(Traum-)Dienstreise nach Kroatien

<p>Wer im Süden Deutschlands wohnt, kommt in Windeseile nach Kroatien. Das Land mag nicht bei ganz so vielen Menschen oben auf der Liste der gefragten Reisedestinationen stehen, aber der Verbindungsstaat zwischen Mittelund Südosteuropa an der Adria ist definitiv ein Geheimtipp, besticht er doch durch schier unfassbare Schönheit. Hohe Mautgebühren und durchaus nicht günstige Strafzettel sollten im Hinterkopf behalten werden. In einer Artikelserie beleuchten wir verschiedene europäische Länder hinsichtlich ihrer Verkehrsregeln und werfen auch einen Blick auf den Flottenmarkt.<br>Und Kroatien gehört natürlich dazu.</p>

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Kroatien gehört zu den Ländern, die in der jüngeren Geschichte eigentlich nicht mit Autos in Verbindung standen. Doch das hat sich in der ganz jungen Geschichte geändert. Spätestens seit das Ausnahmetalent Mate Rimac mit dem gleichnamigen Hersteller von elektrischen Supercars von sich reden macht, steht Kroatien für Autoleidenschaft. Inzwischen ist die Porsche AG mit 24 Prozent an dem Unternehmen Rimac Automobili aus Sveta Nedelja (liegt unweit von Zagreb) beteiligt, während Rimac selbst 55 Prozent an Bugatti hält.

Stichwort Zagreb: Nicht einmal 600 Kilometer liegt die kroatische Millionenstadt beispielsweise von München entfernt – ist also einfach mit dem Auto zu erreichen. Zu sehen gibt es dort jede Menge. So zum Beispiel die grazile Kathedrale von Zagreb aus dem dreizehnten Jahrhundert. Wer mit dem Kirchenprogramm (davon gibt es in Kroatien etliche) schnell durch ist, kann rasch noch einen Abstecher zum größten Markt der Stadt machen in der Nähe des Ban-Jelacic-Platzes. Dort werden seit knapp einhundert Jahren verschiedene Lebensmittel wie Obst und Gemüse, Fleischsowie Backwaren angeboten.

Doch Kroatiens Perle ist zweifelsohne das ganz im Süden gelegene Dubrovnik mit seiner überwältigenden Altstadt, deren Schönheit nicht in Worte zu fassen ist. Das zusammenhängende Ensemble verschiedener Bauwerke aus Barock, Gotik und Renaissance ist ein einziges Kulturdenkmal und sollte bei einem Kroatienbesuch nicht ausgelassen werden. Der Weg dahin führt ebenfalls zu einer – beziehungsweise über eine – Schönheit, denn man befährt die Jadranska Magistrala. Dabei handelt es sich um die adriatische Küstenstraße, die zu den schönsten Straßen dieser Welt zählt.

Große Unternehmen hat Kroatien freilich auch, die womöglich manch grenzübergreifende Dienstfahrt erforderlich machen. Agrokor, die INA Group und Konzum sind die größten Firmen des Landes aus den Bereichen Einzelhandel und Energie, die jeweils rund 36.000 respektive 12.500 und 11.000 Mitarbeiter beschäftigen. Wem das wenig vorkommt, sei daran erinnert, dass Kroatien nicht einmal vier Millionen Einwohner zählt.

Strafen und Pflichten 
Natürlich hat Kroatien – wie jedes andere Land auch – seine unerfreulichen Seiten, zum Beispiel die Bußgelder. Und mit denen sollte man sich vor der Einreise mit dem Dienstwagen freilich auch beschäftigen. Wer bis 29 km/h zu schnell unterwegs ist und erwischt wird, muss 135 Euro Bußgeld einplanen, das ist noch human. Richtig ernst wird es, wenn das überhöhte Tempo die 50-km/hMarke überschreitet. Denn dann können nicht nur umgerechnet bis zu 2.700 Euro fällig werden, sondern es steht womöglich auch ein sechstägiger Gefängnisaufenthalt an.

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Betrunken in Kroatien zu fahren, kann ebenfalls teuer werden. Die Promillegrenze liegt bei 0,5 – danach werden umgerechnet zwischen 400 und 2.700 Euro fällig. Unangenehm: Ab 1,5 Promille drohen zusätzlich eine Gefängnisstrafe. Eine Besonderheit im kroatischen Verkehrsrecht besteht darin, dass junge Fahrer bis zu einem Alter von 24 Jahren überhaupt keinen Alkohol konsumieren dürfen.

Der kroatische Automarkt 
Dass das kleine Kroatien auch kein sonderlich großer Fahrzeugabnehmer sein kann, liegt auf der Hand. Schön aber, dass der überschaubare Staat letztes Jahr wieder eine Belebung des Automarkts erfahren konnte. Insgesamt zählte das Land im Jahr 2021 exakt 44.915 Neuzulassungen. Und das meistverkaufte Modell ist der generell in Südosteuropa äußerst beliebte Škoda Octavia. 

Elektroautos auf dem Vormarsch Und obwohl Kroatien weit davon entfernt ist, ein großer Player im Automobilbereich zu sein, leistet die kleine Republik ihren Teil zur Elektromobilität. So legte der Staat längst ein Förderprogramm auf, das je nach Fahrzeug bis zu 9.297 Euro Zuschuss vorsieht. Eine schlechte Nachricht für Fahrer von Elektroautos ist, dass das Laden – bisher an vielen öffentlichen Ladestationen kostenlos – an den Säulen beispielsweise der Hrvatska Elektroprivreda seit Januar dieses Jahres kostenpflichtig ist. Die Tarife rangieren zwischen 31 und 66 Cent je nach Ladesäule und -leistung.

Autobahnfahrten in Kroatien kosten Geld 
Zum Schluss sei erwähnt, dass Kroatien für Autobahnfahrten eine Vignette verlangt. Die Kosten belaufen sich auf etwa acht Euro pro einhundert Kilometer. Doch die Schönheit des ganzen Landes tröstet über diesen Obolus hinweg. Gute Fahrt!

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