Eine Arie auf den Ariya
Nissan ist mit dem Ariya angetreten, um die Elektromobilität innerhalb der Marke in die Breite zu tragen. Ob das gelingen kann, versucht Flottenmanagement herauszufinden.

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Elektromobilität ist eine durchaus kostspielige Sache, zumindest je nach Art und Weise, wie man die Kostenaufstellung durchführt. Wer als Vielfahrer in der Firma (gratis) oder der heimischen Garage laden kann und womöglich auch noch Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage gewinnt, notiert am Ende andere Zahlen als der Mieter einer Stadtwohnung. Letzterer ist nämlich darauf angewiesen, Energie an teuren Schnellladesäulen nachzufassen. Doch auch die Anschaffung eines elektrisch angetriebenen Fahrzeugs geht durchaus ins Geld, die günstigsten Verbrenner rangieren derzeit unter den günstigsten Stromern. Natürlich bemühen sich die Hersteller, die Preisgestaltung für den Kunden so erträglich wie möglich zu halten – nicht ganz ohne Eigennützigkeit: Sie wollen schließlich Autos verkaufen. So hat Nissan die Preise für den Ariya gesenkt. Hat die von Flottenmanagement getestete Version mit zwei Motoren vor wenigen Monaten noch mindestens 49.151 Euro netto gekostet, verlangt der Hersteller für sie inzwischen nur noch 48.311 Euro.
Das ist noch immer eine Stange Geld, allerdings handelt es sich bei diesem Kurs um die Variante mit Allradantrieb und satten 306 PS. Damit rangiert der Japaner hinsichtlich seinen Fahrleistungen auf Sportwagen-Niveau. Und außerdem spendiert Nissan reichlich Ausstattung. Darunter beispielsweise eine Vielzahl von diversen Fahrassistenten, die im Falle von unterschiedlichen Szenarien autonome Bremsungen durchführen. Außerdem gibt es LED-Scheinwerfer, Navi, Parkpiepser sowie eine Wärmepumpe. Das klingt in der Theorie alles fein. Die Frage indes lautet, wie der Ariya fährt. Und hier ist es Nissan gelungen, ein wirklich harmonisches Auto auf die Räder zu stellen. So wie sich viele Produkte der Marke in letzter Zeit Richtung Komfort entwickeln, hat das auch der große Stromer getan. Erstens bietet er viel Platz – vor allem auch in der zweiten Reihe, was ja nicht ganz unwichtig ist. Und zweitens haben die Techniker wirklich exzellente Sitze verbaut. Man muss fast schon von üppigen Sesseln sprechen. Und zwar welche von der feinen Sorte, die weder mit Komfort noch Seitenhalt geizen.
Hinzu kommt erfreulich guter Federungskomfort. Selbst kurze Bodenwellen pariert das Fahrwerk ganz ordentlich. Wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass auf dem Testwagen 19-Zöller mit 55er-Niederquerschnitt montiert waren, was sich unterstützend auswirkt. Dennoch erfreulich, dass die Verantwortlichen die Komfort-Karte spielen, was diesen Nissan zu einem angenehmen Begleiter auf der Langstrecke macht. Einer übrigens, der bei vollgeladener 87-kWh-Batterie auch mal knapp 500 Kilometer am Stück laufen kann, wenn man sich auf der Autobahn nicht verausgabt. Und wenn der Allrounder doch einmal an den Gleichstrom-Lader muss, saugt er mit 130 Kilowatt Peak-Ladeleistung, was durchaus im Rahmen der Wettbewerbsfähigkeit liegt. Keine Selbstverständlichkeit dagegen im Marktumfeld ist, dass man mit 22 Kilowatt an Wechselstrom-Ladesäulen zuzeln kann. Ach ja, und zum Schluss noch ein Wort zu den Fahrleistungen, die den Ariya ebenfalls zu einem außergewöhnlichen Produkt machen. Nicht nur, dass die zweitstärkste Variante binnen 5,7 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Sein Topspeed fällt mit 200 Sachen überdurchschnittlich aus.

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