Fest im Sattel

<p>Fahrradfahren erfreut sich seit Jahren zunehmender Popularität. So ist es kein Wunder, dass sich in den letzten Jahren immer mehr Leasingangebote rund um das zweirädrige Fortbewegungsmittel entwickelt haben. Flottenmanagement möchte in diesem Artikel aufzeigen, welche Angebote es gibt und worauf Arbeitgeber und -nehmer achten sollten.</p>

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Das Fahrrad ist ein Verkehrsmittel mit vielen Facetten und kann ein passender Zusatz zum Dienstwagen oder eine attraktive Mobilitätsalternative sein. Zu seinen Vorteilen zählt sicherlich, dass es die eigene Gesundheit fördert: Das Treten in die Pedale hält fit und man ist aktiv, sowohl körperlich als auch geistig. Dadurch ist es durchaus möglich, seine Krankheitstage zu reduzieren und damit Krankheitskosten zu senken, wie einige Studien zeigen. Dazu stellt das Fahrrad ganz klar einen aktiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz dar, der positive Einfluss auf die CO2-Bilanz dürfte unumstritten sein. Ein Unternehmen, das Dienstradleasing anbietet, kann so sein Image in Bezug auf nachhaltige Mobilität fördern. Julia Werling, Team Lead Public Relations bei der Riese & Müller GmbH, nennt noch weitere Pluspunkte: „Neben den wichtigen Vorteilen für Umwelt und Gesundheit bringt das Pendeln mit dem E-Bike auch Zeit- und Kostenvorteile – Staus und Baustellen können umfahren sowie Parkplatzprobleme vermieden werden und man ist deutlich schneller und auch günstiger unterwegs. Die durchschnittliche Pendeldistanz in Deutschland liegt bei unter 20 Kilometern. Diese Strecke ist ideal, um sie mit dem E-Bike zurückzulegen.“ Ein weiterer Vorteil für den Arbeitgeber: Da sich immer mehr Beschäftigte eine individuell zusammenstellbare Mobilität wünschen, werden durch die Möglichkeit, ein Fahrrad über den Betrieb zu leasen, Fachkräfte angezogen und Mitarbeiter an das Unternehmen gebunden. Der Benefit kann also ausschlaggebend bei der Entscheidung für ein Unternehmen sein. Der große Vorteil für Nutzer des Fahrradleasings liegt hingegen sicherlich in den geringeren Kosten im Gegensatz zur privaten Anschaffung eines Fahrrads. Daher ist es nicht überraschend, dass das Interesse an Dienstradleasing, auch bekannt als Fahrrad- oder Bikeleasing, gestiegen ist und weiterhin kontinuierlich steigt. „Bereits seit einigen Jahren lässt sich ein Boom in der Fahrradbranche beobachten, besonders die Corona-Pandemie hat diesen noch einmal befeuert. Ein Grund für diese Entwicklung ist, dass immer mehr Menschen Fahrräder und E-Bikes als das optimale Verkehrsmittel für sich erkennen. Weitere Faktoren, die immer relevanter werden, sind beispielsweise die voranschreitende Mobilitätswende, das gesellschaftliche Umdenken hin zu einem umweltbewussten, klimaschonenden Lebensstil und auch ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein der Menschen: Wer aufs Rad steigt, fördert damit eine nachhaltige, grüne Mobilität“, wie Florian Baur, Geschäftsführer der JobRad GmbH, zusammenfasst. Doch es traten auch Hindernisse auf, die Ralf Weichselbaum, Leiter Vertrieb an Key Account und Sonderzielgruppen der Volkswagen Leasing GmbH, anspricht: „Bereits vor der Pandemie war Fahrradfahren im Trend. Diese Entwicklung hat sich dann in den letzten beiden Jahren noch verstärkt. Allerdings war auch die Fahrradindustrie von massiven Lieferkettenproblemen betroffen. Diese scheinen nun sukzessive abzunehmen und die Verfügbarkeit im Handel ist wieder gegeben. Das spiegelt sich auch bei uns in den Vertragsabschlüssen wider.“

Doch jetzt zu den Einzelheiten des Dienstrad-Leasings. Zuerst einmal: Ein Dienstrad kann in den allermeisten Fällen auch ausdrücklich privat genutzt werden, der Name bezieht sich nur darauf, dass das Fahrrad über das Unternehmen geleast wird. Das Dienstrad kann weiterhin fast jeder Fahrradtyp sein, egal ob Mountain- oder Citybike, Renn- oder Tourenrad. Daneben kann sich ein zukünftiger Fahrer auch ein Lasten-, Liege- oder Faltrad aussuchen, so auch bei der Telekom MobilitySolutions, wie Katarzyna Muskala-Barbour, verantwortlich für alle Themen rund ums Fahrrad, erzählt: „Unser Partnerunternehmen Company Bike arbeitet mit vielen Herstellern namhafter Marken zusammen. Dadurch kann das Unternehmen eine große Auswahl an Fahrrädern und E-Bikes jeder Kategorie anbieten. Im Portfolio finden sich unter anderem City-, Trekking-, Renn-, Falt- und Lastenräder, Mountainund Gravelbikes sowie Fahrräder für Menschen mit Behinderung. Company Bike bietet eine persönliche Bike-Beratung an und liefert die Fahrräder direkt an den Arbeitsplatz.“ Bei den E-Bikes oder Pedelecs muss man jedoch aufpassen: Solange die Zweiräder mit Elektromotor den Radler mit Geschwindigkeiten von bis zu 25 km/h unterstützen, gibt es keine Probleme. Sogenannte schnelle Pedelecs (S-Pedelecs) bieten aber eine Geschwindigkeitsunterstützung von bis zu 45 km/h und gelten damit als Kleinkrafträder mit entsprechenden gesetzlichen Vorgaben und Regelungen. Daher wird diese Kategorie teilweise vom Leasing ausgeschlossen.

Zu jedem Fahrrad lässt sich natürlich passendes Zubehör dazu leasen, wie Florian Baur aufzeigt: „JobRadler haben die Möglichkeit, ihr Wunschrad mit leasingfähigem Zubehör als Teil des Leasinggegenstands auszustatten. Das beinhaltet zum Beispiel Schlösser oder Beleuchtung, aber auch einen zweiten Akku oder einen an die individuellen Bedürfnisse angepassten Lenker oder Sattel. Auch hier kommt es durch die steuerliche Förderung zu einer Ersparnis für den Arbeitnehmer.“ Ob Diensträder überhaupt - und wenn, ja wie viele pro Mitarbeiter - bezogen werden können, entscheidet der Arbeitgeber. Die Unternehmensgröße spielt keine Rolle, ob nun 10 oder 1.000 Mitarbeitern das Leasingangebot gemacht werden soll. Ebenso ist die Anzahl der Diensträder, die ein Unternehmen leasen kann, nicht begrenzt. Es gibt auch keine Mindestanzahl.

Nun zum Ablauf eines möglichen Dienstradleasings. Der Leasinggegenstand ist selbstverständlich das Fahrrad. Der Arbeitgeber least dieses von einer Leasinggesellschaft und überlässt es dem Arbeitnehmer durch einen Überlassungsvertrag. Mitarbeiter leasen das Rad also nicht direkt, sondern beziehen es über das Unternehmen. Vorher sucht sich der Angestellte natürlich sein Wunschrad aus. Dies kann online oder bei einem kooperierenden Fachhändler geschehen, so auch auch bei Radelnde Mitarbeiter, wie Christopher Wiesmann, Kundenbetreuung, beschreibt: „Es können alle Fahrräder, Pedelecs und S-Pedelecs ab einem Wert von 599 bis 15.000 Euro in Fachhandelsqualität bei unseren Kooperationspartnern ausgewählt werden. Radelnde Mitarbeiter FAIR least bereits ab dem ersten Vertrag ohne zusätzliche Gebühren oder Mindestabnahme weder für Leasingnehmer noch für Nutzer.“ Drei Punkte sollten laut Christopher Wiesmann bei einem neuen Dienstrad beachtet werden: „Das Zweirad sollte der STVZO entsprechen, über ein Sicherheitsschloss verfügen, um es an einem festen Gegenstand anzuschließen, und es ist eine jährliche Inspektion erforderlich.“

Die Leasinganbieter versuchen natürlich, diesen ganzen Prozess so einfach und unkompliziert wie möglich zu gestalten, damit ein minimaler Aufwand für Arbeitgeber und -nehmer entsteht und der Kunde sein Rad so schnell wie möglich bekommt. Dazu gehört beispielsweise eine webbasierte Dienstradplattform, die individuell für das jeweilige Unternehmen gestaltet wird und über die Diensträder ausgesucht und bestellt werden können. Über dieses Portal oder über eine App können dann die Verträge verwaltet, Services gebucht oder Schäden gemeldet werden. Die Anbieter stellen weiterhin Mustervorlagen und Formulierungen für den Nutzungsüberlassungsvertrag, in dem die Rechte und Pflichten beider Parteien geregelt werden, zur Verfügung. Dieser sollte, wie auch der Rahmenvertrag mit der Leasingfirma, individuell angepasst werden, um konkrete Vertragskonditionen zu klären. Dazu gehört selbstverständlich die Nutzung des Rades, ob nun rein dienstlich auf dem Weg zur Arbeit oder wie allgemein üblich auch zum unbegrenzten Privatgebrauch im Alltag oder in der Freizeit. Weiterhin wird festgelegt, ob das Rad von allen Personen, die dem Haushalt des Jobradlers angehören, genutzt werden darf oder nicht. Neben der Laufzeit werden hier auch zusätzliche Leistungen geregelt, wie eine Vollkaskoversicherung, die gegen Schäden oder Diebstahl schützt. Dazu können mögliche Servicepakete kommen, wie eine Verschleißreparatur mit mobilen Reparaturservices bei den Unternehmen vor Ort oder Inspektions- und Wartungsservices. „Die Räder sind bei uns rundum vollkaskoversichert, so dass sich der Nutzer immer sicher ist, dass er sorgenfrei radeln kann. Mit einem Wartungsvertrag ist Verschleiß vollumfänglich abgedeckt, Inspektionen sowieso. Ein Zusatzpaket sichert gegen mögliche Unterbrechungen oder Ablösen im Leasingzeitraum ab, sodass sich niemand bei Krankheit, Schwangerschaft oder Arbeitgeberwechsel Gedanken um sein Dienstrad machen muss“, so Kerstin Tewer, Geschäftsführerin von mein-dienstrad.de.

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Während der Laufzeit des Leasingvertrags kann eine umfassende Betreuung geboten werden, die mit individueller Beratung sowie persönlicher Übergabe und Einweisung beginnt, wie Stefan Maack, Leiter Marketing bei der Kazenmaier Fleetservice GmbH, aufzeigt: „Wir bieten unseren Kunden und Dienstradnutzern einige Zusatzangebote an. Für größere Kunden gibt es beispielsweise eine Auftaktveranstaltung vor Ort oder digital, wo alle relevanten Punkte im Detail erklärt werden, sodass die Belegschaft quasi direkt aufs Fahrrad steigen kann. Daneben bieten wir in Kooperation mit unseren Partnern zahlreiche Angebote an. So profitieren die Arbeitgeber unter anderem von Vergünstigungen bei ONgineer-Ladesäulen für Diensträder und die Dienstradnutzer können durch die lukrativen Angebote von FahrradHotels zusätzlich sparen.“ Was nach dem Ende das Leasingvertrags zu beachten ist, erklärt Eva Rothe, Commercial Director bei der Arval Deutschland GmbH: „Wie beim Fahrzeugleasing hat der Arbeitnehmende nach Ende der Vertragslaufzeit mehrere Möglichkeiten. Zum einen kann das Fahrrad einfach und unkompliziert zurückgegeben werden, ohne dass ein neues Bike geleast wird. Nach Abgabe des alten Fahrrades kann sich der Nutzende natürlich auch für das Leasing eines neuen entscheiden. Nicht zuletzt besteht in Absprache mit dem Arbeitgebenden zudem die Möglichkeit, das Fahrrad nach Ende der Leasingdauer zu einem günstigen Preis zu erwerben. Dabei empfiehlt es sich, die Kaufoption für den Arbeitnehmenden im Leasingvertrag immer auszuschließen. Grund dafür ist, dass das Finanzamt ansonsten den Mitarbeitenden statt den Arbeitgebenden als wirtschaftlichen Leasingnehmer betrachten kann, wodurch eine Nachzahlung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen droht.“

Zum Schluss soll es nun noch um die mögliche finanzielle Umsetzung des Dienstradleasings gehen. Diese kann zum einen per Gehaltsumwandlung erfolgen: Hierbei wird ein Teil des vertraglichen Arbeitsentgelts nicht in bar, sondern als Sachbezug für den Zeitraum der Überlassung ausgezahlt. Der Angestellte bedient die Leasingraten also aus einem Teil seines Bruttolohns. „Grundsätzlich handelt es sich beim Dienstradleasing um ein Bruttoentgeltumwandlungsmodell, weswegen bei der Einführung eines solchen Modells Personalwesen, Betriebsrat und Fuhrparkmanagement eng zusammenarbeiten sollten. Wir unterstützen vollumfänglich bei der Implementierung und stellen vorab benötigte Musterdokumente zur Verfügung oder helfen dabei, die internen Unternehmensrichtlinien zu definieren und im Online-Portal zu hinterlegen. Dabei ist der Aufwand für alle Parteien minimal“, wie Ralf Weichselbaum darlegt. Bei privater Nutzung muss dann noch der geldwerte Vorteil versteuert werden, und zwar mit 0,25 Prozent. Dies ist generell wesentlich günstiger als ein Direktkauf. Zum anderen kann das Dienstrad als Gehaltsextra zum Lohn geboten werden. Der Arbeitgeber übernimmt dann alle Kosten.

 

Ausgewählte Anbieter im Bereich Dienstradleasing

• Alphabet Fuhrparkmanagement GmbH
• akf servicelease GmbH
• Arval Deutschland GmbH
• Bikeleasing.de / BLS Bikeleasing-Service GmbH & Co. KG
• BusinessBike GmbH
• company bike solutions GmbH
• deutsche-dienstrad.de / DD Deutsche Dienstrad GmbH
• Deutsche Leasing AG
• Eleasa / MODULAT LEASING AG
• eurorad Deutschland GmbH
• JobRad GmbH
• Kazenmaier Fleetservice GmbH
• lease a bike / Bike Mobility Services GmbH
• mein-dienstrad.de - baron mobility service GmbH
• Radelnde Mitarbeiter / Purobike GmbH
• Riese & Müller GmbH
• Telekom MobilitySolutions / DeTeFleetServices GmbH
• Volkswagen Leasing GmbH

 

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