Als Coupé besonders nobel

Der Porsche Cayenne ist ein feiner Reisewagen für distinguierte Ansprüche. Und das Basismodell darf durchaus als dienstwagentauglich durchgehen. Grund genug für Flottenmanagement, ihn einem umfangreichen Test zu unterziehen.

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Der Blick auf die Leistungswerte hat sich seit einiger Zeit generell ein wenig verändert. Seit elektrisch angetriebene Fahrzeuge mit irrwitzigen PS-Zahlen zum Schnäppchentarif auf den Markt drängen, haben auch starke Verbrenner ihren Schrecken irgendwie verloren. Hat der Auftritt selbst eines Basis-Cayenne früher manchen Beobachter zucken lassen, versetzt man damit heute vermutlich keinen Fuhrparkverantwortlichen mehr in Aufregung. Ein Auto mit 353 PS ist quasi keine Meldung mehr wert. Aber immerhin geht es hier um 353 Verbrenner-PS – die zählen natürlich schon noch ein bisschen mehr gefühlt. Und ein Porsche lässt die Gemüter natürlich auch heutzutage nicht völlig kalt.

Dann mal her mit den Keyfacts bitte. Also in diesem noblen SUV arbeitet ein doppelt aufgeladener Sechszylinder in V-Form mit dem properen Hubraum von drei Litern. Das ist auch und gerade im Zeitalter des Downsizings mehr als respektabel. Doch es geht dabei nicht einmal um reine Fahrwerte. Das Cayenne-Grundmodell ist ja kein allzu wilder Zeitgenosse. Es geht vielmehr um die Art der Kraftentfaltung. Vor allem in der Teillast ist der Dreiliter eine Ohrenweide. Sonor und satt klingend schiebt er den 2,2 Tonnen schweren Allrounder an, atmet dabei Mühelosigkeit aus jeder Pore. Klar, die Kraftentfaltung vollzieht sich anders als beispielsweise beim Selbstzünder. Der Benziner hat immer auch etwas Leichtes, dreht viel williger hoch bei etwas weniger Drehmoment (500 Newtonmeter). Und so mischt sich eine sportliche Note in den Antriebsstrang.

Der Einsteiger-Cayenne kann demnach auch böse. Wenn man das Triebwerk
an sein Drehzahlende bringt, dann entwickelt es sogar ein zorniges Timbre, das durch den 2.091 Euro (netto) teuren Klappenauspuff (zu bedienen auf dem Touchscreen) einen Zacken energischer wird. Unter voller Last legt der Zuffenhausener druckvoll los, presst seine Passagiere moderat in die Sitze. Mit Sport-Chrono-Paket steht Landstraßentempo gar nach 5,7 Sekunden. Und die Puste geht dem nützlich-sportlichen Schwaben erst bei 248 Sachen aus.

Apropos Sitze. Die gehören wirklich zum komfortabelsten an Mobiliar, was Porsche zu bieten hat. Schon die Grundausführung der Stühle besticht durch üppige Polsterung, um den Langstrecken-Komfort zu maximieren. Wer weiteres Geld investiert, bekommt entsprechend weitere Gadgets. Gegen zusätzliche 2.390 Euro netto gibt gleich eine ganze Armada an technischen Highlights, damit das Sitzen angenehmer wird. Dazu zählt nicht nur eine Klimatisierung des Möbels (von kühl bis warm — Fondsitze inkludiert), sondern ebenso ein Massageprogramm mit fünf verschiedenen Schemen. Ob diese Funktion wirklich gut für den Rücken ist, mag man anzweifeln oder nicht – aber angenehm ist sie definitiv! Und alles, was unterwegs glücklich macht, ist schließlich erlaubt.

Darüber hinaus freilich trägt das großzügige Platzangebot des Zuffenhauseners zum Wohlbehagen der Fahrgäste bei. Insbesondere der Fond ist charmant zu Beinen und Köpfen (auch beim Coupé) der Platznehmenden, sodass man hier ohne Probleme hunderte Kilometer am Stück verbringen könnte. Am besten natürlich mit dem richtigen Maß an Fond-Entertainment, das man in Form von zwei integrierten Displays für die Hinterbänkler selbstredend auch haben kann. Kostenpunkt: 1.600 Euro netto. Insbesondere Familien mit dem entsprechenden Budget sollten hier zulangen.

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Damit der Cayenne so markenspezifisch wie möglich wird, haben außerdem die Fahrwerker eine ganze Menge mitzureden. Es gilt, den Spagat hinzubekommen zwischen einer sportlichen, aber nicht zu straffen Abstimmung. Schließlich soll der Cayenne primär als Reisewagen eingesetzt werden. Aber er soll sich obendrein nach Porsche anfühlen. Und das tut er. Es ist schon bemerkenswert, wie spitz und zackig das Trumm einlenkt und die Mundwinkel des Fahrers auf kurvenreichen Landstraßen oben hält.

Nach der forcierten Ausfahrt darf man sich getrost dem Infotainment vorn zuwenden. Denn hat man gedanklich auf Cruising-Modus geschaltet, kommt unweigerlich der Moment, in dem die Finger Richtung Bildschirm streben. Und es gibt auf dem Touchscreen ja auch viele Dinge zu bedienen. Alltägliche und welche, die eher in den Tiefen des Menüs stecken. Letzteres gilt beispielsweise auch für die Fahrassistenz. Davon bietet der Cayenne viel, was wiederum auf das Konto der Langstreckenfähigkeit einzahlt. Immer wieder gute Dienste leistet der Tempomat mit adaptiver Steuerung. Und die Ingenieure haben es geschafft, dieses Feature im Laufe der Zeit derart zu verfeinern, dass es im Alltag wirklich gut einsetzbar ist – und zwar auch auf der Autobahn. Früher war es so, dass die Elektronik nach einem durch den langsamer werdenden Vordermann erzwungenen Spurwechsel das Beschleunigen viel zu langsam eingeleitet hat (sodass man kurzzeitig zum Hindernis wurde und manuell eingreifen musste). Diese Zeiten sind vorbei – der Tempomat kann über weite Streckenabschnitte problemlos genutzt werden, ohne Brems- und Gaspedal bedienen zu müssen. Und auch das Abbremsen bis zum Stillstand an der Ampel gelingt absolut geschmeidig und frei von Rucken.

Doch zurück zum Thema Infotainment: Mit der jüngsten Cayenne-Generation hat Porsche auch die Restbestände an mechanischen Analoganzeigen aus dem Innenraum verbannt. Nicht aber den mittig angeordneten Drehzahlmesser. Nur, dass das Kombiinstrument inzwischen ausschließlich aus Anzeigefläche besteht. Doch Porsche wäre nicht Porsche, wenn nicht mehr hinter der Monitoreinheit stecken würde. Und tatsächlich haben die Architekten ein schickes „Curved Display“ entwickelt, das sich fein in das Gesamtkunstwerk Innenraum eingliedert. Dazu könnte man auch die Haltegriffe im Bereich der Mittelkonsole zählen, an denen man sich bei zügiger Kurvenfahrt gut festhalten kann.

Aber wir müssen jetzt Tacheles reden, und zwar über die Preise. Flottenmanagement hatte
mit dem Coupé die etwas edlere Variante des Cayenne gewählt – hier ist man ab 81.571 Euro netto dabei. Und wenn man ehrlich ist, wären Sonderausstattungen verzichtbar, denn die Serienausstattung fällt mehr als reichlich aus. Dinge wie LED-Matrix-Scheinwerfer, elektrisch angetriebene Heckklappe, Navigationssystem, Rückfahrkamera, Soundanlage mit zehn Lautsprecherboxen und Tempomat sind frei Haus. Aber ganz so leicht fällt das mit dem Verzicht dann doch nicht. Zu verlockend sind so vielen Annehmlichkeiten, die der Konfigurator so bereithält. Für den aktiven Tempomat verlangt Porsche 1.180 Euro netto Aufpreis. Recht verzückend ist das Beifahrer-Display, das technisch so ausgeführt ist, um dort gar während der Fahrt Videos streamen zu können (der Fahrer sieht nichts). In diesem Fall bittet Porsche mit 1.145 Euro netto extra zur Kasse.

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