Elektrisches Zugpferd

Das Schöne an elektrisch angetriebenen Transportern ist, dass sie – eigentlich eine Binsenweisheit – ziemlich kultiviert laufen. Denn der Verbrenner arbeitet per se ein bisschen rustikaler, und im Transporter fällt dann auch die Dämmung weg. Also müssten doch alle Beteiligten glücklich sein. Gut, bekanntermaßen ist das Energienachfassen bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen zeitintensiver. Daher kommt es auf den Verwendungszweck an, wie geeignet der E-Transit ist oder eben nicht. Seine Ladeperformance geht schon in Ordnung mit 115 Kilowatt an der Gleichstrom-Ladesäule. Die 68 kWh (netto) große Batterie hält Energie für bis zu 314 Kilometer bereit – damit kann man leben. Der Hersteller beziffert die Ladedauer von 15 auf 80 Prozent State of Charge mit erträglichen 35 Minuten. Entweder 184 oder 269 PS leistet der große Transit mit elektrischem Antrieb. Das klingt nach nie wieder abmühen mit voller Ladung am Berg, denn mit Drehmoment (430 Newtonmeter in diesem Fall) geizen E-Maschinen ja bekanntermaßen nicht. In der Tat macht der Transporter Freude, zieht mächtig an aus dem Stand und lässt sich dank schnellem Ansprechen fix in der Stadt bewegen. In der Stadt, das sei betont, denn schneller als 100 km/h lässt Ford den lautlosen Ladeprofi nicht rennen, damit der Stromspeicher nicht allzu rasch in die Knie geht. Transporter-Kunden müssen – wenn sie häufig mit schwerer Last unterwegs sind – noch ein bisschen mehr auf die Reichweite schielen, denn im gewerblichen Warentransport gilt ja der Leitsatz, dass Zeit Geld sei, in besonderer Weise. Und für Firmen wichtig – die Kölner geben ganze acht Jahre Garantie auf die Hochvoltkomponenten respektive bis zu 160.000 Kilometer. Der Grundpreis beträgt übrigens 59.890 Euro netto.