Kurz und fein

Der moderne Retro-Geländewagen Land Rover Defender hat als „P400“ satte 400 PS, ist das zu fassen? Dabei sieht der Offroader nicht nach überbordender Leistung aus. Also schnell erklimmen, den mit bloß 4,58 Metern kurzen Burschen und Startknopf antippen. Da ploppt der Sechszylinder an – und erstaunt mit sonorem Sound. Einen richtigen Sehnsuchtssound macht dieser Reihensechszylinder, und damit wird der Defender zum veritablen Fan-Auto. Das klingt nach fahren wollen. Fahrstufe „D“ einlegen, und los geht es. Und zwar ziemlich souverän, was kein Wunder ist angesichts dieses Triebwerks. Unter voller Last kann er auch richtig wild. Passt aber weniger zu seinem Naturell, also ruhig etwas gemäßigter angehen lassen und dem geschmeidigen Sechszylinder lauschen. Dieser starke Dreiliter ist übrigens ein ganz schönes Hightech-Triebwerk mit 48-Volt-Hybridisierung und elektrischem Verdichter. Und noch mehr Technik steckt freilich im Fahrwerk. Adaptive Luftfederung und aktive Differenzialsperren machen den Offroader ziemlich unaufhaltsam. Aber auch komfortabel. So steckt er Bodenwellen gekonnt weg, was den Einsatz auf asphaltierten Strecken geschmeidig macht. Und klar, die meisten Geländewagen werden schließ-
lich auf der Promenade bewegt und nicht im Geröll. Kein Wunder, der Defender ist ein teures Auto – da ist das natürliche Habitat die Flaniermeile. Mit 68.655 Euro netto gehört der Land Rover in der Tat zu den kostspieligen Offerten. Serienmäßig sind Dinge wie Geländeuntersetzung, LED-Scheinwerfer, Navigationssystem, schlüsselloses Schließsystem, elektrisch verstellbarer Fahrersitz, Tempomat, zehn Zoll großer Touchscreen (auf dem sich auch die Oberfläche des eigenen Mobiltelefons spiegeln lässt) sowie Wankneigungskontrolle. Damit bleiben nur wenige Wünsche offen.