Ein kurzer Weg nach Skandinavien

Endlose Küsten, spannende Städte: Dänemark ist immer eine Reise wert. Viel Planung ist nicht nötig, selbst nicht mit dem E-Auto. Ladestationen finden sich quasi an jeder Ecke und die vielen Tempolimits sorgen für eine relaxte Fortbewegung.

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Ein kurzer Blick ins Auto, schon winkt die dänische Grenzschützerin den Wagen weiter. Es sind Sommerferien und am einzigen deutsch-dänischen Autobahn-Grenzübergang rollt eine fast endlose Blechkarawane gen Norden. Gefühlt ist unser nördlicher Nachbar für halb Norddeutschland das wichtigste Urlaubsland. 2023 wurden rund 20 Millionen Übernachtungen deutscher Reisender in Dänemark erfasst. Kein Wunder: Über die A7 ist Dänemark nahtlos an das deutsche Autobahnnetz angeschlossen und schnell erreichbar. Außerdem verfügt Dänemark trotz seiner geringen Größe dank der vielen Inseln über eine der längsten Küstenlinien in Europa. Endlose Sandstrände, einsame Dünen mit wogendem Schilfgras, hübsche reetgedeckte Häuser und alte Städte ziehen Touristen in Scharen an. Dazu kommen die vielen Skandinavien-Urlauber, die Dänemark nur im Transit auf ihrer Route nach Schweden, Finnland oder Norwegen durchqueren.

Auch der Güterverkehr zwischen Deutschland und Dänemark rollt und rollt. Deutschland ist Dänemarks wichtigster Exportpartner. Zwar ist der EU-Staat abgesehen von Erdöl und Erdgas, die er exportiert, ein relativ rohstoffarmes Land. Dafür profitiert Dänemark von einem der weltweit höchsten Ausbildungsstandards. 80 Prozent der 5,9 Millionen Dänen arbeiten im Dienstleistungssektor, nur elf Prozent im verarbeitenden Gewerbe.

Transport, Pharmazie, Banken – besonders im Ballungsgebiet rund um die Hauptstadt Kopenhagen sitzen Unternehmen von Weltrang wie die Carlsberg-Brauerei, der Hersteller von Windrädern Vestas oder die Reederei und Logistikgruppe Moller-Maersk.

Doch mit dem Auto ist eine Dienstreise in die größten Städte Kopenhagen, Aarhus oder Odense selbst von Norddeutschland aus kaum an einem Tag zu schaffen. Von Hamburg nach Kopenhagen über die östliche Halbinsel Jütland ist man immer um die fünf Stunden unterwegs. Dabei kann man die 470 Kilometer lange und durchgehende Straßenverbindung über Flensburg nehmen. Diese Route führt über die mautfreie Brücke des Kleinen Belt und quert den Großen Belt über eine der weltweit längsten Spannbrücken. Alternativ bietet sich die nur 335 Kilometer lange Fährverbindung über Fehmarn an.

Die Reise zu planen zahlt sich in jedem Fall aus. 275 DKK – knapp 37 Euro – kostet die einfache Fahrt über die „Storebæltsbroen“, wie die 18 Kilometer lange Brücke über den Goßen Belt offiziell heißt. Wer das Kennzeichen seines Firmenwagens aber vorher registriert, bekommt 20 Prozent Rabatt. Auch die Fährbetreiber der Strecke Puttgarden– Rødby arbeiten mit flexiblen Preisen. Die 1,5-stündige Fahrt kann im besten Fall 40 Euro, mit einem flexiblen Ticket aber auch 120 Euro kosten. Wer sich ganz spontan entscheidet und die Fahrt erst direkt im Hafen bucht, bezahlt zusätzlich 15 Euro Handling-Fee.

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Was die Ausrüstung des Fahrzeugs angeht, sind allerdings keine größeren Planungen nötig. Ob Warndreieck, Warnweste oder Verbandskasten, die Vorschriften entsprechen weitgehend denen für deutsche Geschäftswagen. Und wie überall in der EU sind auch keine besonderen Einreisepapiere nötig.

Dafür empfiehlt es sich, die Verkehrsvorschriften penibel einzuhalten. Das gilt ganz besonders für Geschwindigkeitsbegrenzungen. Auf Landstraßen gilt Tempo 80. Da auf dänischen Fernstraßen meist wenig los ist und sich die Pisten oft kilometerlang schnurgerade übers flache Land ziehen, kann die Reise einschläfernd wirken. Deshalb schneller zu fahren ist aber keine gute Idee. Abgesehen von den vielen Blitzern entlang der Landstraßen kontrolliert die Polizei auch häufig mit mobilen Radarfallen. Rasern drohen heftige Bußgelder. Schon 20 km/h zu viel auf dem Tacho kosten rund 135 Euro. Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung kostet 200 Euro. Besonders streng werden Alkoholfahrten geahndet. Das Bußgeld hängt vom Einkommen ab, im Extremfall wird auch schon mal der Firmenwagen beschlagnahmt. Es empfiehlt sich also, etwas Zeit einzuplanen und entspannt zu reisen. Passend zum eher relaxten Lebensrhythmus der Dänen, bei dem Arbeit und Freizeit entspannter kombiniert werden als bei vielen anderen Nationen.

Selbst mit dem elektrischen Geschäftswagen kann man ganz locker anreisen, ohne sich Gedanken über Lademöglichkeiten zu machen. Praktisch an jeder Ecke findet sich eine Möglichkeit, seinen Firmenwagen ans Stromnetz anzudocken. Selbst auf dem platten Land sind Schnelllader vorhanden. Ob EnBW Mobility, DKV, Shell Recharge oder Aral Fuel and Charge, alle im Flottengeschäft gängigen Ladekarten und -apps funktionieren auch in Dänemark. Wobei die Stromebenso wie die Spritpreise ein paar Cent über denen in Deutschland liegen. Aber das passt zum allgemeinen Preisniveau. Dänemark gehört eben zu Skandinavien, mit entsprechend höheren Einkommen und Lebenshaltungskosten. Ein Bier im Restaurant kann schnell umgerechnet zehn Euro, das Glas Wein deutlich mehr kosten. Von der Reise gen Norden sollte das aber niemanden abhalten.
 

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