Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze

Interview mit Dennis Müller, Sales Director, und Jan Böckmann, Director Customer Experience, bei der Kia Deutschland GmbH

Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze

1 /9

Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze
Kundenzentrierte und nachhaltige Ansätze

PDF Download

Flottenmanagement: Herr Müller, seit April 2022 leiten Sie den Vertrieb und interimsweise das Flottengeschäft bei Kia in Deutschland. Auf welche Entwicklungen bei Kia in den vergangenen eineinhalb Jahren können Sie zurückblicken

Dennis Müller: Kia ist geprägt von stetigem Wachstum. Das bezieht sich nicht nur auf unseren kontinuierlich steigenden Marktanteil, sondern auch auf neue Produkte und neue Segmente, die wir zuvor nicht besetzt hatten. Hinzu kommt, dass wir in unserem Transformationsprozess sehr gut vorankommen und nicht den reinen Absatz von Fahrzeugen im Fokus haben, sondern uns auf Mobilitätslösungen ausrichten. Ein gutes Beispiel dafür ist Kia Flex, unser eigenes Auto-Abo-Modell, das sich seit dem Launch vor einem Jahr sehr gut entwickelt hat. Zudem haben wir das Kundenerlebnis klar in den Vordergrund gerückt. Es ist insgesamt eine spannende Reise, die ich seit eineinhalb Jahren mitgestalten darf.

Flottenmanagement: Zum 1. Oktober sind Sie, Herr Böckmann, zum Director Customer Experience aufgestiegen. Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Customer Experience“

Jan Böckmann: Wie der Name schon vermuten lässt, widmen wir uns im neu geschaffenen Bereich dem ganzheitlichen Kundenerlebnis. Wir stellen den Kunden konsequent in den Mittelpunkt unseres Handelns und harmonisieren dabei sämtliche Kontaktpunkte. Dazu gehört auch und vor allem die Digitalisierung der Punkte, an denen der Kunde mit uns in Kontakt kommt. Gleichzeitig bündeln wir im Bereich CX die Entwicklung und Implementierung neuer Mobilitätsprodukte und Dienstleistungen in den Themenbereichen Mobilität, Elektrifizierung und Konnektivität. Aufgrund des hohen Digitalisierungsanteils in diesen Projekten haben wir zudem die IT integriert, um eine noch engere und effektivere Zusammenarbeit der Teams zu ermöglichen.

Flottenmanagement: Sich ändernde Mobilitätsansprüche, aber auch disruptive Ereignisse prägten die vergangenen zwei Jahre. Wie hat sich Kia in dieser Zeit entwickelt? Welche Innovationen hat Kia in diesem Zeitraum angestoßen

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 6/2023

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

Jan Böckmann: Die Zeit war insgesamt vor allem von Unsicherheiten geprägt, auf dem Privatmarkt mehr als im gewerblichen Bereich. Aus meiner Sicht haben wir mit dem Start unseres Auto-Abos Kia Flex den richtigen Zeitpunkt erwischt und konnten unseren Kunden den verstärkten Wunsch nach flexiblen Lösungen im Bereich Mobilität erfüllen. Zudem haben wir ungeachtet der Krise unsere bereits breite Produktpalette erweitert, allen voran die elektrischen Modelle wie Niro EV, EV6 und jetzt neu den EV9. Mit unseren neuen, elektrifizierten Modellen konnten wir viele gewerbliche Neukunden für die Marke Kia gewinnen. Daneben hat uns unsere vergleichsweise gute Lieferfähigkeit den Weg in weitere Fuhrparks geebnet. Zwar gab es auch bei uns Grenzen in der Verfügbarkeit, doch die Lieferprobleme waren insgesamt geringer als bei vielen Mitbewerbern.

Dennis Müller: Mit Sicherheit war auch die Balance in unserem Produktportfolio ein Erfolgsfaktor. Wir haben eben nicht nur EVs, sondern auch zahlreiche Modelle mit effizienten Verbrennern und bedienen weiterhin Segmente, aus denen sich andere zurückziehen. So können wir unseren Kunden ein One-Stop-Shopping-Erlebnis bieten. Die Kombination all dieser Dinge hat uns sicherlich Zeit zum Durchatmen verschafft und wir konnten neue Lösungen auf den Weg bringen. Hier sei etwa unsere eigene Captive, die Kia Finance, in Kooperation mit Allane genannt, worüber wir unseren Kunden nun verschiedenste attraktive Finanzierungsmöglichkeiten aus einer Hand anbieten können.

Flottenmanagement: Das Portfolio von Kia ist breit gefächert, vom Kleinstwagen über SUV-Modelle bis hin zu einer Vielzahl von Elektrofahrzeugen. Wer sind Ihre Topseller im Flottengeschäft

Jan Böckmann: Die Ceed-Familie ist nach wie vor unsere Nummer eins. Wir sprechen hier von über 30 Prozent unserer Flottenverkäufe, bei denen insbesondere die Kombi-Variante Ceed SW eine dominante Stellung einnimmt. Mit rund 20 Prozent folgt der Sportage auf Platz zwei. Man kann also sagen, dass die Hälfte unseres Volumens aus dem klassischen C-Segment kommt, was nicht zuletzt auf unsere Antriebsvielfalt zurückgeht. An dritter Stelle reiht sich dann der Picanto ein.

Dennis Müller: Auch unsere Elektromodelle, sprich Niro EV und EV6, haben mittlerweile einen deutlich zweistelligen Absatzanteil im gewerblichen Bereich. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass auch dem EV9 dank seiner zahlreichen Alleinstellungsmerkmale im Flottenmarkt eine hohe Relevanz zukommen wird.

Flottenmanagement: Im Frühjahr feierte der EV9 seine Europapremiere. Mit welchen Highlights will der vollelektrische Familien-SUV gewerbliche Kunden überzeugen

Dennis Müller: Mit dem EV9 betreten wir ein ganz neues Segment. Ein elektrisches Fahrzeug mit einem so flexiblen Raumangebot, einer Zuglast von zweieinhalb Tonnen, einem Ladevolumen von bis zu knapp 2.400 Litern und 800-Volt-Schnelllade- Technologie gibt es derzeit kein zweites Mal. All dies in Kombination mit der neuen Designsprache war ein großer Schritt für uns.

Jan Böckmann: Den EV9 kann man als Technologieträger in Serienproduktion bezeichnen. So ist beispielsweise ein digitaler Innenspiegel optional erhältlich, womit der Fahrer selbst bei dachhoher Beladung immer das Geschehen hinter dem Fahrzeug im Blick hat. Beim Laden des EV9 erhöht die Plug&Charge-Technologie den Komfort, da sich das Fahrzeug an der Ladesäule selbst identifiziert. Und wenn wir über das Laden sprechen, darf auch das Thema Vehicle-to-X nicht fehlen. Der EV9 ist auf das bidirektionale Laden vorbereitet und kann – bei Umsetzung der rechtlichen Rahmenbedingungen – mit seiner knapp 100 kWh fassenden Batterie als Zwischenspeicher dienen, ein Haus mit Strom versorgen oder diesen zurück ins Stromnetz speisen. Im Kleinen ist das bereits jetzt dank der Vehicle-to-Load-Funktion möglich, über die sich eine Vielzahl von Elektrogeräten aus dem Fahrzeug heraus mit Strom versorgen lässt oder sogar andere Elektrofahrzeuge wieder aufgeladen werden können. Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt beim EV9 eine große Rolle. So kooperiert Kia mit The Ocean Cleanup, einer NGO, die sich der Reinigung der Meere von Kunststoff widmet. Ziel ist es, dass der gesammelte und recycelte Kunststoff künftig den Weg in die Fahrzeugproduktion findet. Beim EV9 wird beispielsweise der Bodenbelag unter Hinzunahme von recycelten Fischernetzen hergestellt, in Teilen der Verkleidungen, Sitzbezüge und Stoffe im Innenraum werden recycelte Plastikflaschen genutzt.

Flottenmanagement: Wie unterscheidet sich die Vision-Ausführung des Kia Niro EV von den bisher erhältlichen Ausstattungsvarianten

Dennis Müller: Mit der Ausführung Vision erleichtern wir dank des reduzierten Einstiegspreises Dienstwagennutzern den Zugang zu diesem Fahrzeug. So sind unter anderem ein Navigationssystem inklusive der Onlinedienste Kia Connect, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, beheizbares Lenkrad, Rückfahrkamera, Parksensoren vorn und hinten, zahlreiche Assistenzsysteme und ein Drei-Phasen-On-Board-Charger serienmäßig an Bord.

Flottenmanagement: Für viele Unternehmen sind E-Fahrzeuge noch immer Neuland. Wie kann Kia Unternehmen beim Weg in die Elektromobilität unterstützen? Welche Zusatzleistungen bieten Sie an

Jan Böckmann: Ich denke, dass für viele noch immer die neuen und damit ungewohnten Prozesse eine gewisse Hemmschwelle darstellen. Beispielsweise wissen alle Kunden, wie das Tanken von Treibstoff funktioniert, und haben hier in der Regel Abrechnungsprozesse mit Tankkarten implementiert. Das Laden eines Fahrzeugs wiederum ist Neuland und auch wegen des riesigen Angebots an Ladetarifen und Infrastruktur unübersichtlich. Hier setzen wir mit Kia Charge an und haben eine Angebotsstruktur mit verschiedenen Paketen und inkludierten Preisvorteilen geschaffen, um den Kunden beim Umstieg in die Elektromobilität abzuholen. Zudem gibt es ein Onlineportal für gewerbliche Kunden, über das das Ladekartenmanagement für mehrere Fahrzeuge komfortabel abgewickelt werden kann.

Dennis Müller: Ergänzt wird dieses Angebot auch über die Kia Finance mit attraktiven Paketen speziell für EVs. Ein Thema hierbei ist auch die Kfz-Versicherung, bei der es nun auch möglich ist, für Elektrofahrzeuge spezifische Bausteine abzubilden und eine Art Stückprämie für den gewerblichen Kunden anzubieten.

Flottenmanagement: Anders als viele Autohersteller kehrt Kia den Kleinwagen nicht den Rücken, sondern präsentiert für den Picanto ein umfangreiches Upgrade. Mit welchen Highlights wartet der Picanto im Modelljahr 2024 auf? Wer sind aus Ihrer Sicht die gewerblichen Zielgruppen

Jan Böckmann: Das Design des Picanto ist ein absolutes Highlight und gleichzeitig auch wesentliches Unterscheidungsmerkmal zum aktuellen Modelljahr. Einige Kunden vermuteten bei der Publizierung der Fotos einen komplett neuen Picanto. Gleichzeitig wissen wir natürlich, dass das Design für Flottenbetreiber in der Regel nicht ausschlaggebend ist. Daher wartet der neue Picanto auch mit zahlreichen technischen Highlights auf: Mit dem Modelljahr 2024 kommt er serienmäßig mit Navigationssystem samt den Onlinediensten Kia Connect, mit neuer Over-the-Air-Funktionalität für bequeme Software-Updates, mit neuen Assistenten wie dem Frontkollisionswarner inklusive Abbiegefunktion oder dem aktiven Totwinkelassistenten. Beim Antrieb stehen weiterhin zwei effiziente Benzinmotoren zur Wahl, das serienmäßige Fünfgang-Schaltgetriebe weicht auf Wunsch einem automatisierten Schaltgetriebe.

Dennis Müller: Im gewerblichen Bereich sehen wir Pflege-, Liefer- und Kurierdienste als größte Zielgruppe für den Picanto. Gleichzeitig ist er auch bei Leasingprogrammen für Mitarbeiter, für Auszubildende oder auch bei Projektteams ein gefragtes Modell. In der Regel kommt der Picanto dort zum Einsatz, wo kompakte Außenmaße gefragt sind, gepaart mit einem großzügigen und komfortablen Interieur sowie genügend Stauraum – beim Picanto sind das über 1.000 Liter.

Flottenmanagement: Ein erfolgreiches Flottengeschäft ist heute nicht allein von der Modellpalette abhängig. Es gehören ebenso Aufbau und Pflege von Beziehungen zu Flottenkunden dazu wie ein ausgetüfteltes Rahmenprogramm in den Bereichen Full-Service-Leasing, Garantiebedingungen und Finanzdienstleistungen. Was bietet Kia hier von Haus aus im Einzelnen an

Jan Böckmann: Aktuell haben wir rund 400 Verkaufsstandorte in Deutschland, wovon 35 sogenannte Kia Business Center spezifisch für das gewerbliche Geschäft geschult und darauf ausgerichtet sind. Bei diesen Partnern bauen wir insbesondere die Kompetenz in den flottenspezifischen Bereichen der Elektromobilität sowie bei Finanz- und Servicedienstleistungen weiter aus. Mit Einführung unseres neuen Gebrauchtwagenprogramms „Kia Zertifizierte Gebrauchtwagen“ stärken wir zudem die Kompetenz des Handels im Bereich Remarketing, was letztlich über stabile Restwerte auch direkt den gewerblichen Kunden im Neuwagengeschäft zugutekommt. Auch die enge Zusammenarbeit mit den Banken und Leasinggesellschaften, insbesondere natürlich mit unseren Partnern Kia Finance und Kia Leasing, ist zu nennen. Aus der engen Zusammenarbeit ergeben sich viele Vorteile für unsere Kunden, beispielsweise durch die Schaffung maßgeschneiderter Leasingangebote unter Nutzung branchenspezifischer Förderprogramme, insbesondere im Bereich Elektromobilität.

Dennis Müller: Wenn wir auf den Dienstleistungsbereich schauen, haben wir selbstverständlich eine Vielzahl flottenrelevanter Angebote wie Wartungs- und Verschleißpakete, Versicherungspakete und Reifenpakete im Programm, passend auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kunden zugeschnitten. Ganz entscheidend ist zudem die 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie, die auch für gewerbliche Kunden gilt. Nicht zuletzt haben wir bereits über unser Angebot digitaler Lösungen und Services wie Kia Charge gesprochen, von denen Flotten dank spezifischer Angebote ebenso profitieren.

Flottenmanagement: Bei Unternehmen sowie Dienstwagennutzern wird der Ruf nach mehr Flexibilität und digitalen Angeboten immer lauter. Was bietet Kia in diesen Bereichen und wohin geht der Weg aus Ihrer Sicht

Jan Böckmann: In Kooperation mit unseren Leasing- und Finanzpartnern können wir heute Verträge volldigital abschließen, beispielsweise für Kia Flex. Auch gewerbliche Kunden können hier Fahrzeuge ortsunabhängig abonnieren. Einzig eine Internetverbindung ist Voraussetzung. Trotz des Ausbaus unserer digitalen Angebote sehen wir unseren Vertriebsschwerpunkt im Handel und binden diesen in unsere Online-Aktivitäten mit ein. Denn der Kia-Händler ist letztlich derjenige, der das Fahrzeug an den Kunden verkauft und am Ende der Laufzeit zurücknimmt. Der Kunde entscheidet, über welchen Kontaktpunkt er mit uns agiert, ob digital oder physisch ist dabei ihm überlassen. Wir schaffen in jedem Fall die Voraussetzungen hierfür.

Kia Flex ist auch deshalb ein gutes Beispiel, weil wir uns nicht mehr rein als Fahrzeughersteller, sondern als Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen verstehen. Langfristige Mobilität bedeutet Kauf, Finanzierung oder Leasing. Um Mobilität für kürzere Zeiträume zu ermöglichen, etwa um Probe- oder Projektzeiten zu überbrücken, können wir Kia Flex anbieten. Lösungen zur Tages- oder Wochenmiete sind im Handel schon vielerorts verfügbar. Hier laufen bereits zudem die Vorbereitungen für ein Kia-eigenes Angebot.

Flottenmanagement: Was verbirgt sich hinter den sogenannten PBVs? Wann ist mit den ersten Modellen zu rechnen

Dennis Müller: Nach aktueller Planung werden wir in der zweiten Jahreshälfte 2025 damit starten, Fahrzeuge auf einer modularen Skateboard-Plattform zu bauen. Alle Varianten werden rein elektrisch angetrieben und sich je nach Einsatzzweck in Größe und Ausstattung voneinander unterscheiden, beispielsweise für die Logistik oder den Shuttle-Bereich. Mit unseren PBVs, den „purpose-built vehicles“, also den für einen bestimmten Zweck gebauten Fahrzeugen, bieten wir nicht nur ein nacktes Chassis, das noch umgebaut werden muss, sondern ein komplett auf den Anwendungsfall unseres Kunden abgestimmtes Nutzfahrzeug. Im April dieses Jahres haben wir mit dem Bau der Fertigungsanlage begonnen und freuen uns schon darauf, die PBVs vorstellen zu dürfen.

 

0 Kommentare

Zeichenbegrenzung: 0/2000

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 6/2023

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

countdown-bg

Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2026