. Dazu zählt die Diversifizierung der Fahrzeugflotte, die eine breitere Auswahl an Fahrzeugtypen bietet, um flexibel auf unterschiedliche Anforderungen reagieren zu können. Ebenso sollte Multisourcing anstelle von Singlesourcing eingesetzt werden, um Abhängigkeiten zu verringern und von verschiedenen Anbietern profitieren zu können. Durch die Automatisierung von Prozessen können Abläufe effizienter gestaltet und Fehlerquellen reduziert werden. Die Digitalisierung der Verwaltung ermöglicht eine schnelle Reaktion auf Veränderungen und erleichtert die Steuerung von Ressourcen. Zudem spielt die Einführung alternativer Antriebe eine entscheidende Rolle, um umweltfreundlicher zu werden. Die Optimierung der Fahrzeugnutzung reduziert Kosten und erhöht die Effizienz. Schließlich sorgen flexible Vertragsund Finanzierungsmodelle für Anpassungsfähigkeit und finanzielle Flexibilität in unsicheren Zeiten.

Fazit
Resilienz bedeutet im Mobilitätsmanagement, flexibel und vorausschauend auf Veränderungen zu reagieren. Indem Unternehmen Mobilitätsoptionen, digitale Lösungen, Nachhaltigkeits- und Notfallstrategien integrieren, können sie Krisen widerstandsfähiger gegenübertreten und auch langfristig nachhaltig agieren.

 

AUTOR

MARC-OLIVER PRINZING ist seit 2010 Vorstandsvorsitzender des von ihm mitinitiierten und mitgegründeten Bundesverbandes Betriebliche Mobilität e. V. (vormals Bundesverband Fuhrparkmanagement e. V.). Kernaufgabe des Verbandes ist, die fachlichen, betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Belange und Interessen der Mitglieder zu vertreten. Der Verband ist mit 650 Mitgliedsunternehmen das größte Netzwerk rund um Themen der betrieblichen Mitarbeitendenmobilität.

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