Ford schärft sein Profil

Ford befindet sich im Umbruch. Der Hersteller räumt auf, strafft sein Modellprogramm, schafft klare Strukturen und gibt diesem Unterfangen sogar einen Namen – „Adventurous Spirit“. Die Kölner bündeln ihre Palette in vier verschiedene Bereiche namens „Active Adventure“, „Wild Performance“, „Ultimative Outdoor“ und „Urban Escape“. Und hinter den Lust machenden Bezeichnungen verbergen sich in der Tat spannende Modelle und auch Modellneuheiten.

Zu letzteren gehört beispielsweise auch ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug, das breitere Bevölkerungsschichten erobern soll: der Ford Explorer mit Preisen ab etwa 37.815 Euro netto. Mit einer Leistung von bis zu 340 PS gehört dieser außerdem zu den performanten Möglichkeiten, Ford zu fahren.

Doch wichtig für regen Absatz sind nach wie vor die praktischen Offerten – vor allem interessant für Gewerbetreibende.

An erster Stelle steht der völlig neu entwickelte Transit Custom mit einem breiten Antriebsportfolio. Ein wichtiges Signal für manchen Kunden wird sein, dass es vor allem eine reichhaltige Auswahl an Selbstzündern in einem Leistungsspektrum von 110 bis 170 PS gibt. Als Kraftübertragung dienen – ganz klassisch – das Sechsgang-Schaltgetriebe sowie ein achtstufiges Automatikgetriebe. Wer sich an elektrisches Fahren herantasten möchte, bekommt auch einen Plug-in-Hybrid mit 2,5 Liter großem Benziner. Dazu gesellt sich eine Elektromaschine, die Strom aus einer knapp 12 kWh großen Batterie bezieht. Die elektrische Reichweite soll etwas weniger als 60 Kilometer betragen. Freilich wird es auch wieder eine rein elektrisch angetriebene Variante geben.

Eine weitere wichtige Neuheit bilden die Courier-Versionen Tourneo und Transit. Mit dem 4,40 Meter langen Multifunktionsfahrzeug ist man im urbanen Bereich gut unterwegs. Neben dem Einliter-Benziner (mit Schaltoder Automatikgetriebe) wird es auch eine Version mit elektrischem Antrieb geben. Diese leistet 136 PS und verfügt über eine Peak-Ladeleistung von 100 Kilowatt. Das bedeutet: Ihr Akku lädt binnen etwas unter 35 Minuten von zehn auf 80 Prozent State of Charge.

Ein bisschen „Wild Performance“ gibt es demnächst natürlich auch wieder: Denn der neue Ford Mustang steht vor der Tür, der auf Wunsch wieder einen rassigen Achtzylinder unter seiner Haube trägt. Ansonsten erfreut der elektrisch angetriebene Mustang Mach-e mit seinen kräftigen Maschinen von 269 bis 487 PS. Er gehört außerdem zu den wenigen Offerten seiner Klasse mit besonders großer Batterie. Das Modell Extended Range mit Heckantrieb und 294 PS schafft 600 Kilometer nach WLTP-Norm (gemittelt) und gehört damit zu den Langstrecken-Stromern.

KURZINTERVIEW

CLAUDIA VOGT
Direktorin Ford Pro für Deutschland, Österreich und Schweiz

Flottenmanagement: Welche Position nimmt der Bereich Flotte bei Ihnen im Gesamtabsatz Deutschland ein

Claudia Vogt: Der Flottenbereich spielt für unseren Absatz in Deutschland eine große Rolle. Bei den Pkw macht der Flottenanteil rund 44 Prozent des Gesamtabsatzes aus, bei den leichten Nutzfahrzeugen sogar rund 52 Prozent. Überproportional stark performt Ford hierbei besonders im Großflottensegment (50+ Fahrzeuge). Wir wollen aber unseren Absatz auch bei den kleineren und mittleren Unternehmen (SME-Bereich) weiter stärken und ausbauen.

Flottenmanagement: Welche Rolle wird der Diesel künftig bei Ford spielen

Claudia Vogt: Ford setzt voll auf die Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte. Bis 2030 werden wir auf ausschließlich vollelektrische Pkw in Europa umstellen, 2035 wird die gesamte Ford-Flotte, also auch die leichten Nutzfahrzeuge, batteriebetrieben sein. Bis zur vollständigen Elektrifizierung werden die verbrauchsarmen und mit neuester Diesel-Technologie ausgestatteten EcoBlue-Motoren weiterhin das Antriebsportfolio von Ford bereichern. Gerade im für Flottenkunden so wichtigen Nutzfahrzeugbereich.

Flottenmanagement: Welche für Gewerbekunden relevanten Innovationen bieten neue Ford-Modelle

Claudia Vogt: Da gibt es natürlich eine ganze Menge. Beispielsweise bietet die gerade bei Gewerbetreibenden sehr beliebte und weltweit meistverkaufte Transporter-Familie des Ford Transit und E-Transit künftig deutlich mehr Konnektivität und digitale Leistungsfähigkeit. Zu den Innovationen der Modellreihe ab Sommer 2024 gehört unter anderem die jüngste Entwicklungsstufe des bordeigenen 5G-Modems stellt eine superschnelle Verbindung ins Internet und zu den umfassenden Digitalangeboten von Ford Pro her. Hierzu zählt auch das Ford Power-Up-System. Es ermöglicht drahtlose SoftwareUpdates „Over the Air“, ohne dass hierfür ein Werkstattbesuch fällig wird.

Der neue Transit Custom bietet zudem auch analog ganz neue Features – das auf Wunsch verfügbare „Mobile Office“-Paket. Es beinhaltet unter anderem ein innovatives Lenkrad, das sich in der Neigung bis in die Waagrechte verstellen lässt und somit als Arbeitsunterlage oder als kleiner Tisch dient.

Der Mach-E ist zwar nicht das volumenstärkste Modell im Flottenbereich, zeigt aber mit BlueCruise eine wegweisende Technologie für die Langstrecke und sorgt dafür, dass zum Beispiel Außendienstfahrer künftig entspannter ankommen.

Flottenmanagement: Mit welchen Serviceangeboten unterstützen Sie Flottenkunden

Claudia Vogt: Mit Ford Pro bieten wir ein modernes speziell für Flottenund Gewerbekunden entwickeltes 360-Grad-Angebot aus einer Hand. Das Ford Pro Ökosystem umfasst 5 miteinander verzahnte Kernbereiche: Vehicles, Service, Charging, Software und Financing. Beispielsweise ermöglicht die Nutzung von Echtzeitfahrzeugdaten die gezielte und datengesteuerte Unterstützung durch Ford Transit Center vor Ort und Spezialisten in den FORDLiive Centern. So betreuen die 30 Spezialisten im FORDLiive-Center in Köln-Niehl rund 250 Ford Transit Center in ganz Deutschland.