Wohin führt der Weg?

Bereits zum dritten Mal hat der Bundesverband Betriebliche Mobilität e. V. (kurz: BBM) zur „Nationalen Konferenz für Betriebliche Mobilität“ (kurz: NaKoBeMo) eingeladen. Mehrere Hundert Fuhrparkentscheider und Verantwortliche für Unternehmensmobilität folgten Ende November des vergangenen Jahres der Einladung nach Mainz. Mit einem umfassenden Programm aus Vorträgen, Paneldiskussionen, Erfahrungsberichten und Workshops wurden tiefe Einblicke in die Entwicklungen im Bereich der betrieblichen Mobilität geboten. Auch Flottenmanagement ließ sich die zweitägige Konferenz nicht entgehen.

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Über Jahrzehnte hinweg war die betriebliche Mobilität vor allem von Firmenwagen dominiert, spätestens mit der COVID-19-Pandemie gerieten auch andere Verkehrsmittel in den Fokus: Seien es Diensträder, Bahntickets, Fahrgemeinschaften oder der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), die Mobilität in Unternehmen ist heute so facettenreich wie nie zuvor. Doch für den BBM stand bei der zweitägigen Veranstaltung nicht nur im Fokus, den Teilnehmern einen Einblick in den Ist-Zustand der betrieblichen Mobilität zu geben, sondern sich damit auseinanderzusetzen, wie die Mitarbeitermobilität der Zukunft aussehen könnte. Und man kann sagen: Es ist einiges in Bewegung. Themen wie alternative Mobilität, die Nutzung von Daten zur Optimierung von Fuhrparks, Fahrradleasing sowie die Entwicklung von Mobilitätskonzepten auf kommunaler Ebene sind nur ein paar Beispiele für die Vielzahl an Themen, die es auf der NaKoBeMo in Mainz zu besprechen gab. Mit „Zukunft“ war aber nicht der berüchtigte Blick in die Glaskugel gemeint, sondern Axel Schäfer, Geschäftsführer des BBM, formulierte bereits im Vorfeld einen klaren Anspruch für die NaKoBeMo: „Wir wollen keine Konferenz mit rein visionären Inhalten, also Flughöhe 10.000 Fuß und was theoretisch in den nächsten 30 Jahren auf uns zukommen könnte. Wir wollen hauptsächlich praxistaugliche Dinge, denn wir legen extremen Wert darauf, dass die Themen, die in verschiedenen Formaten präsentiert, besprochen und bearbeitet werden, für die aktuelle Arbeit in den Unternehmen hilfreich sind.“

Der klare Blick nach vorn
Mit den Worten von Albert Einstein „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben“ machte Oliver Prinzing, Vorstandsvorsitzender des BBM, klar, worum es bei dieser Mobilitätskonferenz eigentlich geht: „Betriebliche Mobilität ist nicht irgendeine Verwaltungsaufgabe, sondern ein Managementthema. Wir dürfen die Menschen nicht vernachlässigen. Denn wir gestalten nicht nur ihre berufliche, sondern oft auch ihre private Mobilität.“ Mobilität ist ein hohes Gut, welches sich seit geraumer Zeit immer auch in einem Spannungsfeld zwischen Gesellschaft, Umwelt, Wirtschaft und Politik befindet. Ein eingeschränkter Blick auf nur einen Teilbereich muss verhindert werden, vielmehr muss ein Konsens für einen gemeinsamen Weg gefunden werden. Bereits auf der NaKoBeMo 2023 in München hatte Daniela Kluckert, damals noch Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr, die Wichtigkeit dieser Mobilitätskonferenz für den Austausch und die Zusammenarbeit mit Unternehmen herausgestellt: „Hier sind alle wichtigen Akteure an einem Platz, wir sprechen über Neues und Herausforderungen, die wir dann gemeinsam angehen müssen.“ Auch für Andy Becht, Staatssekretär beim Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, der auf der NaKoBeMo in Mainz das Grußwort sprach, ist die Bedeutung der betrieblichen Mobilität enorm, gerade wenn es darum geht, Klimaziele zu erreichen: „Die Klimaziele lassen sich mit anderen Zielen verbinden, insbesondere mit einer größeren Angebotspalette bei den Mobilitätsoptionen. Die betriebliche Mobilität ist oft Vorreiter bei neuen Lösungen und gleichzeitig macht sie einen großen Teil des Verkehrsaufkommens aus. Sie ebnet den Weg für Lösungen auch im privaten Bereich.“

Mobilitätsstudie zeigt Veränderungen
Doch wie steht es eigentlich um die betriebliche Mobilität? Dieser Frage ist der BBM gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Dataforce nachgegangen. Marc Odinius, Geschäftsführer von Dataforce, gab am zweiten Tag des NaKoBeMo einen Einblick in die Zahlen des BBM Mobility Survey 2024, welches das Mobilitätsverhalten von 2.870 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern untersuchte. Deutlich wurde, dass auf dem Arbeitsweg immer noch kein Weg am Auto vorbeiführt: Über 60 Prozent der Befragten nutzten nach wie vor den Pkw für den Arbeitsweg, insbesondere den Verbrenner. Aber: Das Fahrrad wird auch immer wichtiger für den Arbeitsweg. Gemeinsam mit der separat erfassten Nutzung des E-Bikes übertrumpfen die Zweiräder sogar den ÖPNV. Darüber hinaus bestätigt der BBM Mobility Survey 2024 auch den Trend zu mehr Nachhaltigkeit: Pkw-Verzicht in der Großstadt, Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz, der Wunsch von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nach besseren Mobilitätsangeboten seitens der Arbeitgeber sind klare Signale, dass ein Umdenken eingesetzt hat.

Wer nicht auf den Dienstwagen verzichten mag oder kann, nutzt das Elektroauto. Doch obwohl diese mittlerweile fester Bestandteil der betrieblichen Mobilität sind, werden viele Mobilitätsverantwortliche noch immer mit Vorurteilen und Hemmungen konfrontiert. „Wenn man sich mit dem Thema wirklich intensiv beschäftigt und sich Gedanken darüber macht, wie man emissionsfrei werden möchte, kann man es schaffen“, erklärte Can Baltaci, Referent Fuhrparkmanagement und zertifizierter E-Fleet-Manager (BBM), im Vorfeld seines Praxisberichts. Es sei wichtig, sich mit den drei Stellschrauben zu beschäftigen: Kosten (Total Cost of Ownership), CO2 sowie den Menschen und seinen Bedürfnissen. Wenn diese drei Stellschrauben ineinandergreifen und in einer Symbiose agieren, ist die emissionsfreie Mobilität machbar. Worauf er auch hinwies, ist, dass alte Technik gepaart mit Unkenntnis dazu führt, dass viele Menschen nicht wissen, wie attraktiv Elektromobilität sein kann (wenn man es richtig macht). Die Unternehmen müssen genau wie Automobilhersteller Aufklärungsarbeit leisten, so Baltaci.

Die NaKoBeMo in Mainz bot wie in den Jahren zuvor einen tiefen Einblick in den Ist-Zustand der betrieblichen Mobilität und lieferte wichtige Impulse, um sich mit den Herausforderungen und Chancen der zukünftigen Mobilitätsgestaltung auseinandersetzen zu können. Bei wem nun Interesse geweckt wurde, der sollte sich den 25. und 26. November 2025 vormerken. Dann findet im Heidelberg Congress Center die nächste NaKoBeMo statt. Anmeldung sowie weitere Informationen zur Konferenz: 
www.nationale-konferenz-mobilitaet.de

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