Stop & go
<p>Vor den Ausblick ausgewählter Vertreterinnen und Vertreter aus der Fuhrparkbranche auf das kommende Jahr 2022 setzen wir einen kleinen Rückblick auf das ablaufende Jahr. Einige prägende Ereignisse im Jahr 2021 waren nicht gerade positiver Natur. Wir schauen jedoch überwiegend optimistisch in eine spannende Zukunft, die hoffentlich nur noch wenige Einschränkungen pandemiebedingter Art mit sich bringen wird und Vorfreude auf den Entwicklungsschub durch die Digitalisierung, die Elektromobilität und das Netzwerken mit persönlicher Nähe macht.</p>

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Die in der Einleitung des letzten Ausblicks auf 2021 beschriebene Zäsur durch die Corona-Pandemie setzte sich auch in diesem Jahr allumfassend und genauso einschneidend im weltweiten Alltag in Gesellschaft und Wirtschaft fort. Die zu dem Zeitpunkt noch erwartete schnelle Besserung der Situation durch die steigende Impfquote wurde jedoch von der sich in Europa stark ausbreitenden Delta-Variante länger als erwartet ausgebremst. Doch Stand Ende Oktober mit Impfquoten von rund 66 Prozent vollständig Geimpfter (und 72 Prozent vollständig geimpfter 18- bis 59-Jähriger) gehen Experten davon aus, dass spätestens im Frühjahr 2022 weitestgehende Normalität erreicht sein könnte. Den ersten Schritt in diese Normalität hat „Flotte! Der Branchentreff“ bereits im September getan. So trafen sich rund 270 Aussteller, insgesamt etwa 3.000 Fachleute und darunter mehr als 1.000 Fuhrparkleiter in Düsseldorf auf über 15.000 Quadratmetern wieder persönlich. Bei allen technischen Möglichkeiten der digitalen Kommunikation bewies die Messe einmal mehr: Netzwerken geht am besten persönlich.
In der Tat, das viel zitierte „neue Normal“ ist geprägt von der – durch die Pandemie-Situation – stark beschleunigten Digitalisierung. Die Krise als Chance nutzten die Unternehmen, die schon vorher in digitalen Prozessen gedacht haben und diese dann als Booster ausbauen konnten. Auch Teil der Digitalisierung: Der Wandel der Mobilität hin zu mehr Elektromobilität zeigt sich in steil steigenden Absatzzahlen. Bereits im Oktober vermeldete Statista, dass mit rund 236.700 elektrisch betriebenen Fahrzeugen schon jetzt mehr als im gesamten Vorjahr in Deutschland zugelassen wurden. Treiber dabei waren und sind die Zuschüsse durch Staat und Hersteller ebenso wie eine reduzierte Versteuerung des geldwerten Vorteils bei elektrisch betriebenen Dienstwagen. Die Innovationsprämie von bis zu 9.000 Euro pro Fahrzeug wurde unlängst bis 2025 verlängert. Für eine reibungslose Mobilitätswende muss mit diesem Boom aber zwingend der zügige Ausbau des Ladenetzes sowie einer vereinfachten Nutzung der Ladesäulen einhergehen. Fördertöpfe für Ladeinfrastruktur, insbesondere Wallboxen für Privathaushalte, stehen zur Verfügung und wollen abgerufen werden. Laut Bundesverkehrsministerium wurden seit Beginn des Förderprogramms für private Wallboxen Ende November 2020 bereits Förderanträge für über 300.000 Wallboxen gestellt. Nun sind die Fördertöpfe leer, eine Aufstockung steht erst der künftigen Regierung zu. Zudem haben Bund und Länder jüngst den weiteren Ausbau der Infrastruktur mit einer Neufassung der Ladesäulenverordnung geebnet.
Diese positive Entwicklung reicht jedoch nicht aus, die weltweit getrübte Stimmung beim Gesamtabsatz von Fahrzeugen zu erhellen. Auch hier steht die fortschreitende Digitalisierung sämtlicher Bereiche in der Pandemie über allem: Halbleitermangel hemmt die Automobilproduktion allerorten und lässt den Absatz insgesamt einbrechen bis hin zum Stillstand von Produktionen. Eine kurzfristige Besserung sei nicht zu erwarten, prognostizieren Experten. Daimler- Vorstandsvorsitzender Ola Källenius sagte im Vorfeld der IAA Mobility, dass er frühestens 2023 mit einer Erholung rechne.
Wie volatil Lieferketten sind, erfuhren viele sehr deutlich nach der „Ever Given“-Havarie im Suez-Kanal im Frühjahr 2021. Die persönliche Betroffenheit kann unter Umständen auch eine Chance für ein Umdenken sein. So häuften sich im Jahr 2021 extreme Wettersituationen weltweit, nicht zuletzt die Flutkatastrophe im Ahrtal – also quasi „um die Ecke“ – brannte sich ins Gedächtnis der Gesellschaft. Inwiefern die Bürger unter dem Einfluß solcher Extreme die Zukunft Deutschlands, zumindest für die nächste Legislaturperiode, gelenkt haben, steht aufgrund der aktuell nicht abgeschlossenen Regierungsbildung noch offen. Sicher ist nur, dass die 16-jährige Merkel-Ära vorüber ist. Und fest steht auch der Weg der EU in eine klimaneutrale Zukunft, deren Einflüsse auf die deutsche Wirtschaft in den nächsten Jahren noch deutlicher werden. Aber wie bei den Konjunkturprogrammen im Laufe der Corona-Pandemie beziehungsweise zum Hochlaufen der Elektromobilität hat auch die zukünftige Regierung die Bedeutung der deutschen Wirtschaft fest im Blick.
Auch wenn mit „Flotte! Der Branchentreff“ 2021 am 15. + 16. September gefühlt gestern die erste große Veranstaltung der Fuhrparkbranche erfolgreich über die Bühne ging, steht schon die nächste Ausgabe der Messe am 6. + 7. April 2022 in Düsseldorf auf dem Plan, die Vorbereitung dafür laufen natürlich längst. Mit vorsichtigem Optimismus macht das kommende Jahr auch Hoffnung auf viele weitere Veranstaltungen mit persönlichen Treffen und Netzwerken. Nachholbedarf ist auf jeden Fall vorhanden. Auf den folgenden Seiten lesen Sie, welchen Weg ausgewählte Branchenvertreterinnen und -vertreter im kommenden Jahr nehmen möchten und welche Herausforderungen und Ziele sie verfolgen.

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Ausgabe 6/2021

Sonderausgabe Elektro
Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

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Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2026
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