Nordisch frisch
<p>Norwegen sticht ein wenig aus der Reihe derer Länder hervor, die Flottenmanagement in den letzten Monaten vorgestellt hat. Denn bei den meisten Staaten, um die es ging, handelte es sich um direkte oder nähere Nachbarn. Nicht so bei dem großen skandinavischen Land, das im Übrigen auch kein EU-Mitglied ist. Dennoch ist Norwegen eine Reise wert und gut über das Festland mit dem Auto erreichbar – dank zweier langer Brücken. Ein bisschen aufregender ist es, die Wasserpassage mit der Fähre zu überqueren. In Norwegen angekommen, gilt es, gut auf die Verkehrsregeln zu achten, denn Strafmandate gehen ins Geld.</p>

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Norwegen ist als Reiseland nicht gerade unbekannt – aber mit dem Auto hin? Wer das Privileg hat, eine Dienstreise in dieses spannende Land antreten zu dürfen, darf sich schon auf den Weg freuen. Zumindest, wenn er die letzte deutsche Stadt auf der Strecke, nämlich Flensburg, hinter sich gelassen hat. Denn dann folgen schon bald (nach etwa 127 Kilometern) die ersten aufregenden Streckenpassagen – beispielsweise, wenn es über den zweigeteilten und daher insgesamt über dreizehn Kilometer langen „Storebæltsbroen“ geht, also die Brücke über den großen Belt. Mit Superlativen geizt das dänisch-schwedische Grenzgebiet auf dem Weg nach Norwegen nicht: Die längste Schrägseilbrücke der Welt folgt nach weiteren 136 Kilometern – sie hört auf den Namen Öresundbrücke und bietet eine tolle Aussicht auf die Meerenge zwischen Dänemark und Schweden. Reisende mit gewöhnlichem Personenwagen sollten für die Hinund Rückfahrt etwa 170 Euro Mautgebühren einkalkulieren. Danach liegen aber noch 700 Kilometer vor einem, bis man Oslo erreicht.
Noch aufregender reist es sich mit der Fähre von Kiel nach Oslo – allerdings dauert die Überfahrt mit zwanzig Stunden ungleich länger, und die Kosten fallen mit mehr als 400 Euro deutlich höher aus. Einmal in Norwegen angekommen, gibt es jede Menge zu sehen. Das städtische Treiben in Oslo besteht keineswegs nur aus den künstlerischen Aktivitäten Edvard Munchs, der nicht zuletzt mit seinem Bild „Der Schrei“ Weltruhm erlangte. Urbane Architektur trifft auf Natur – stylische Holzhäuser am Wasser, und sogar Saunen im Fjord sorgen für ein einzigartiges Erlebnis.
Strafen und Pflichten
In Norwegen sollte man sich an die Verkehrsregeln halten, wenn man sein Portemonnaie nicht um einige Hundert Euro erleichtern möchte. Ab 20 km/h Tempoübertretung droht schlimmstenfalls ein Bußgeld von 375 Euro. Wer mehr als 50 km/h zu schnell fährt, muss mit 900 Euro Strafe rechnen. Dagegen ist es vergleichsweise günstig, sich mit dem Smartphone am Steuer von der Polizei beobachten zu lassen – 140 Euro. Wem ein norwegisches Strafmandat ins Haus flattert, muss zwar nicht mit einer Vollstreckung des Betrags rechnen, allerdings ist das Ignorieren des Bescheids vor allem dann keine gute Idee, wenn eine erneute Einreise in das Land der vielen Fjorde geplant ist. Immerhin verjähren Verkehrsverstöße nach einem Jahr.
Norwegen ist wirtschaftlich potent
Große Konzerne bietet Norwegen reichlich, demnach also auch gute Gründe für grenzübergreifende Dienstreisen. Bezeichnenderweise ist ausgerechnet ein Ölund Gasunternehmen eines der größten Firmen des Elektroauto-Landes Norwegens – die Rede ist von Equinor mit über 20.000 Mitarbeitern. An erster Stelle steht das Kommunikationsunternehmen Telenor mit rund 37.000 Angestellten. Der Mischkonzern Aker Solutions ist ein weiterer großer Player Norwegens und beschäftigt über 16.000 Mitarbeiter. Der hohe Anteil erneuerbarer Energien am norwegischen Strommix (98,5 Prozent) macht es sinnvoll, energieintensive Branchen hier anzusiedeln. Kein Wunder also, dass der Aluminiumriese Norsk Hydro ebenfalls hier angesiedelt ist.
Der norwegische Automarkt
Schaut man sich den norwegischen Automarkt an, stellt man fest, dass die Bevölkerung offenbar keine länderspezifischen Präferenzen hat. In den Top Ten ist von Deutschland über Japan und Korea bis Schweden respektive Tschechien alles vertreten. Den größten Absatz in Norwegen erzielt die Marke Audi mit 12,0 Prozent Marktanteil – gefolgt von Hyundai mit 8,8 Prozent. Volkswagen kommt auf 8,3 Prozent. Kia und Toyota liegen bei 7,7 respektive 7,2 Prozent. BMW erreicht ebenfalls 7,2 Prozent Marktanteil, Mercedes-Benz kommt auf 6,3 Prozent. Škoda behauptet sich mit einem Anteil von 5,8 Prozent. Die beiden Schlusslichter der zehn zulassungsstärksten Autobrands bilden Ford mit 4,9 und Volvo mit 4,2 Prozent Marktanteil.

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Elektroautos dominieren
Einmalig auf der Welt ist das Elektroautoaufkommen in Norwegen. So verzeichnet das kleine Land mit etwas mehr als fünf Millionen Einwohnern schon 500.000 lautlose Exemplare. Zum Vergleich: In Deutschland fahren lediglich rund 700.000 BEV, das Land zählt allerdings über 80 Millionen Einwohner. Die vorderen Plätze belegen Autos wie der Nissan Leaf, der Volkswagen e-Golf sowie das Tesla Model 3. Letztes Jahr belief sich der Anteil in Norwegen neu zugelassener Elektroautos auf knapp 65 Prozent. Das Schnellladenetz in dem skandinavischen Land verfügt über 4.300 Lader, während in Deutschland knapp 10.000 Schnellladestationen zu verzeichnen sind.

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