Ladekünstler

<p>Der Ioniq6 dürfte aktuell zu den wenigen im bürgerlichen Bereich angesiedelten Reisewagen mit Elektroantrieb gehören, deren Ladeperformance über jeden Zweifel erhaben ist vor allem dank des 800-Volt-Bordnetzes. Doch das ist nicht die einzige Qualität des Mittelklässlers.</p>

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Wie ist ein Ioniq6 eigentlich einzuordnen? Mit einer Länge von 4,86 Metern gehört die viertürige Limousine mit dem stylischen Fließheck sicherlich zu den gehobenen Limousinen irgendwo am oberen Rand der Mittelklasse an der Schwelle sogar zur Businessklasse. Schaut man sich das Profil an (und hier ist vor allem der Heckbereich gemeint), sieht man förmlich das Augenzwinkern der Designer. Na, an welchen Sportwagen erinnert der Abschluss wohl? Wir wollen keine Namen nennen. Doch, keine Sorge, das koreanische Designerstück wildert ja gar nicht in den Gefilden schwäbischer Athleten. Aber es macht dem Diesel Konkurrenz, könnte man sagen. Denn der Ioniq legt Ladezeiten hin, da könnte sogar der eine oder andere hartgesottene Verbrennerfan ins Grübeln kommen, vielleicht doch in der nächsten Zeit umzusteigen.

Aber warum sollte er? Na ja, wir nehmen Sie jetzt mal auf eine virtuelle Runde mit, und dann reden wir weiter. Der von Hyundai geschickte Testwagen haut leistungsmäßig gar nicht so sehr auf den Putz, wie das Modell generell kann. Will heißen: Flottenmanagement hat sich für die erste Variante nach der Basis entschieden. Also, großer Akku mit 77,4 kWh Speicherkapazität und hinten angetriebene Achse. Das ist die perfekte Wahl für Kunden mit hoher jährlicher Kilometerfahrleistung. Denn die einmotorige Ausführung ist effizienter als der Allradler mit zwei Maschinen – hat aber demnach auch nicht den ultimativen Punch. Aber Moment, mal langsam. Wir reden hier von 229 PS, das ist mehr als mancher mit Selbstzünder bestückter Dienstwagenfahrer so spazierenfährt. Die Beschleunigung mittelstark motorisierter BEV wirkt nur manchmal nicht ganz so wuchtig, obwohl sie es eigentlich ist – liegt vermutlich am fehlenden Ton.

Und noch etwas fällt auf, wenn man mit dem Ioniq6 unterwegs ist: Er legt ziemlich moderat los. Das haben die Konzerntechniker wirklich drauf – der Permanentmagnet-Synchronmotor ploppt nicht digital auf volle Last, wenn man das Pedal niederdrückt, sondern fährt gemäß einer programmierten, sanften Kennlinie hoch. Aber am Ende bleibt immer noch genügend Druck, die 229 Pferde stürmen durchaus mächtig los. Nur 7,4 Sekunden vergehen, wenn man den 2,1-Tonner mit voller Kraft aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt. Das ist schon ein recht ambitionierter Wert. Doch nicht alleiniger Faktor, der die Souveränität dieses Antriebsstrangs ausmacht. Elektrische Antriebe bescheren dem Fahrer überhaupt keine Zugkraftunterbrechungen. Du kannst dein Auto einfach aus jeder Lebenslage heraus mal eben in eine Verkehrslücke schubsen, wo jeder Doppelkuppler dieser Welt erst einmal eine halbe Sekunde benötigt, um sich zu sortieren.

Aber! Natürlich zum Preis das verzögerten Energienachfassens im Vergleich zum klassischen Benziner oder Diesel. Jetzt Butter bei die Fische, wie schnell saugt der Hightech-Onboardcharger am CCS-Ladekabel? Vorher sei ein kleiner Hinweis gestattet: Jedes noch so sensationelle Elektrofahrzeug lädt besser, wenn man seine Batterie vorher auf Temperatur gebracht hat. Das geht entweder mit der eingebauten Vorkonditionierung (bei jedem Ioniq6 serienmäßig) oder, indem man kurz vor Anfahren des Chargers mal kurz ordentlich Last auf den Motor gibt. Wenn es richtig gut läuft, und das hat sich während des Flottenmanagement-Tests auch bestätigt, lädt der Koreaner binnen lediglich zehn Minuten Energie für fast 200 Kilometer nach. Wow! Jetzt muss man fairerweise sagen, dass solche enormen Ladeleistungen nur bei niedrigen Ladeständen zu erzielen sind. Daher sollte man den Akku immer möglichst leerfahren, bevor man die nächste Säule ansteuert.

Aber so macht das Spaß mit weiten Strecken, und an einer entsprechend langen Leine liegt man mit dem Ioniq6. Schön, dass er ganz nebenbei auch noch genau das richtige Fahrwerk besitzt, um Reisen maximal komfortabel bestreiten zu können. Er macht nicht auf harten Pseudosportler, versucht gar nicht erst, die schnellen Ikonen zu imitieren, die er sowieso niemals einholen kann auf der kurvenreichen Landstraße. Aber falsch aufgehoben ist er dort dennoch nicht. Dank Gegebenheiten wie dem niedrigen Schwerpunkt und fein abgestimmter Lenkung verhält sich die Limousine nicht steif bei zügiger Querführung. Und erst recht nicht, wenn es am Kurvenausgang wieder mit voller Power nach vorn geht.

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Viel Platz vorn und insbesondere hinten runden den bequemen Einschlag zusammen mit patenten Sesseln (auf Wunsch klimatisiert) ab. Infotainment-Fans kommen natürlich ebenso auf ihre Kosten angesichts von insgesamt 24,5 Zoll Bildschirmfläche. Die rechte Hälfte des zweigeteilten Monitors ist als Touchscreen ausgeführt, auf dem man flink herumklimpern kann – die Oberfläche ist nämlich so reaktiv, wie es sich der Heavy-Device-User wünscht.

Kommen wir zur Preisfrage. Hyundai arbeitet immer mit Packages und weist für das Grundmodell einen Listenpreis von netto 36.891 Euro aus. Die große Batterie und die damit zusammenhängenden 229 PS gibt es für netto 8.487 Euro extra. Macht also 45.378 Euro netto Basispreis für unser getestetes Modell. Eigentlich kann man es dabei belassen, weil dieser Hyundai mit wirklich vielen Goodies vom Hof rollt. Dazu zählen die wichtigsten Assistenten inklusive autonomer Notbremsung, Heizung für Lenkrad und Sitze, elektrisch betätigte Heckklappe, Navigationssystem, LED-Scheinwerfer, Rückfahrkamera, Parkpiepser, schlüsselloses Schließsystem sowie Tempomat.

In der Version mit der großen Batterie ist in der Einstiegsvariante auch das sogenannte „Dynamiq“-Paket inbegriffen. Darin enthalten sind erweiterte assistierte Fahrfunktion wie beispielsweise der Querverkehrwarner. Ein durchaus sinnvolles Extra, denn übersieht man beim rückwärtigen Ausparken aus unübersichtlicher Lage querende Fahrzeuge, greift der Assistent ein und verhindert auf diese Art einen Unfall. Aber auch den elektrisch verstellbaren Fahrersitz und die begehrte Wärmepumpe hält mit diesem Paket Einzug in den Koreaner. Spannend, aber teurer (2.605 Euro netto) ist das „Techniq“-Paket. Dafür gibt es Dinge wie Head-up-Display und LED-Matrixscheinwerfer. Letztere empfehlen sich, wenn man häufig auf nächtlichen Landstraßen unterwegs ist. Denn ihre variable Lichtstreuung sorgt für exzellente Ausleuchtung jederzeit. Fahren mit Dauerfernlicht wird auf dieser Weise außerdem möglich, denn den Bereich entgegenkommender Fahrzeuge blendet das System einfach aus. Ach ja, die 0,25-Prozent-Regelung (pauschale Versteuerung privater Fahrten) macht den Ioniq6 zusätzlich interessant für Dienstwagen-Fahrer.

 

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